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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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flog. Ryan fürchtete sich zwar nicht mehr, fuhr aber trotzdem lieber mit dem Auto, was ihm allerdings schon seit Monaten nicht mehr gestattet wurde. Der Sikorsky hob behutsam ab, drehte sich in der Luft um seine Achse und flog in Richtung Andrews davon. Der Flug dauerte etwa zehn Minuten. Der Hubschrauber landete in der Nähe der VC-25A, der Air-Force-Version der zivilen Boeing-747-Passagiermaschine. Zur Treppe waren es nur ein paar Sekunden, und natürlich fehlten auch die Fernsehkameras nicht, die das Ereignis festhielten.
    »Dreh dich um und wink, Schatz«, sagte Ryan seiner Frau oben auf der Treppe. »Möglicherweise kommen wir in die Abendnachrichten.«
    »Schon wieder?«, nörgelte Cathy Ryan. Doch dann winkte und lächelte sie, nicht für spezielle Menschen, sondern für Kameras. Nachdem das erledigt war, bestiegen die beiden das Flugzeug und gingen nach vorn in das Präsidentenabteil. Dort schnallten sie sich unter den strengen Blicken eines NCO der Air Force an, der anschließend dem Piloten sagte, er könne die Triebwerke anlassen und zum Ende von Runway null-einsrechts rollen. Alles, was anschließend kam, war Routine, einschließlich der Ansprache des Piloten, gefolgt vom üblichen würdevollen Anlaufnehmen der großen Boeing und dem Steigflug auf 11 500 Meter. Danach hatten es alle bequem, weil der schlechteste Platz in dieser Maschine mindestens so gut war wie der beste Platz in der ersten Klasse jeder beliebigen Fluggesellschaft der Welt. Alles in allem erschien Ryan das als eine beträchtliche Verschwendung von Steuergeldern, aber seines Wissens hatte sich noch kein Steuerzahler laut darüber beschwert.
    Über der Küste von Maine geschah es endlich.
    »Mr. President?«, sagte eine Frauenstimme.
    »Ja, Sergeant.«
    »Anruf für Sie, Sir, auf der STU. Wo möchten Sie ihn entgegennehmen?«
    Ryan stand auf. »Oben.«
    Der weibliche Sergeant nickte und machte eine Handbewegung. »Hier entlang, Sir.«
    »Wer ist es?«
    »Der DCI.«
    »Holen Sie auch Außenminister Adler dazu.«
    »Jawohl, Sir«, sagte sie, während er die Wendeltreppe hinaufzusteigen begann.
    Oben setzte sich Ryan in eine Art Schreibtischsessel, den ihm ein Air-Force-NCO freimachte. Anschließend reichte ihm der Mann das Telefon. »Ed?«
    »Hallo, Jack. Sergei hat angerufen.«
    »Was hat er gesagt?«
    »Er findet, es sei sehr gut, dass Sie nach Polen kommen. Er bittet um ein Treffen auf höchster Ebene, wenn möglich heimlich.«
    Adler nahm neben Ryan Platz.
    »Wie wär’s mit einem kleinen Abstecher nach Moskau, Scott?«
    »Lässt sich das unauffällig arrangieren?«, fragte der Außenminister.
    »Wahrscheinlich.«
    »Dann ja. Ed, haben Sie den Vorschlag mit der NATO schon angeschnitten?«
    »Das fällt nicht in mein Ressort, Scott«, antwortete der CIA-Direktor.
    »Richtig. Glauben Sie, sie beißen an?«
    »Drei zu eins, ja.«
    »So würde ich es auch sehen«, bestätigte Ryan. »Golowko findet es bestimmt auch gut.«
    »Ja, sicher – sobald er den Schock verdaut hat«, bemerkte Adler ironisch.
    »Okay, Ed, sagen Sie Sergei, dass wir zu einem Geheimtreffen bereit sind. Der Außenminister wird zu Beratungen nach Moskau fliegen. Halten Sie uns über weitere Entwicklungen auf dem Laufenden.«
    »Mache ich.«
    »Okay, Ende.« Ryan legte den Hörer auf und wandte sich Adler zu. »Und?«
    »Wenn sie darauf eingehen, wird das China einiges zu denken geben.« Seine Stimme klang hoffnungsvoll.
    Das Problem ist nur, dachte Ryan wieder einmal, als er aufstand, dass Außerirdische nicht genau so denken wie wir.
     
    Was über die Wanzen zu hören war, entlockte ihnen allen ein Grinsen. Suworow/Koniew hatte an diesem Abend eine weitere teure Nutte aufgegabelt, die ihre schauspielerischen Fähigkeiten mit den richtigen Lauten in den richtigen Momenten unter Beweis stellte. Oder vielleicht ist er auch wirklich gut im Bett, mutmaßte Prowalow zur allgemeinen Skepsis der anderen im Observierungswagen. Nein, fanden die anderen, dieses Mädchen war zu sehr Profi, um sich auf so etwas einzulassen. Sie fanden das alle ziemlich schade, so schön, wie sie anzusehen war. Aber sie wussten etwas, das der Observierte nicht wusste. Das Mädchen war gezielt auf Suworow/Koniew angesetzt worden.
    Schließlich wurde es still, und sie hörten das typische Schnippen eines amerikanischen Zippo-Feuerzeugs und das übliche Schweigen eines befriedigten Mannes und einer scheinbar befriedigten Frau.
    »Was machst du eigentlich beruflich, Wanja?«, fragte die Frauenstimme

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