In deinen Armen (German Edition)
ein rotes Tuch für ihn gewesen. Doch nun war etwas anders. Hatte er es wirklich ernst gemeint? Seine Augen hatten eine deutliche Sprache gesprochen. Arrgh. Jetzt bloß nicht durchdrehen!
Emma richtete sich auf und hielt ihr Gesicht unter kaltes Wasser. Sie sollte schnell den Programmfehler beseitigen und dann die Hochzeit genießen. Um den plötzlich so anderen, widersprüchlichen, sexy Mario könnte sie ja einfach einen Bogen schlagen.
7
Die Tontechnik wurde gerade für den Abend überprüft und Mario half beim Verschieben der letzten Tische, die Diana nun doch im Garten haben wollte. Und er war dankbar für eine Aufgabe.
Hatte er wirklich vorhin vor Zeugen verlauten lassen, dass er Feuerwerk zu seiner Verlobung organisieren würde? Schlimm genug, dass er sich, seitdem der Rotschopf das Anwesen betreten hatte, kaum vor ihrem Charme retten konnte. Sie war das dreizehnjährige Mädchen von damals mal einhundert. Jede Geste an ihr raubte ihm den Atem. Wenn sie wieder eine Locke wegstrich, immer etwas verärgert und dennoch verspielt. Wenn sie sich auf ihre vollen Lippen biss oder verstohlen mit ihrer Zungenspitze über ihren Mund leckte, dass er ebenso kosten wollte, was sie hatte. Wie ihr nackter Fuß in den Sandalen wippte, als wollte er sagen: Komm und hol mich! Scheiße, er wurde wieder hart. Dazu das Lächeln in ihren Augen, die eleganten Bewegungen ihrer Hände. Er wollte wieder ihre Finger spüren, wie sie gefühlvoll über seine Haut glitten. Sie sollte nicht auf ihrem Laptop damit herum spielen, sondern auf ihm, an ihm. Wie ihre Hand wohl an seinem Penis aussehen würde und erst ihre Hüfte über ihm? Er wollte sie zwischen seidigweichen Laken necken und wollte wissen, wie die erwachsene Emma Foresta im Bett war. Wild oder zahm? Würde sie ihn für die Quälereien der Vergangenheit im Gegenzug bestrafen, so wie sie es vorhin vorsucht hatte, als sie ihn treten wollte? Oder würde sie sich ihm einfach nur hingeben und ihre vorhin so sittsam übereinander geschlagenen Beine widerstandslos für ihn öffnen und ihn zu sich ziehen? Wäre sie nass und bereit für ihn? Oh, bitte! Und wie eng wäre sie, wie tief könnte er sie nehmen?
»Muss ja ne Hammerfrau sein!«, rief einer der Aufbauer.
Mario grinste ertappt. Wie wahr! »Moment, ich helf dir!« Er ächzte unter dem nächsten Tisch, den er trug, aber besser ein Möbelstück verbarg seine Erregung, als wenn ihn jemand Bekanntes so erwischte.
Noch erstaunlicher als all die erotischen Gedanken, die Emmas Anwesenheit bei ihm auslösten, war jedoch, dass er allen Ernstes von Verlobung gesprochen hatte. Mario hatte noch nie zuvor in Hörweite von Familienangehörigen von Verlobung gesprochen. Diana hatte Recht, er hatte so ziemlich jeden Frauennamen als Partnerin durch. Noch bis gestern hatte er nicht im Traum daran gedacht, dass es einen Namen gäbe, der dem ein Ende bereiten könnte. Doch dann war Emma aufgetaucht. Und er wusste, wonach er in allen anderen Beziehungen und Affären gesucht hatte: nach ihr. Ihrem Sexappeal, ihrem Witz, ihrer Intelligenz und diesen tollen Sommersprossen, von denen er jede einzelne küssen wollte. Jede. Seitdem schlugen seine Gedanken plötzlich völlig andere Bahnen ein. Er würde nicht behaupten, dass er sie heiraten wollte. Aber er begehrte sie und die Vorstellung, sie mit einem anderen Mann zusammen zu sehen, störte ihn. Er wollte nicht, dass sie Wachmänner durchsuchten. Dass andere Hände als seine durch ihr Haar fuhren, andere Lippen als seine ihre Haut berührten. Er wollte nicht, dass sie soviel arbeitete. Und noch viel weniger wollte er, dass sie so einen alten Wagen fuhr. Wenn ihr nun etwas passieren würde!
Mario stellte den Tisch ab und stemmte die Hände in die Hüften. Er lächelte und konnte dieses dämliche Grinsen gar nicht unterdrücken. Jetzt ging es ihm etwas besser. Die Hochzeit seiner Schwester musste ihm eindeutig zu Kopf gestiegen sein. Er schaute sich um: überall elegant gedeckte Tische und Blumengestecke. Musik würde gleich spielen. Die ersten Gäste waren schon in ihren Abendgarderoben erschienen. Diana tauchte in ihrem Lieblingsabendkleid auf. An ihrer Seite stand Philipp und sie schlenderten strahlend von Gästegruppe zu Gästegruppe.
»Du solltest dich auch langsam umziehen, Brüderlein«, ermahnte ihn Diana und zupfte an seinem verschwitzten Hemd, als sie zu ihm einen Abstecher machten.
»Puh, und vielleicht auch nochmal duschen«, fügte Philipp hinzu und zeigte auf die Schweißflecken,
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