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Im Zwiespalt der Gefuehle

Im Zwiespalt der Gefuehle

Titel: Im Zwiespalt der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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und hatte eine alte Laute auf dem Schoß. Sein Haar war wieder blond. Die hinreißende Brita saß mit angezogenen Knien zu seinen Füßen und himmelte ihn an. Ein Bauerpaar mit drei Kindern saß ihnen gegenüber. Sie starrten das wunderschöne Paar an wie überirdische Erscheinungen.
    »Spielt mir noch ein Lied«, bat Brita Rowan mit rauchiger Stimme.
    Er lächelte ihr zu. »Ja, meine Königin. Alles, was Ihr verlangt. «
    Jura war so sprachlos über diese Szene, daß ihr das Messer aus dem Mund fiel. Es klirrte.
    Sofort sprang Rowan auf, zog sein Schwert und rannte nach draußen. Er erwischte Jura, ehe sie ihr Pferd erreichte.
    »Wo bist du gewesen? « wollte er wissen.
    »Wo ich gewesen bin? « schrie sie ihn an. »Ich habe zwei Gardisten von Eurer Spur abgelenkt! Ich habe Euch beschützt! Euch und Eure… Eure… « Sie war zu zornig, um weiterzusprechen.
    »Brita hat ihren Männern eine Botschaft geschickt. Ich dachte, ihnen wäre gesagt worden, daß sie bei mir bleiben will. Ich glaube, du solltest baden, ehe du dich mit einer Königin triffst. « Er musterte sie. »Das wäre nicht das Schlechteste, Jura. Du triefst ja vor Schweiß! «
    Jura hob ihr Schwert. Sie hatte gute Lust, ihn den Kopf abzuschlagen.
    Er ergriff ihre Arme. »Was ist los mit dir, Jura? Wenn ich gewußt hätte, daß du in Gefahr gewesen wärst, dann hätte ich dir doch geholfen. Aber ich hatte doch keine Ahnung! Komm, Brita möchte eine Weile hierbleiben, und wir können über die Vereinigung der Stämme sprechen. Das wollten wir doch! Es gibt keinen Grund, ärgerlich zu sein. Komm und lerne sie kennen. Sie ist intelligent und gebildet. Ich finde, sie ist eine ausnehmend amüsante Gefährtin. Du wirst sie mögen. «
    »Ihr scheint sie ja sehr zu mögen«, entgegnete Jura rauh.
    »Jetzt ist nicht die Zeit, eifersüchtig zu sein. Es ist eine Sache, eifersüchtig auf eine Dienerin zu sein. Aber du kannst doch unmöglich eifersüchtig auf eine Königin wie Brita sein. Komm. Nein, vielleicht solltest du wirklich zuerst baden. «
    Sie riß sich von ihm los. »So, mein Geruch gefällt Euch also nicht rief sie. »Ich rieche so, weil ich Euch gedeckt habe. Aber Ihr braucht keinen Schutz, zumindest nicht den
    von Schwertern und Pfeilen. Sagt mir — muß ich mich vor dieser alten Königin verneigen? Muß ich um ihre Gunst bitten, so wie ich Euch bitten muß? «
    »Jura, ich verstehe dich nicht! Wenn du sie gleich begrüßen willst, dann habe ich nichts dagegen! Ich dachte nur —«
    »Ihr habt überhaupt nicht nachgedacht! « fuhr sie ihn an und lief in den Wald.
    Sie haßte sich für ihr Verhalten, sie haßte diese unbekannten Gefühle, die in ihr wüteten. Bevor dieser Engländer mit seinen ausländischen Sitten nach Lankonien gekommen war, hatte sie keine Schwierigkeiten. Sie hatte ihren Platz im Leben gekannt. Sie wußte, wo sie stand und wohin sie ging. Sie hatte auch die Männer begriffen. Lankonische Männer schätzten starke, sensible Frauen. Thal hatte ihr Karten vorgelegt und sie nach ihrer Meinung über geplante Feldzüge gefragt. Wenn er ihre Antworten für kindisch hielt, dann hatte er es ihr gesagt — gewöhnlich hatte er sie angeschrien. Daire nahm an, daß sie stark und furchtlos war. In den beiden Schlachten, in denen sie Seite an Seite gekämpft hatten, war er sehr zufrieden mit ihr gewesen.
    Aber was wollte dieser Engländer von ihr? Er wurde böse, wenn sie ihn deckte. Er wurde böse, wenn sie ihn küßte. Er wollte nicht, daß sie an seiner Seite ritt. Er wollte nicht ihre Ideen über Britas Gefangennahme hören. Er befahl ihr, sich im Wald zu verstecken. Aber er scharwenzelte hier um eine Frau herum, die schon seit zwei Generationen Männer terrorisierte! Und alles, was er ihr sagte, war, daß sie stank!
    Sie schnitt eine Grimasse, als sie an Brita in ihrem weißen Kleid dachte. Dieser dumme Engländer war von ihr bezaubert, aber Jura kannte die Vorgeschichte dieser Frau. Sie mochte ja gesagt haben, daß sie ihre Männer zurückgepfiffen hätte. Aber zwei Gardisten waren Jura stundenlang hinterhergejagt. Was für Lügen hatte sie sonst noch erzählt?
    Zweifellos hatte sie ihren Männern befohlen, eine Armee zusammenzurufen, um diesen König der Irial zu töten.
    Jura verließ den Wald und ging wieder zum Haus zurück. Heute nacht würde sie draußen bleiben und die Hütte bewachen. Dann war sie in der Lage, diesen englischen Narren zu warnen, wenn die Vatell angriffen.

10. Kapitel
    Jura erwachte sofort, als ihr Körper nach

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