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In deiner Hand

In deiner Hand

Titel: In deiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joey Tintenfee Lewis
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raus, und zwar schnell!
Ich sammelte meine ganzen mir zur Verfügung stehenden Kräfte und wunderte mich, wie viele es doch waren. Mir blieb keine Zeit mehr, das in Frage zu stellen, denn in diesem Augenblick öffnete sich die Tür.
„Sieh an“, kam es von dem Langhaarigen, der breitbeinig in der Tür stand und mich feist angrinste. Er zückte ein riesiges Messer und wirbelte es hoch in die Luft, um es wieder aufzufangen ohne sich die Finger abzuhacken. „Wir wollen spielen?“ „Fick dich!“, knurrte ich, selbst erstaunt darüber, dass ich wirklich auf ihn losgehen wollte. Ein silbernes Schimmern. Ein Windstoß und der erstaunte Ausruf von einem der Kerle, die hinter dem Langhaarigen standen und ihm über die Schulter sahen.
„In welchem Stadium bist du?“, wollte der wissen und wirkte plötzlich äußerst angepisst. Ich hatte keinen blassen Schimmer wovon er sprach, also antwortete ich auch nicht. Ich wiegelte meine Chancen ab, heil an den Typen vorbei zu kommen. Und wenn es mir gelang, wie um alles in der Welt sollte ich Brian finden, bevor sie mich wie Freiwild niederschossen?
„Was habt ihr mit ihm gemacht?“, fragte ich mit fester Stimme und geballten Fäusten. Der Langhaarige zog überrascht beide Augenbrauen nach oben und öffnete den Mund ohne etwas zu sagen. Dann hielt er die offene Hand über seine Schulter. Jemand legte einen auf Hochglanz polierten Revolver in seine Hand. Er öffnete die Trommel und steckte mehrere große Patronen in die Kammern. Die Maserung darauf kam mir schrecklich bekannt vor. Die Nadeln, die Donna durchbohrt hatten, wiesen dieselbe auf. Ebenso der Schläger, mit dem ich Erik damals fast umgebracht hatte. Diese Erkenntnis traf mich wie ein Schlag ins Gesicht und zerrte an meiner Selbstbeherrschung.
„Ich mach euch kalt“, spie ich aus und spuckte auf den Boden. Erstaunlicherweise verhöhnte mich Niemand. Wachsame Blicke musterten mich und alle schienen sie sehr angespannt. Der Langhaarige presste die Lippen zusammen.
„In welchem Stadium bist du?“, wiederholte er die Frage mit fester Stimme und umfasste den Griff der Waffe fester. „Rekonvaleszenz“, antwortete ich, weil mir gerade nichts Besseres einfiel.
Die Kerle vor mir zischten und wichen sogleich mit gezückten Knarren zurück auf den Flur.
„Derrick! Das ist zu gefährlich!“, kam es von einem, andere nickten zustimmend.
„Bullshit.“ Der Langhaarige machte einen weiteren Schritt in den Raum hinein und ließ mich dabei keine Sekunde aus den Augen. „Weißt du was wir mit Missgeburten wie dir machen?“, fragte er ruhig und deutete mit der Knarre auf meinen Kopf. Ehe er den Satz beendet hatte, löste sich die Kugel aus der Kammer. Zu meinem großen Entsetzen spielte sich plötzlich alles in Zeitlupe ab. Ich sah die Kugel direkt auf mich zufliegen. Sah die Adamantitmaserung darauf. Sah das siegessichere Grinsen des Typen vor mir und das Blut an den Wänden. Mein Herz verstummte. Unbändige Wut kochte in mir hoch. Wie es mir gelang, dem Geschoss auszuweichen und auf den Langhaarigen zu zu rennen, kann ich nicht mehr nachvollziehen. Fakt war, der Überraschungsmoment lag auf meiner Seite. Für den Bruchteil einer Sekunde jedenfalls. Denn meine Schnelligkeit schockte mich genauso wie die anderen. Mit voller Wucht rannte ich auf dem Flur gegen die Wand und wurde zurückgeschleudert, als sei sie aus einem elastischen Stoff. Schwindelnd kam ich auf die Beine und flitzte unbeholfen den Flur entlang. Völlig irritiert blickte ich auf die weichen roten Teppiche zu meinen Füßen und die vielen Gemälde an den Wänden. Wie vom Donner gerührt blieb ich stehen.
„Was zur Hölle?“, platzte ich heraus, ehe ich von den Füßen gerissen wurde.

Zwölfter Streich
    Wenn du dich in einer Situation befindest, in der du davon überzeugt bist, dass es einfach nicht mehr schlimmer kommen kann, dann taucht vor dir eine Horde muskelbepackter Vampirjäger auf. Es stand außer Frage, dass diese Kerle etwas anderes von Beruf waren.
Gekleidet wie Soldaten, die gerade aus einer Schlacht  heimkehren. Verdreckt, vernarbt, blutend und nach Schweiß stinkend, aber immer noch in der Lage dich mit solch tödlichen Blicken zu durchbohren, dass sich deine Eingeweide verknoten.
Da lag ich also, direkt vor ihren Füßen, wie ein Schwein auf einem Silbertablett. Es fehlte nur der rote Apfel in meinem Mund und sie würden sich geifernd und mit glänzenden Augen auf mich stürzen. Doch niemand rührte sich. Ich starrte zu ihnen hoch und sie zu

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