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Im Zeichen der Krähe 2: Die Totenhüterin (German Edition)

Im Zeichen der Krähe 2: Die Totenhüterin (German Edition)

Titel: Im Zeichen der Krähe 2: Die Totenhüterin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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um und sah ihm zu, wie er den Kopf untertauchte und beim Auftauchen ein breiteres Grinsen im Gesicht hatte, als sie je bei ihm gesehen hatte.
    Er schmiegte sich in ihre Arme. „Das war …“
    „Das war nur zur Beruhigung. Die Nacht ist noch jung.“
    Sie griff nach der Seife und schäumte ihn ein. Dabei genoss sie das Gefühl, die harten Muskeln unter seiner Haut zu spüren.
    Seufzend schloss er die Augen. „Das Zimmer hier zu mieten war wahrscheinlich die beste Idee, die je ein Mensch gehabt hat.“
    Sie lachte. „Von mir kommen keine Einwände. Dreh dich um.“
    Mit etwas Mühe drehte er sich von ihr fort, und sie keuchte erschrocken auf. Bis auf eine kleine runde Narbe an seiner rechten Schulter war seine Brust glatt gewesen. Die Haut an seinem Rücken dagegen war von langen, sich überschneidenden Narben entstellt.
    Vorsichtig berührte sie eine dieser Narben. „Woher hast du die?“
    „Grundausbildung.“
    „Sie haben dich ausgepeitscht?“
    Er zuckte mit den Schultern. „Nicht nur mich. Uns alle.“
    „Warum?“
    „Damit wir lernen, Schmerz zu ignorieren.“
    Sie dachte an den ilionischen Soldaten, der sie immer wieder angegriffen hatte, obwohl ihm zwei Pfeile aus dem Körper ragten. „Eure Männer kämpfen mutig, bis zur völligen Selbstaufgabe. Irgendwie wie unsere Bärenmarder.“
    „Aber unsere Soldaten haben keine Magie, mit der sie ihre Unverwundbarkeit verstärken. Wir stärken uns auf unsere Weise.“ Er drehte den Kopf zur Seite. „Stören dich die Narben?“
    „Nein. Sie gehören zu dir.“ Sie beugte sich vor und küsstejede einzelne. Dann wusch sie ihm den Rücken mit der gleichen Zärtlichkeit, als wären es frische Wunden.
    Als sie beide sauber waren, war das Wasser abgekühlt. Alanka stand auf, wrang sich die Haare aus und sah zu Filip, der sie beobachtete. Ein neues Licht leuchtete in seinen Augen, und sie hoffte, dass es für immer blieb.
    Sie wickelte sich ein Handtuch um den Körper und stieg aus der Wanne. Ehe sie Filip ihre Hilfe anbieten konnte, hatte er es ihr gleichgetan und sich selbst ein Handtuch genommen. Es erstaunte sie, wie geschickt er auf einem Bein war.
    „Ich bin am Verhungern.“ Sie ging zu dem kleinen Tisch. Filip streckte sich auf dem Bett aus. Sie setzte sich neben ihn und stellte den Teller mit Obst zwischen sie beide. „Die meisten davon kenne ich nicht einmal.“
    Er nahm ein Stück einer dunkelrosa Frucht. „Das hier ist Wassermelone. Die wachsen im Norden nicht.“ Er bot es ihr an.
    „Was mache ich mit den Kernen?“
    „Spuck sie aus oder schluck sie herunter.“ Er drückte ihr das Stück gegen die Lippen. „Hab keine Angst.“
    Sie lachte und biss vorsichtig in die Frucht. Der Saft lief ihr am Kinn hinab bis auf den Hals, und sie lachte noch lauter.
    Er beugte sich vor, um ihr den Saft von ihrem Schlüsselbein zu lecken, ehe er bis unter das Handtuch tropfte. „Gefällt es dir?“
    „Die Wassermelone oder das, was du gerade gemacht hast?“
    „Genau.“
    „Ja, das gefällt mir.“
    Filip lächelte und streckte sich auf der Seite aus, den Kopf in die Hand gestützt. Er nahm einen Bissen der Frucht, kaute vorsichtig, nahm dann einen Kern aus dem Mund und legte ihn an den Rand des Tellers.
    „Du isst sie nicht mit?“, fragte sie.
    „Als ich ein kleiner Junge war, hat mein Bruder mir eingeredet, dass in meinem Magen eine Wassermelonenpflanze wächst, wenn ich einen Kern esse. Die Pflanze wächst so lange weiter, bis sie mich schließlich von innen verschlingt. Aus Rache.“
    „Das glaubst du doch nicht immer noch.“
    „Natürlich nicht.“
    „Warum isst du sie dann nicht mit?“
    Er zuckte mit den Schultern. „Gewohnheit.“
    „Wetten, du traust dich nicht, einen zu essen?“ Sie nahm den dicken schwarzen Kern und hielt ihn zwischen den Fingerspitzen.
    Er sah sie an, dann den Kern und streckte langsam die Zunge aus. Alanka erschauerte. Obwohl er wenig Erfahrung hatte, schien er einen Instinkt für die Kunst der Verführung zu besitzen, eine Gabe, die sie vorhatte, zu genießen.
    Sie legte ihm den Kern auf die Zunge und sah zu, wie er in der dunklen Mundhöhle verschwand. „Wie ist er?“, flüsterte sie.
    Er schluckte und sah ihr dabei in die Augen. „Ich bin geheilt.“
    Sie beugte sich vor und gab ihm einen langen tiefen Kuss, ein Versprechen für den Rest der Nacht.
    Als sie ihnen Wein einschenkte, merkte sie, dass er seine Beine nicht bedeckt hatte, weder mit dem Handtuch noch mit der Decke. Dass er ihr genug Vertrauen schenkte,

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