Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)

Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
Vom Netzwerk:
Sie war nicht sicher, ob er sich der Auswirkungen seiner negativen Energie bewusst war. Wie üblich zwischen Eheleuten, verband ein Energiestrom ihn und seine Frau, doch selbst der war von krankhaftem Besitzdenken geprägt.
    Scranton wandte sich von Helen ab, um sich höflich zu verneigen. »Schön, Euch zu sehen, Frayne. Ihr hättet uns benachrichtigen sollen, dass Ihr kommt. Dann hätten wir uns auf Euren Besuch vorbereiten können.«
    »Es ist kein Besuch. Ich bin gekommen, um zu bleiben, und habe meine Gattin mitgebracht.« Als Jack sie miteinander bekannt machte, verengten sich Sir Alfreds Augen. Sein Ausdruck erinnerte so sehr an den einer Schlange, dass Abby schon halb erwartete, eine gespaltene Zunge hervorzüngeln zu sehen, sobald er zu sprechen begann.
    Müde und unangenehm berührt von der Anspannung im Raum, sagte Abby: »Darf ich mein Zimmer aufsuchen, um mich nach der langen Reise zu erfrischen?«
    »Das ist eine gute Idee«, stimmte Jack ihr zu und legte eine Hand auf ihren Rücken. »Mutter, könntest du das Personal anweisen, in der Mastersuite ein Feuer anzuzünden und das Bett zu machen?«
    Helen sah wie vor den Kopf geschlagen aus. »Das sind unsere Zimmer, Jack.«
    Seine Brauen fuhren in die Höhe. »Bei meinem letzten Besuch wart ihr in der blauen Suite. Ich bin überrascht, dass ihr in meine Räume gezogen seid, ohne mich zu fragen.«
    »Wann warst du denn überhaupt mal hier?« Sie sah ihren Sohn bekümmert an. »Du würdest deine Mutter doch wohl nicht aus ihrem eigenen Bett vertreiben!«
    Jack zögerte, und Abby spürte, dass er unsicher wurde. Sie blickte zu ihm auf und versuchte, ihn auf telepathischem Wege daran zu erinnern, dass er sie gebeten hatte, ihn in seinem Vorsatz zu bestärken. Er nickte ihr leicht zu, um zu zeigen, dass er verstanden hatte. »Wir werden das und andere Dinge beim Abendessen besprechen«, sagte er. »Doch zunächst mal brauchen meine Frau und ich einen Ort, an dem wir uns erfrischen und erholen können.«
    Abby setzte Cleo wieder in ihren Korb, wohl wissend, dass die erste Salve abgefeuert worden war, aber größere Schlachten noch vor ihnen lagen.

29. Kapitel
    J
ack und Abby erhielten zwei Gästezimmer mit einer Verbindungstür. Nachdem er das Auspacken Morris überlassen hatte, ging Jack in Abbys Zimmer und nahm sie in die Arme. Cleo, die aus dem Korb entlassen worden war, erkundete derweil ihre neue Umgebung. »Ich wusste, dass es schwierig würde«, sagte er, während er ihre Vernunft und Wärme in sich aufnahm, »aber ich hatte nicht erwartet, dass meine Mutter dich derart ungeniert beleidigen würde.«
    Abby legte ihren Kopf an Jacks Schulter. »War sie schon immer so?«
    Die Frage half ihm, seine Objektivität zurückzugewinnen. »Nein, sie war zwar immer flatterhaft wie eine glitzernde Libelle und vielleicht ein bisschen ichbezogen, doch sie hatte ein gutes Herz. So etwas Impertinentes habe ich zuvor noch nie aus ihrem Mund gehört.«
    »Also ist auch sie Teil der ... Abnormalität dieses Besitzes«, sagte Abby nachdenklich, als sie sich aus Jacks Umarmung löste, um ihren Umhang abzulegen.
    »Ich wünschte ...« Jack unterbrach sich. »Ich würde gern mit einem Sachkundigen über die Lage reden, und mir ist gerade bewusst geworden, dass ich es kann. Mr. Willard, der Vikar des Dorfes, war mein Lehrer, und er ist nicht nur ein kluger Mann, sondern besitzt auch einige magische Befähigungen. Es ist erst früher Nachmittag. Macht es dir etwas aus, wenn ich jetzt gleich zu ihm fahre? Das Dorf ist nicht weit. Ich würde gern mit ihm sprechen, bevor wir mit meiner Mutter und ihrem Mann zu Abend essen. Vorausgesetzt, er ist noch hier, natürlich.«
    »Nimm mich mit.« Abby verzog das Gesicht. »Ich möchte hier lieber nicht allein sein.«
    Er erinnerte sich an den Traum, in dem er über die verwahrlosten Felder von Langdale geflogen war, seine Gefährtin an seiner Seite. »Wenn du nicht zu müde bist, würde ich mich freuen, wenn du mich begleitest. Ich halte es sowieso für das Beste, wenn wir so viel wie möglich zusammenbleiben.«
    »Weil wir gemeinsam stärker sind?«
    »Genau.« Er konnte den Fluch um sich herum pulsieren fühlen wie einen vergifteten Nebel, der drauf und dran war, ihn in sich hineinzuziehen und seine Entschlossenheit zu untergraben. Mr. Willard könnte ein Verbündeter in diesem Kampf sein.
    Und sie brauchten so viele Verbündete, wie sie bekommen konnten.
    Der rechteckige normannische Kirchturm erhob sich am anderen Ende der

Weitere Kostenlose Bücher