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In deinen Armen (German Edition)

In deinen Armen (German Edition)

Titel: In deinen Armen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philippa L. Andersson
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verteidigen wollen, was eigentlich ziemlich süß war. Bis er erfahren hatte, dass ihre Träume sich um einen Machiavelli drehten und er ohne ein Wort zu sagen abgehauen war. Zum zweiten Mal an einem Tag übrigens, wie sie sich erinnerte. Alle drei hatten sie eine gehörige Tracht Prügel, Schrammen und blauer Flecken eingesteckt und nun lag alles in Scherben.
    Es klopfte leise an ihrer Verbindungstür zum Badezimmer. Emma ignorierte das Geräusch und vergrub sich weiter unter ihrer Decke. Vor ihren geschlossenen Augen sah sie Marios überraschten und verletzten Blick und sie fühlte sich dafür verantwortlich. Ebenso, wie sie sein Veilchen und die Kratzer, die er von John kassiert hatte, ihrem Konto gutschrieb. Sie wusste gar nicht, warum sie plötzlich weinte. Sie verstand sich selbst nicht mehr. Die Masse an Gefühlen setzte sie völlig außer Gefecht.
    Wieder klopfte es, dieses Mal lauter. »Emma, geht es dir gut?«
    »Hau ab, Mario! Lass mich allein!«, rief sie zickig. Emma war sich nicht sicher, wie es jetzt weitergehen würde, mit ihr und Mario und ihrem Leben und sie brauchte einfach noch etwas Zeit.
    Irgendwie musste Mario schlecht hören, denn mit einem leisen Knarren wurde die Tür geöffnet. Dann folgte Stille. Keine Schritte, kein Wort. Nur sein Atem, Zug für Zug.
    So gut wie sie konnte, versuchte Emma, ihre Stimme in den Griff zu bekommen. »Ich bin müde, Mario.« Und das war nicht einmal gelogen. Emma rollte sich weiter ein. »Lass mich doch einfach! Diana wird morgen früh schon zur Vernunft kommen und uns aus dem Zimmer lassen. Ich reise ab. Du reist ab. Und alles ist so, als wäre nichts passiert.« Es klang zu einfach. Selbst in ihren Ohren.
    Anhand der Schritte wusste sie, dass Mario nichts dergleichen tat. Er trat näher und setzte sich auf das Bett. Die Matratze gab leicht nach. »Ich bin mir da nicht so sicher.« Es folgte erneut ein langes Schweigen, dann räusperte sich Mario. »Ich hab eben kurz mit meinem Schwesterherz telefoniert, um zu erfahren, was ihr kindisches Verhalten soll. Und du glaubst nicht, was sie will! Sie verlangt, dass wir uns aussprechen.«
    Emma konnte sich ein Schnauben nicht verkneifen. Diana war eine miserable Kupplerin.
    »Emma, was da gerade passiert ist, tut mir Leid. Es ist dein Leben. Ich hatte kein Recht, mich einzumischen. Wir beide … du und ich … die letzten Tage waren anders … und doch nicht anders … ich dachte, ich kenne dich.« Er schluckte und atmete tief durch. Wieder bewegte sich die Matratze.
    Emma musste sich räuspern, um den Frosch im Hals loszuwerden. »Tust du doch auch.« Sie hatte keinen Beweis und doch wusste sie es. Die letzten Tage hatten es ihr verraten. Und tief in ihrem Inneren kannte auch sie Mario. Nicht als den Aufreißer, den er einige Jahre lang gespielt hatte, sondern als den sexy, fürsorglichen Gentleman und damit einen Menschen, der viel zu selten in ihrem Leben bisher aufgetaucht war.
    »Ist das so?« Die Zärtlichkeit in seiner Stimme ließ Emmas Atem schneller gehen. »Sobald ich diesen Typen gesehen habe und wie er dich angeschaut hat, während du den Blumenstrauß gefangen hast, wusste ich, ihr kennt euch. Und dass das John sein musste. Ich hatte ihn mir anders vorgestellt. Ich hatte nicht gedacht, dass er so gut aussehend wäre. Er hatte einen Anzug an, ich nach dem Zwischenfall am Pool nur das notdürftig zusammengestellte Ensemble. Ich hab euch vor mir gesehen. Wie gut ihr zusammen aussehen würdet!«
    »Und dann bist du einfach gegangen?« Emma konnte den anklagenden Tonfall nicht ganz unterdrücken. Wäre er nicht verschwunden, wäre alles vielleicht anders gekommen. Stattdessen hatte er sie mit dem Brautstrauß stehen lassen, wie bestellt und nicht abgeholt. Sie hatte sich beinahe wie die geprellte Braut gefühlt. Dabei hatte sie doch nur seinetwegen bei diesem Spiel mitgemacht!
    »Er war hier. Wegen dir. Ich kenne dich, dir bedeuten solche Gesten viel.«
    Emmas Herz schlug noch schneller. Sie wollte das nicht hören. Mario hatte Recht. Die letzten Versöhnungen waren genau deshalb zustande gekommen, weil sie so leicht für etwas Anteilnahme zu vereinnahmen war.
    »Eure Auseinandersetzung war jedoch nicht zu übersehen und zu überhören. Aber es war dein Streit, nicht meiner. Du magst es nicht, wenn andere deine Kämpfe austragen, du Sturkopf!« Marios Finger fuhren federleicht durch ihr Haar und Emma versteifte sich unter der Berührung. Er hatte Recht, aber konnte er nicht einfach aufhören? Sie mussten

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