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Imperator 02 - König der Sklaven

Imperator 02 - König der Sklaven

Titel: Imperator 02 - König der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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einnehmen.«
    Julius erwiderte nichts und dachte an sein eigenes Gut, vor dessen Mauern sämtliche Bäume und Sträucher entfernt worden waren. Es war ihm noch nicht aufgefallen, welchen Einfluss Tubruks Hand hinterlassen hatte, besonders nach den Sklavenaufständen im vergangenen Jahr. Suetonius’ Haus war sehr ansehnlich und ließ sein eigenes im Vergleich dazu wie eine abweisende Festung aussehen. Vielleicht würde Cornelia der Aufenthalt dort leichter fallen, wenn ihre Umgebung weniger wie eine Kaserne aussähe.
    Sie stiegen ab, um durch den Eingang zu schreiten, einen gefliesten Bogen, der in einen offenen Garten führte, in dem sie hinter Büschen und Pflanzen das Gurgeln fließenden Wassers vernahmen. Julius lud die schweren Satteltaschen von den Pferden und schulterte ein Bündel, während Tubruk das andere nahm, dann überließen sie die Zügel den Händen der Sklaven, die sofort herbeigeeilt waren, um sie zu übernehmen. Man führte sie zu Sitzgelegenheiten in einem kühlen Außenzimmer und bat sie, dort zu warten.
    Julius machte es sich bequem, denn er wusste, dass der Senator ihre Anwesenheit eine ganze Weile ignorieren konnte. Tubruk ging zu einem Fenster und betrachtete die Blüten, die, wie Julius dachte, auch Cornelia in ihrem eigenen Heim gefallen würden.
    Dann kam ein Sklave aus dem Haus auf die beiden Männer zu.
    »Senator Prandus heißt dich willkommen, Tribun. Bitte folgt mir.«
    Tubruk hob die Augenbrauen. Mit einer so schnellen Reaktion hatte er nicht gerechnet. Julius zuckte die Achseln, und die beiden folgten dem Sklaven bis in einen weit entfernten Flügel, wo der Mann eine Tür vor ihnen öffnete und sich verneigte. Sie traten ein.
    Senator Prandus stand mit seinem Sohn in einem Zimmer, das eher an einen Tempel als an einen Wohnraum erinnerte. Kostbarer, gemaserter Marmor säumte die Wände und bedeckte den Boden, und in die gegenüberliegende Wand war der Hausschrein eingelassen. Es roch ein wenig nach Weihrauch, ein würziger Duft, den Julius anerkennend einatmete. Es bestand kein Zweifel daran, dass er in seinem Anwesen für die eine oder andere Veränderung sorgen musste. Bei jedem Schritt fielen ihm neue und interessante Einzelheiten ins Auge, von der Büste eines Vorfahren im Schrein bis hin zu der Sammlung griechischer und römischer Relikte an einer Wand, die er nur zu gerne näher betrachtet hätte. Es handelte sich um eine wohl kalkulierte Zurschaustellung von Reichtum, doch Julius nahm es alles als Anregungen für die Veränderungen in sich auf, die er in seinem eigenen Haus vorzunehmen gedachte, wodurch der beabsichtigte Effekt wirkungslos verpuffte.
    »Ein unerwarteter Besuch, Cäsar«, begrüßte ihn Prandus.
    Julius riss sich von seiner Umgebung los und lächelte die beiden Männer offen an.
    »Du hast ein wunderschönes Haus, Senator. Besonders die Gartenanlagen.«
    Prandus blinzelte erstaunt, runzelte jedoch sofort wieder die Stirn, denn er war zur Höflichkeit gezwungen.
    »Vielen Dank, Tribun. Es waren viele Jahre harter Arbeit nötig, um alles so zu gestalten. Aber du hast noch nicht gesagt, was dich zu mir führt.«
    Julius hob die Taschen von der Schulter und ließ sie mit dem unmissverständlichen Klirren metallener Münzen auf den Marmorboden fallen.
    »Du weißt genau, was mich zu dir führt, Senator. Ich bin gekommen, um das Land zurückzukaufen, das dir während meiner Gefangenschaft, die ich gemeinsam mit deinem Sohn erlitten habe, verkauft worden ist.« Julius warf Suetonius einen kurzen Blick zu und sah, dass der Sohn des Senators das Gesicht zu einem arroganten Grinsen verzogen hatte. Julius reagierte nicht darauf und behielt seinen unbeteiligten Gesichtsausdruck bei. Schließlich musste er mit dem Vater verhandeln, nicht mit dem Sohn.
    »Ich hatte vor, meinem Sohn ein Haus auf diesem Land zu bauen«, wandte der Senator ein.
    Julius unterbrach ihn sofort: »Ich erinnere mich daran. Ich bringe dir den Preis, den du dafür bezahlt hast sowie ein Viertel mehr, um dich für den Verlust zu entschädigen. Ich werde nicht mit dir über mein Land verhandeln. Und ich werde dir auch kein zweites Angebot machen«, sagte er mit fester Stimme und knotete den Beutel auf, um seinem Gegenüber das Gold zu zeigen.
    »Das ist … ein faires Angebot«, bemerkte Prandus mit Blick auf die Beutel. »Einverstanden. Ich lasse meine Sklaven den Grenzzaun sofort entfernen.«
    »Was? Vater, du kannst doch nicht einfach …«, fuhr Suetonius dazwischen.
    Der Senator drehte sich zur

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