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In deinen Armen

In deinen Armen

Titel: In deinen Armen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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dass sie nicht seine Frau war. »Wann war diese Explosion?«
    »Vor sechs, inzwischen fast sieben Wochen.«
    Er schnaubte. »Komm schon, Mädchen. Du erwartest doch nicht, dass ich dir das glaube. Sechs Wochen, da wäre ich längst tot.«
    »Müsstest du auch sein.«
    Sie sah nicht hinterhältig aus, aber er hatte früher schon schöne Lügnerinnen getroffen …
aber wo?
Argwohn setzte ihm zu …
aber weshalb?
Weshalb betrachtete er sie voller Zynismus, wo doch alles an ihr Aufrichtigkeit ausstrahlte?
    »Du musst trinken.« Sie eilte zum Krug und schenkte Wasser in einen Becher.
    »Oh, ja.« Sein Magen rumorte. Die Bedürfnisse seines Körpers überrollten den Wissensdurst seines Verstandes. »Und essen.« Dann fragte er verschlagen: »War ich vielleicht im Gefängnis? Hat man mich ausgehungert?«
    »In gewisser Weise.« Sie kam zu ihm, schob die Hüfte aufs Bett, legte den Arm um seine Schultern und hob ihn an. Er versuchte, den Becher zu nehmen, doch sie hinderte ihn daran. »Du würdest ihn fallen lassen.«
    »Einen Becher?«
    »Sicher, was denkst du denn?«
    Er dachte, dass er sich gern an ihren Busen kuscheln würde. Er dachte, dass er das früher schon getan hatte. Er erkannte den zarten Duft von Gardenien wieder, der sie umgab. Nähe … eine vertraute Nähe.
    Er ließ sich den Becher an die Lippen führen, trank gierig, der Geschmack des Wassers unverfälscht in seiner Klarheit.
    War es möglich, dass er sich irrte? Dass er vergessen hatte, mit ihr geschlafen zu haben und dass sie seine Frau war?
    Nein. Bei Gott, das hätte er nicht vergessen können.
    »Mr. Throckmorton hat dir das Wasser von einer Quelle in Yorkshire kommen lassen«, erläuterte sie. »Du bist immer wieder mal zu Bewusstsein gekommen, lange genug, damit wir dir Wasser und Brühe einflößen konnten, aber du hast nie gesprochen und schienst uns auch nicht zu hören.« Ihre Hand zitterte, und der Becher schlug ihm gegen die Zähne. »Erinnerst du dich vielleicht jetzt daran? Kommt dein Gedächtnis in Gang?«
    Er keuchte, während er den Becher leerte. Sogar diese kleine Anstrengung erschöpfte ihn. »Nein.« Er nahm alle Kraft zusammen und griff nach ihrem Handgelenk, damit sie bei ihm blieb. »Wer ist Mr. Throckmorton?«
    »Er ist hier auf Blythe Hall der Hausherr, der, den Mrs. Brown holen gegangen ist. Er ist … einer deiner Freunde.«
    Die Frage schwang in ihren Worten mit:
Erinnerst du dich an ihn?
MacLean schüttelte zur Antwort den Kopf.
    »Mr. Throckmorton ist der Eigentümer dieses Anwesens hier, auf das man dich zur Rekonvaleszenz gebracht hat.« Sie löste sich aus seinem Griff. »Ich hole dir etwas zu essen.«
    Sie ging zur Treppe, während er aufgebracht zurückblieb, weil sie sich mit solcher Leichtigkeit von ihm gelöst hatte, weil er ihre Berührung verloren hatte, weil er auf die Hilfe einer Frau angewiesen war, auch wenn sie behauptete,
seine
Frau zu sein.
    »›Ungehobelt‹, was hast du damit gemeint?«, fragte er.
    Sie drehte sich um, schaute ihn an und schüttelte verwirrt den Kopf. »Wie?«
    »Du sagtest, ich sei noch ungehobelter als früher.«
    »Oh.« Sie sah zur Treppe, als suche sie einen Fluchtweg, doch dann kam sie einen langsamen Schritt auf ihn zu. »Du und ich, wir haben uns voneinander entfremdet.«
    »Unsinn.« Er redete ohne nachzudenken. »Ich würde mich meiner eigenen Frau doch niemals entfremden.«
    »Und wieder nennst du mich eine Lügnerin. Wie gesagt ungehobelt.« Sie stolzierte zum Treppenabsatz und rief unten jemandem zu: »Ich brauche eine Tasse Brühe. Und trödle nicht herum!«
    Als sie an seine Seite zurückkehrte, brannte die Flamme in ihr so hell, dass sie eine Erinnerung zurückbrachte. Die Nacht. Der Blitz. Das Gewicht ihrer Brust in seiner Hand. Das deutliche Gefühl, einen Besitzanspruch zu haben, ein Anrecht.
    Also gut. Es war möglich. Sie war vielleicht seine Frau. Eine lügende Ilsebill von Ehefrau, aber falls er sie geheiratet hatte, dann hatte er sie zuvor auch gezähmt. Und würde sie wieder zähmen.
    »Komm her«, sagte er sanft und hüllte sie in den Befehl wie in eine weiche Decke.
    Falls sie das beeindruckte, verbarg sie es gut. Die Hände in die Hüften gestützt, bohrte sie nach: »Was willst du?«
    Sie war gewiss nicht leicht zu manipulieren, und seine Schwäche hinderte ihn daran, ihr nachzusetzen, also musste er es anders versuchen. »Du hast ja Angst vor mir. Eine große, starke Frau wie du und Angst haben!«
    »Habe ich nicht!«
    »Dann komm her. Es ist ja nicht so,

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