Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In deiner Hand

In deiner Hand

Titel: In deiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joey Tintenfee Lewis
Vom Netzwerk:
doch mit der Panik zu tun. Nervös schnappte ich nach Luft. So sehr ich es auch wollte, ich hatte plötzlich eine Scheißangst davor. Brian drückte seine Erregung gegen meinen Oberschenkel. Bei dem plötzlichen Druck an meinem Bein wurde mir schlecht. Brian fühlte sich irgendwie sehr schwer an und die Luft im Zimmer war auf einmal furchtbar dünn.
„Ich … ich kann das nicht“, stieß ich fast hysterisch hervor und versuchte ihn von mir zu schieben.
„Ich weiß“, flüsterte er sanft und küsste meine Nasenspitze. Er lächelte und ich wollte am liebsten heulen, weil ich mich so grässlich kindisch verhielt.
„Es tut mir leid“, murmelte ich, rutschte unter ihm weg und wickelte die Bettdecke so fest wie möglich um mich. „Mir tut es leid. Ich habe die Beherrschung verloren. Das hätte niemals passieren dürfen. Und es wird niemals wieder passieren. Das schwöre ich dir!“ Er erhob sich splitterfasernackt von meinem Bett und sammelte seine Klamotten ein. Mir wurde die Bedeutung dessen, was er gerade gesagt hatte schlagartig bewusst.
„Nie wieder?“, fragte ich leise. Brian schlüpfte in Shorts und Jeans und setzte sich dann in gebührendem Abstand auf den Bettrand. Er starrte seine Hände an und dann mich. „Keine Sorge. Ich werde dich nie wieder anfassen. Es tut mir leid.“ Er erhob sich und verschwand nach draußen. Ich starrte die geschlossene Tür an und wollte einfach nur sterben.

Elfter Streich
    Draußen schepperte es gewaltig. Grelle Lichtblitze zuckten über den Nachthimmel und tauchten die Umgebung in unwirkliche weiße Schemen, ehe die Nacht sie wieder zu sich zurückholte. Ich ließ mich nach hinten fallen und drückte beide Handflächen fest auf mein Gesicht. Nur mühselig würgte ich den Kloß in meinem Hals runter und bekam den herannahenden Heulkrampf unter Kontrolle. Ich hatte keine Chance über das Geschehene nachzudenken oder in Selbstmitleid zu versinken. Meine Zimmertür öffnete sich als ein vergessener Schluchzer über meine Lippen kam. Eigentlich wollte ich niemanden sehen und mich einfach nur richtig schön beschissen fühlen, allein mit mir und diesem verdammten Problem.
„Wir müssen reden“, knurrte Erik von der Tür her. Das Auftreten der Vampire störte mich zusehends. Entweder sie tauchten alle auf einmal auf, oder einzeln und breiteten sich dann in meinem Umfeld aus und erstickten meine Realität mit ihre unglaublichen Präsenz. Jetzt war also Erik an der Reihe. Ausgerechnet jetzt. Ich ließ die Hände sinken und drehte den Kopf zur Tür. Keine Ahnung welchen Ausdruck ich erwartet hatte, vermutlich Wut, Verärgerung oder irgendetwas Todbringendes. Er stand mit den Armen vor der Brust verschränkt, die Beine leicht gegrätscht, in meiner Tür und sah mich an, als wäre er wirklich mein Freund und hätte mich mit einem anderen im Bett erwischt. Erik wirkte sehr verletzt. Der Ausdruck der Enttäuschung in seinen Augen, das Glänzen darin, für einen Augenblick schwor ich, dass er weinen wollte. Das hier beunruhigte mich ganz schön. Ich richtete mich langsam auf, die Decke schützend vor die Brüste gehalten.
„Was willst du?“, brachte ich müde hervor. Gott, ich wäre gern überall, nur nicht hier. Mir war wirklich nicht danach jetzt wieder dieses beschissene Du-bist-erst-Fünfzehn-Gespräch zu führen, wirklich nicht!
„Hast du mit ihm geschlafen?“ Ich schluckte schwer als ich den Kopf schüttelte. Mir hatte es spontan die Sprache verschlagen. Mein Hals fühlte sich an wie zugeschnürt und in meiner Brust brannte ein tiefsitzender Schmerz. Warum hatte ich gekniffen? Es fühlte sich doch so gut an, so perfekt. Wieso hatte ich den Schwanz eingezogen?
„Dann ist es mir also doch gelungen“, murmelte Erik und betrat das Zimmer ganz. Er schloss die Tür leise hinter sich. Ich hörte ihn erleichtert ausatmen. Als er sich zu mir drehte, wirkte er gleich ein bisschen befreiter, Erik lächelte sogar. So ein blödes Arschloch!
„Zufrieden, ja?“, pampte ich. Vergessen war der blöde Kloß in meinem Hals. Wie konnte dieser Idiot mich anlächeln, während ich innerlich vor Schmerz fast verging?
Er nickte und senkte den Kopf. „Weißt du, Verry … Brian … ist eine Nummer zu groß für dich!“
Ich schnaubte und warf die Arme in die Luft. „War ja klar, dass das wieder von dir kommen muss. Deine beschissenen Minderjährigen-Sprüche kannst du dir sparen!“
Erik sah mir entschlossen in die Augen. „Darum geht es überhaupt nicht.“
„Ach nein?“ Ich vergaß völlig,

Weitere Kostenlose Bücher