Im Zwiespalt von Macht und Gefühlen Teil 2 (Dem Vermächtnis entsagt) (German Edition)
versuchte aufzustehen. Als er sich leicht bewegte, hob Gina ihren Schopf und blickte in seine Augen.
»Hey«, rief er leise und auch sie erwiderte im Flüsterton ein leises »Hey!« Eine leichte Befangenheit flog durch den Raum.
»Hast du eine Erklärung, was mit uns geschehen ist?«, fragte Alessandro sanft. »Die Pizza war verhext!«, lächelte sie und erhob sich etwas verkrampft.
»Dann eher der Saft den Ricco mir gab, denn die Pizza kam erst später zum Einsatz«, meinte er ironisch und stand ebenfalls auf.
Ihre Augen wurden riesengroß. »Dein Bruder gab mir auch so ein ekliges Zeug und behauptete, es wäre dein Lieblingsgetränk!«
Sie sahen sich kopfnickend an und lachten laut auf. »Grapefruitsaft!«, ließen beide gleichzeitig verlauten.
Seine Augen erkundeten gleichzeitig mit tiefgründigem Blick ihren Körper.
Der Nacktheit bewusst, wandte sich Gina verlegen weg, um ihre Sachen zu suchen. Alessandro hielt sie beim Arm und zog sie an sich heran. Die Spannung knisterte förmlich über ihnen, als sie sich innig ansahen. Seine Arme umschlungen ihren Körper und drückten sie noch fester an sich. Er legte seine Wange an die ihre und flüsterte: »Anscheinend schlummert in uns mehr als nur Sympathie, denn diese Mixtur hätte auch unseren Jähzorn entfachen können. Ich würde sagen, sein Experiment ist Ricco gelungen. Ein gefährliches Wagnis mir gegenüber, … das `Ich` aber absolut nicht bedaure.«
Mit begehrlichem Gesichtsausdruck sah er sie an, sodass seine Augen glänzten. »Die Nebenwirkungen könnten allerdings sehr … anhaltend sein«, meinte er schnellatmig, indem er sich neigte und mit seiner Zunge ihren Hals entlangglitt.
»Uuh … das glaube ich auch!« Gina bemerkte seinen erregten Zustand und bot sich ihm entgegen. »Vielleicht hat Riccardo bei deinem Saft ein Mittel mit Sildenafil verwechselt!« Sie lachte herzhaft auf und war nun über die Situation verzückt, vor allem, dass die Anspannung verschwunden war.
Er hob überrascht den Kopf. »Ach … kommt jetzt wieder die Biologin zum Vorschein! Was ist denn Sildenafil …? Ist es … gut?« Alessandro lenkte sie sinnlich zum Sofa und beide ließen sich wieder darauffallen. Er presste sich über sie und Gina spürte jeden einzelnen Muskel an ihm. Auch in ihr loderte es und sie umklammerte mit ihren Beinen seine Hüfte. Ihr Blick wurde verlangend. »Das kann man wohl sagen … und eine Freude jeder Frau«, hauchte sie. Er hatte es nun begriffen und sah sie auf schelmische Weise anzüglich an. »Mio Dio, ich glaube kaum, dass ich Nachhilfe in solchen Dingen brauche.« Mit zärtlicher Berührung strich er ihre Haare nach hinten und bewegte sich ruckartig nach vorn, sodass von ihr wollüstige Töne zu hören waren. »Aber gut zu wissen, … dann könnt ihr dieses Wundermittel … mit verwerten«, rief er stockend neben ihrem Ohr und stöhnte leicht auf, als er ihre Wärme spürte.
»Und … ihr müsst unbedingt herausfinden, aus welcher Substanz der eine Kaktus besteht.« Sein kratziges Gesicht streifte an ihrer Wange entlang. Gina drückte ihn kurz nach oben. »Ich werde Ricco sagen, dass er beim nächsten Mal deinen Saft mit Methylphenidat beträufeln soll. Somit hätte ich deine ganze Aufmerksamkeit … und nicht irgendein Kaktus.« Mit einem leisen Lachen kam er ihren Wünschen nach. Er fühlte sich zum ersten Mal, seit er wieder in Syrakus ist, so richtig wohl, seit ihn Gianni mit der niederschmetternden Nachricht konfrontierte, dass Laura sich für den Polizisten entschieden hatte.
Nur ein stummer Blick
John Slater machte nach Stunden an einer Raststätte, in der Nähe von Firenze Halt. »Ich muss tanken! Falls du noch mal raus willst, beeile dich! Ich habe nicht vor, im Dunkeln anzukommen. Den nächsten Stopp gibt es erst nach Salerno.« Er holte seine Brieftasche heraus und gab ihr Geld. »Hier … bring irgendetwas mit. Du findest mich dann da vorn«, meinte er und zeigte auf einem angrenzenden Parkplatz.
Laura drehte sich zu ihrer Tochter um. Sie lag friedlich in der Schale und brabbelte. »Ich nehme die Kleine mit hinein und wickel sie.« Voller Hohn grinste er in ihr Gesicht. »So … meinst du? Ich stufe die Situation als noch nicht gefährlich ein. Falls etwaige Geruchsbelästigungen auftauchen sollten, werde ich kurz anhalten. Also beeile dich … um so schneller siehst du deinen Loverboy wieder.« Sie musste sich zusammenreißen, um nicht loszuschreien und stieg mit Schmerzen in der Brust aus. Auswegslos lief sie zur
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