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Immer wieder Samstag Reloaded

Immer wieder Samstag Reloaded

Titel: Immer wieder Samstag Reloaded Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Both
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trotzdem erkannt hatte. Vielleicht konnte er sich denken, dass die berüchtigten Wranglerbrüder ihm eine Lektion erteilt und dass ausgerechnet ich ihn von hinten angegriffen hatte. Tja ... Ich würde es herausfinden.
    Zwischenzeitig hatte ich überlegt, ihm sogar ein Zettelchen zuzustecken, in welchem ich ihn aufforderte, seine verdammten Griffel von Mia zu nehmen, aber das würde einem Schuldeingeständnis gleichkommen. Daher reduzierte ich es auf ein: Ich beobachte dich. Es stimmte zwar nicht, aber womöglich würde es ihn anhalten, ein wenig umsichtiger mit seinen Mitmenschen umzugehen. Anschließend hatten wir noch alles für meinen besonderen Nachmittag sowie meine Nacht mit Mia besorgt, um pünktlich zur Zeugnisvergabe wieder da zu sein.
    Gerade rollte ich es achtlos zusammen und schlenderte nach draußen in die Sonne. Mit meiner weißen Leinenhose und dem weißen Hemd sah ich einfach fucking gut aus, weil es einen tollen Kontrast zu meiner Bräune bildete. Kurzum, ich war ein geiler Scheißer und der Traum eines jeden Höschens. Mia würde ich wohl erzählen müssen, ich hätte mich mit Kaffee eingesaut.
    Auf der obersten Stufe blieb ich stehen und ließ den Blick über den Pausenhof schweifen, wo sich schon die anderen Schüler tummelten. Sie standen in Grüppchen zusammen und unterhielten sich aufgeregt. Die Kleineren liefen mit ihren riesigen Schulranzen umher und jagten sich ausgelassen über den Platz. Es war Hochsommer; nicht mehr lange und der Herbst würde angeschissen kommen. Die Schule war vorerst vorbei – wieder ein Jahr rum – und alle konnten sich auf die Ferien freuen. Ich grinste breit, als mir aufging, dass ich jetzt ganz viel Zeit für Mia hatte. Es gab nichts Besseres. Schon verdammt ungeduldig gesellte ich mich zu meinen Brüdern sowie ihren Schlampen und rauchte. Es war zwar verboten, aber der letzte Schultag. Also fuck it!
    Aus dem Augenwinkel heraus bemerkte ich Eva und ihre Tussen. Valerie und die anderen starrten mich unverhohlen mit weichen und verlangenden Mienen an. Automatisch strafften sie die Schultern, reckten ihre Titten raus und posierten für mich. Nur Eva fixierte unablässig den Boden. Ein weißes Pflaster prangte auf ihrer Wange. Als sie registrierte, dass ich in der Nähe war, berührte sie es mit zittrigen Fingern. Ja, auch bei ihr war ich etwas ausgetickt. Doch es hatte gewirkt, denn nun schaute sie mein Mädchen nicht mal mehr an. Natürlich hatte ich ihr einen persönlichen Besuch abgestattet, um sicherzustellen, dass sie den Film auch wirklich löschte. Vielleicht war ich tatsächlich ein kranker, skrupelloser, sadistischer Wichser, aber sie hatte es geschnallt. Gerade als das Hobelschlunzengeschwader auf mich zukommen wollte, ertönte hinter mir ein aufgeregtes Quietschen. Ich kannte und liebte es.
    Noch bevor ich mich umwandte, grinste ich und sah sie kurz darauf vor der großen Glastür stehen. In einer Hand hielt sie ihr Zeugnis, in der anderen die Schülerzeitung. Mit einem warmen Lächeln im Gesicht zierte sie das Cover, was eine große Ehre war, zumal es sich um die letzte Ausgabe handelte. Ursprünglich hatte ich Eva das Titelbild versprochen, doch das war nur besonderen Menschen vorbehalten.
    Mia strahlte mich mit so viel Liebe, Hingabe, Dankbarkeit, allerdings auch etwas Unsicherheit an. Sie wollte auf mich zulaufen, mir um den Hals fallen und mich an sich pressen. Aber sie zögerte. Dabei ging es mir verdammt noch mal nicht anders. Deshalb lächelte ich breiter und streckte ihr meine Hand entgegen. Es war geradezu zu spüren, wie der halbe Pausenhof sich zu uns drehte und synchron die Luft anhielt. Mit einem leicht erschrockenen Ausdruck bei so viel Aufmerksamkeit kam Mia vorsichtig einen winzigen Schritt auf mich zu. So zaghaft, als wäre ich tatsächlich eine scheue Katze, die bei jeder falschen Bewegung verschwinden könnte. Ich verdrehte die Augen. Wenn sie jetzt nicht begriff, dass ich sie über alles liebte, dann wusste ich auch nicht weiter!
    Die Überschrift meines Artikels war Aussage genug: Wieso ich, Tristan Wrangler, Mia Engel liebe!
    »Ich warte nicht den ganzen verdammten Tag auf dich, Baby«, log ich knallhart, weil ich in Wahrheit nämlich nicht nur den ganzen Tag, sondern bis in alle Ewigkeit auf sie warten würde. Doch so weit ließ sie es glücklicherweise nicht kommen, denn sie flog mir bereits entgegen und umschlang mich. Ohne an unser Publikum nur einen Gedanken zu verschwenden, krachten unsere Lippen aufeinander, während meine

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