Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Im Wirbel der Gefuehle

Titel: Im Wirbel der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
Vom Netzwerk:
sein. Bitte sparen Sie wegen mir an nichts.«
    »Nein, nein«, antwortete sie nachdenklich.
    Für einen Augenblick begegnete er ihrem Blick und versuchte, in den Tiefen ihrer Augen etwas zu erkennen, ihre Gefühle zu verstehen oder sich selbst, doch obwohl er sich fast darin verlor, erkannte er nichts.
    »Da ist noch die Frage der Hochzeitsreise zu klären«, sagte er schließlich.
    »Unnötig. Ich habe keine weiteren Verwandten, die ich besuchen müsste.«
    »Aber mit Theodore hatten Sie doch sicherlich eine Reise entlang des Flusses unternommen, wo all seine Verwandten wohnten. Sicherlich wurden Sie dort überall vorgestellt?« Seine Stimme klang beherrscht und ruhig.
    »Natürlich. Das wurde von uns erwartet.«
    »Aber trotzdem fällt Ihnen davon niemand ein, dem Sie mich vielleicht vorstellen möchten.«
    Sie zeigte sich leicht verwirrt. »Das ist es nicht, wirklich nicht. Ich meinte nur ...« Sie hielt inne und holte tief Luft, sodass sich ihre Brüste gegen den feinen Batiststoff ihres Kleides pressten. »Was ich damit sagen wollte, ist, dass keiner von Ihnen mir Unterstützung anbot, als Theodore starb und das Gerücht aufkam, dass ich die Mörderin sei. Deshalb sehe ich keine Veranlassung, ihnen jetzt in irgendeiner Form die Ehre zu erweisen.«
    Damit hatte sie sich geschickt aus der Affäre gezogen. Christien schnürte es den Magen zusammen, doch er gab nicht auf. »Wir könnten für ein paar Tage in der Stadt bleiben.«
    »In New Orleans grassiert momentan ein Fieber. Ich kann Marguerite dieser Gefahr nicht aussetzen, und falls Sie dagegen einwenden sollten, sie könne ja hierbleiben, dann muss ich dem entgegenhalten, dass es mir lieber ist, wenn ich bei ihr bin. Außerdem möchte ich nicht, dass wir möglicherweise irgendeine Krankheit nach River’s Edge einschleppen.«
    »Also gut, dann keine Flitterwochen«, sagte er leicht geknickt, aber zustimmend. »Aber wie steht es mit einem Hochzeitsessen und den anschließenden, traditionellen drei Tagen, in denen sich das Brautpaar zurückzieht? «
    Reine senkte verlegen die Wimpern und errötete prompt. »Eine große Unannehmlichkeit, ich weiß, aber die Leute werden es von uns erwarten. Diese drei Tage Privatsphäre nicht einzuhalten, würde womöglich genauso viel Gerede verursachen wie die Hochzeit an sich.«
    »Ich wollte diese Tradition eigentlich nicht missachten«, sagte er barsch.
    »Nein? Die meisten Männer macht es verrückt, wenn sie tagelang das Schlafzimmer nicht verlassen können und nichts zu tun haben, außer ...«
    »Ich bin sicher, wir werden etwas finden, womit wir die Zeit überbrücken können.«
    »Außer schlafen, meinte ich ...«
    »Schlafen«, antwortete er schneidend, »daran habe ich eigentlich nicht gedacht.«

Neuntes Kapitel
    Reine saß im ersten Stock auf dem großen, umlaufenden Balkon und war gerade dabei, etwas zu nähen, als ihr Vater zu ihr heraustrat. Er schaute sie eine Zeit lang an, und erst als sie den Faden in die Nadel eingefädelt hatte und begann, einen Saum auszubessern, richtete er das Wort an sie.
    »Was flickst du denn da?«
    »Ein Hemd«, antwortete sie kurz angebunden, ohne dabei die Augen von ihrer Arbeit zu wenden.
    »Ich kann mich nicht daran erinnern, dass mir eines kaputtgegangen ist«, bemerkte er trocken und zog die Augenbrauen hoch.
    »Es ist auch nicht deines.«
    Er wippte auf seinen Absätzen hin und her und zerrte mit seinen Daumen nervös an den Taschen seiner Weste, die sich um seinen Bauch spannte. »Du bist ein wenig gereizt heute Morgen, nicht wahr? Es ist wegen der Hochzeit, nehme ich an.«
    Mit hochgezogener Augenbraue warf sie ihm einen zutiefst ironischen Blick zu. Peinlich berührt, wich er ihrem Blick aus und versuchte sich in Erklärungen.
    »Nun ja, es tut mir wirklich leid, cherie. Ich habe wohl nicht richtig nachgedacht, wenn ich gewusst hätte, wie das alles endet, hätte ich niemals meine Zustimmung gegeben.«
    »Hat wirklich Monsieur Lenoir die Idee mit der Hochzeit gehabt?« Wieder blieb ihr Blick auf die Arbeit mit Nadel und Faden gerichtet. Während sie den feinen Leinenstoff bearbeitete, spürte sie noch immer den Abdruck seiner Lippen auf ihren Fingern. Es war so ein warmes und zartes Gefühl, dass sie nicht umhin konnte, sich vorzustellen, wie es wohl wäre, diese Lippen auf den ihrigen zu spüren. Bei diesen ablenkenden Gedankenspielereien stach sie sich unachtsamerweise in den Finger, allerdings nicht so tief, dass Blut zu sehen war.
    »Habe ich dir das nicht so

Weitere Kostenlose Bücher