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Im Zauber des Highlanders

Im Zauber des Highlanders

Titel: Im Zauber des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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achtundzwanzig war es ihm gelungen, Reiberdrucke von drei der geheiligten Seiten des sagenumwobenen Dunklen Buches an sich zu bringen. Die nächsten acht Jahre seines Lebens hatte er dem Studium dieser Texte gewidmet und die Schriftzeichen entschlüsselt.
    Aus diesen Texten hatte er unglaublich viel gelernt, unter anderem auch, wo sich der Dunkle Spiegel der Unseelie-Feen befand, welchen Tribut der Besitzer entrichten und welche Zaubersprüche er anwenden musste. Der Spiegel forderte eine dreifache Huldigung: das Opfer von unschuldigem Blut, die Verbannung eines Gefangenen und alle hundert Jahre einen Tribut aus reinem Gold - dafür schenkte er dem Besitzer ewiges Leben.
    Man munkelte, dass einst Merlin höchstpersönlich im Besitz des Spiegels gewesen sei, bis eine Armee von tausend Mann und eine mysteriöse Gruppe heiliger Männer aus Irland das Heiligtum entwenden konnten.
    Unglücklicherweise hatte es nicht genügt zu wissen, wo er sich befand und wie man ihn nutzte.
    Lucan hatte vier Versuche unternommen, um den
    Dunklen Spiegel an sich zu bringen. Und viermal war er gescheitert. Beim letzten Mal war er nur knapp dem Tod entronnen und musste sich eingestehen, dass er schlichtweg nicht die Kräfte besaß, um an den Wächtern vorbeizukommen.
    In den folgenden sieben Jahren machte er sich auf die Suche nach jemandem, der diese Kräfte besaß. Und in Cian MacKeltar hatte er all das gefunden, was ihm fehlte.
    Er hatte den Highlander auf Anhieb gehasst.

15
     
    Jessica lag mit dem Gesicht nach unten in einer Blutlache, ihre Haare waren verklebt.
    Sie war leichenblass, steif und eiskalt. Ihr Rückgrat war gekrümmt, die Beine waren seltsam abgewinkelt. Der linke Arm war unnatürlich verdreht, die Unterseite des Handgelenks wies nach unten, die Handfläche nach oben. Die andere Hand war zu einer blutigen Faust geballt.
    Es war nicht zu übersehen, dass sie gelitten hatte, bevor sie starb. Nicht nur Schmerzen. Grauenvolle Schmerzen.
    Sie hatte nach ihm geschrien.
    Bis zum Schluss hatte sie geglaubt, dass er sie retten konnte.
    Er hatte ihr versprochen, dass er es tun würde, gelobt, sich zwischen sie und alle anderen zu stellen.
    Er hatte versagt.
    Cian trommelte mit den Fäusten auf die Mauer ein, warf den Kopf in den Nacken und heulte wie ein Tier. Die Laute hallten von den Mauern wider, prallten von der Steindecke ab und bestürmten ihn von allen Seiten.
    Eintausendeinhundertdreiunddreißig Jahre hatten ihn nicht in den Wahnsinn getrieben. Doch die letzten beiden Tage hatten geschafft, was mehrere Jahrhunderte nicht vermocht hatten.
    Sie war da draußen - seine Jessica war ganz allein auf ihren Verstand und ihre Willenskraft angewiesen. Und er war im Spiegel gefangen und nicht imstande, sie zu beschützen.
    Von dem Moment an, in dem ihn der Spiegel wieder vereinnahmt hatte, spielten sich die schrecklichsten Szenarien immer und immer wieder vor seinem geistigen Auge ab - in allen grausigen Details.
    Ein Meuchelmörder hatte sich an Bord der Maschine geschlichen, hinter ihnen Platz genommen und Jessica in seine Gewalt gebracht, als sie aus dem Flugzeug stieg. Sie stand jetzt gerade unter Drogen und war auf dem Weg nach London.
    Nein - das verdammte Flugzeug war einfach vom Himmel gefallen, auf dem Ozean zerschellt und gesunken wie ein Stein. Er hatte ohnehin nicht verstanden, wie sich so ein Koloss in der Luft halten konnte. Das Ding mochte Flügel haben, aber sie schlugen nicht. Diese Vorstellung war die gnädigste; Jessica erlitt keine Demütigungen, und der Tod kam schnell.
    Nein - der Spiegel würde in Kürze wieder an der Wand in Lucans Arbeitszimmer hängen, und er, Cian, blickte auf seine schöne, gefesselte und geknebelte Jessica nieder und sah zu, wie sie von seinem uralten Feind vergewaltigt und gefoltert wurde.
    Nein - wenn der Spiegel das nächste Mal ausgepackt wurde, konnte er nur Lucans verhasstes Gesicht sehen, und der Bastard machte dasselbe, was er ihm seinerzeit mit der Mutter und den sieben Schwestern angetan hatte; er verlor nie wieder ein Wort über Jessica, gleichgültig, wie sehr Cian ihn anflehte. Lucan würde es ihm überlassen, sich an jedem einzelnen Tag für den Rest seines Daseins das Allerschlimmste auszumalen.
    Und jede Vorstellung wäre schrecklicher als die letzte und würde sich wie ein Schwert in seine Eingeweide bohren.
    Cian sank an die Wand herunter, die Hände zu Fäusten geballt, die Zähne fest zusammengebissen.
    Er wartete. Wartete.
     
    »Ah - da bist du!«, rief Jessi

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