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Im Zeichen der Wikinger

Im Zeichen der Wikinger

Titel: Im Zeichen der Wikinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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hörbarem Quietschen über den Asphalt glitten.
    Ein freiwilliger Helfer raste mit einem restaurierten Jeep aus dem Zweiten Weltkrieg über die Rollbahn und lotste die Tri-Motor zu ihrem Stellplatz hinter einer Reihe alter Flugzeuge.
    Pitt rollte zwischen einer Fokker DR.1, einem Dreidecker aus dem Ersten Weltkrieg, der rot gestrichen war wie einst die berühmte Maschine des Barons von Richthofen, und einer blauen, aus dem Jahr 1932 stammenden Sikorsky S-38 vorbei, die sowohl zu Wasser als auch auf festem Boden landen konnte.
    Kelly und Mary ließen sich von einem anderen ehrenamtlichen Helfer in dessen privatem, aus dem Jahr 1918 stammenden Cadillac-Tourenwagen zu der Maschine chauffieren. Sie sprangen heraus und warteten, bis die zweiblättrigen Propeller zum Stillstand kamen. Kurz darauf ging die Passagiertür auf und Pitt beugte sich heraus. Er stellte eine Art Trittschemel auf den Boden und stieg dann aus.
    »Sie!«, stieß Kelly aus. »Sie haben mir nicht gesagt, dass das Flugzeug Ihnen gehört.«
    »Ich wollte Sie überraschen«, erwiderte er mit einem durchtriebenen Grinsen. »Entschuldigen Sie die Verspätung. Aber ich hatte auf dem ganzen Weg von Washington hierher starken Gegenwind.« Dann fiel sein Blick auf Mary. »Hallo.«
    »Oh, verzeihen Sie«, sagte Kelly. »Das ist Mary Conrow, meine beste Freundin. Außerdem ist sie meine rechte Hand bei dieser Veranstaltung hier. Und das ist –«
    »Ich weiß schon. Der Dirk Pitt, von dem du ununterbrochen erzählst.« Mary musterte Pitt und war sofort von seinen grünen Augen angetan. »Freut mich, Sie kennen zu lernen«, murmelte sie.
    »Ganz meinerseits.«
    »Die Kinder können es kaum erwarten, mit Ihrer Maschine zu fliegen«, sagte Kelly. »Sie reden über nichts anderes, seit sie gesehen haben, wie Sie eingeschwebt sind. Wir teilen sie gerade für die Rundflüge ein.«
    Pitt schaute zu der Schar behinderter Kinder, viele davon in Rollstühlen, die sich in kleinen Gruppen zusammenscharten.
    »Wie viele wollen mitkommen? Mehr als fünfzehn Passagiere auf einmal kann die Maschine nicht befördern.«
    »Wir haben etwa sechzig Kinder«, erwiderte Mary. »Sie müssten also viermal fliegen.«
    Pitt lächelte. »Das lässt sich machen. Aber wenn ich Passagiere befördere, brauche ich einen Copiloten. Mein Freund Al Giordino konnte leider nicht mitkommen.«
    »Kein Problem«, sagte Kelly. »Mary ist Pilotin bei der Conquest Airlines.«
    »Wie lange schon?«
    »Insgesamt zwölf Jahre auf der Sieben-drei-sieben und der Sieben-sechs-sieben.«
    »Wie viele Stunden auf Propellermaschinen?«
    »Weit über tausend.«
    Pitt nickte. »Okay, steigen Sie ein, dann gebe ich Ihnen eine kurze Einweisung.«
    Mary strahlte wie ein Kind am Heiligen Abend. »Wenn meine Kollegen erfahren, dass ich mit einer Ford Tri-Motor geflogen bin, werden die alle grün vor Neid.«
    Sobald sie in den Schalensitzen im Cockpit angeschnallt waren, erklärte er Mary die Instrumente und Armaturen. Das Instrumentenbrett hätte schlichter und spartanischer kaum sein können. Auf dem wuchtigen schwarzen Paneel, das sich nach oben hin verjüngte, befanden sich lediglich die allernötigsten Schalter und kaum mehr als ein Dutzend der wichtigsten Armaturen. Doch nur die Instrumente für den Frontmotor waren darin eingelassen. Die Drehzahl- und Öldruckmesser sowie die Öltemperaturanzeiger der beiden seitlichen Motoren hingegen waren außerhalb des Cockpits an der Aufhängung angebracht.
    Die drei Gashebel für die Motoren befanden sich zwischen den Sitzen. Auf den Steuerknüppeln, mit denen die Quer- und Höhenruder betätigt wurden, saßen runde Handräder mit hölzernen Speichen, die aussahen, als stammten sie aus einem Automobil. Henry Ford, knausrig, wie er war, hatte seinerzeit darauf bestanden, dass man der Sparsamkeit halber das Lenkrad des Ford T-Model verwenden sollte. Mit einer kleinen Kurbel, die über dem Piloten an der Decke angebracht wurde, ließ sich die Trimmung verändern. Und mit dem großen, ebenfalls zwischen den Sitzen aufragenden Bremshebel, konnte man das Flugzeug am Boden nach links oder rechts steuern, je nachdem, in welche Richtung man ihn umlegte.
    Pitt ließ die Motoren an, sah, wie die Aufhängung bebte und vibrierte, als sie hustend und spuckend ansprangen, ehe sie auf Touren kamen und rund und gleichmäßig liefen. Nachdem er sie einmal hochgejagt hatte, rollte er zum anderen Ende der Startbahn. Er erklärte Mary, wie sie sich bei Start und Landung verhalten sollte, ehe er ihr

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