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Im Zeichen der Sechs

Im Zeichen der Sechs

Titel: Im Zeichen der Sechs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Frost
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ersten sein, die es benutzen.«
    Er machte eine knappe Geste, und die Frau reichte Rymer einen Stoß Handzettel.
    »Dies sind die Regeln in The New City«, erklärte Cornelius. »Bitte händigen Sie jedem Ihrer Leute einen aus und ersuchen Sie sie, sich daran zu halten. Unsere Regeln sind uns sehr wichtig.«
    »Selbstverständlich, Bruder Cornelius«, sagte Bendigo. »Reverend Day möchte Sie bitten, heute abend seine Gäste zu sein«, sagte Cornelius mit einem Blick auf Jacob. »Sie alle.« Er warf Eileen einen scharfen Blick zu; sie schlug die Augen nieder.
    »Absolut fabelhaft«, sagte Rymer. »Bitte sagen Sie dem Reverend, es wäre uns eine Ehre, seine Einladung annehmen zu dürfen. Um welche Zeit wäre es denn –« »Um acht.«
    »Und wo sollte man –«
    »Wir holen Sie«, sagte Cornelius. »Noch einen herrlichen Tag.«
    Er wandte sich ab und verschwand im Gedränge. Schwindlig vor Erleichterung verteilte Rymer die Handzettel unter seiner Truppe. Fröhliche Freiwillige traten aus der Menge hervor, um den Bühnenarbeitern beim Abladen zu helfen.
    Eileen wurde plötzlich bewußt, daß sie noch nie so viele Menschen der verschiedensten Rassen so harmonisch zusammen gesehen hatte.
    Irgend etwas ging hier vor. Etwas Furchtbares. Kanazuchi beobachtete den Wortwechsel von den Felsen oberhalb und außerhalb des Zaunes, östlich der Stadt. Mit bloßem Auge konnte er aus dieser Entfernung zwar nicht mehr ihre Worte, wohl aber ihre Mienen und Gebärden lesen wie Druckbuchstaben. Und sie sagten ihm folgendes:
    Die Weißhemden bewegten sich wie ein einziger Körper, wie Bienen in einem Korb.
    Keiner der Weißhemden hatte bisher begriffen, daß noch jemand im letzten Wagen gewesen war; der dumme Schauspieler mit dem knallgrünen Hut hatte ihn beinahe verraten, bevor Eileen dazwischengetreten war.
    Der große Mann, der all die Fragen gestellt hatte, war gefährlich. Weil dieser Mann aufpaßte, würde Jacob bald in Schwierigkeiten sein. Er durfte nicht zulassen, daß dem alten Mann etwas zustieß. Wenn der Augenblick käme, würde Jacob gebraucht werden – wofür genau, das würde sich mit der Zeit erweisen.
    Kanazuchi sah ein, daß er nichts unternehmen konnte, bevor es dunkel wurde, was in vier bis fünf Stunden der Fall sein würde. Regelmäßig zogen unter ihm bewaffnete Patrouillen zu beiden Seiten des Zaunes vorbei; er würde sie eine Zeitlang beobachten, um zu begreifen, nach welchem Muster sie arbeiteten.
    Als die Schauspieler ihre Fracht abgeladen hatten, beobachtete er, wie sie die Wagen in eine Scheune an der Südseite der Stadt fuhren: Der Grasschneider war vorläufig in Sicherheit, und er wußte, wo er ihn finden würde.
    Er drehte sich um und betrachtete den Turm, den er in der Vision gesehen hatte. Beobachtete die Arbeiter, die seinen Sockel umschwärmten.
    Wenn es dunkel wäre, würde er dort anfangen.
     
    Innes platzte ins Abteil und wedelte mit einem Telegramm. »Ich habe Pferde, Landkarten, Waffen und Proviant besorgt; man erwartet uns damit am Bahnhof in Prescott.« Er reichte Doyle eine Kopie der Auftragsliste, die er erstellt hatte. »Habe mir die Freiheit genommen, das hier zusammenzuschreiben; falls du meinst, daß wir noch etwas anderes brauchen, haben wir genug Zeit, ein Kabel vorauszuschicken.«
    Die militärische Ausbildung des Jungen kommt zum Tragen, dachte Doyle mit einiger Genugtuung, als er die Liste überflog.
    »Mehr als hinreichend«, sagte er schließlich und gab sie ihm zurück.
    »Repetiergewehre – ich nehme an, Sie können beide damit schießen.« Innes sah Presto und Mary Williams an.
    Die beiden nickten, und Presto fuhr mit der Erzählung fort, die er Doyle eben vorgetragen hatte: von Jacks Verhalten beim Tode Rabbi Brachmans.
    »Sind Sie sicher, daß man dem Mann vertrauen kann?« fragte er dann. »Er scheint ein Menschenleben in alarmierender Weise geringzuschätzen.«
    Doyle schaute auf die mondbeschienene Ebene hinaus, die draußen vor dem Fenster vorüberzog.
    »Lassen Sie uns für einen Augenblick allein; sind Sie so gut?« bat er die Männer dann.
    Innes und Presto gingen hinaus, und Doyle wandte sich Mary zu.
    »Sie haben eine Verbindung zu Jack. Durch den Traum.« Sie nickte, und ihr Blick, fest und kraftvoll, ließ ihn nicht los.
    »Ich habe alles für ihn getan, was ich kann. Meine Diagnose … eröffnet keine Lösungsmöglichkeit. Haben Sie eine Ahnung, was der Grund für seine Krankheit sein könnte?« fragte er.
    »Manchmal werden Menschen von einer … äußeren

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