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In den Armen des Feindes

In den Armen des Feindes

Titel: In den Armen des Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Rock
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könnten, um bei meiner Hochzeit dabei zu sein."
    Er legte die Hand auf ihre. "Ich glaube, du wirst ihre Anwesenheit trotzdem spüren können. Kein Vater versäumt den Tag, an dem seine Tochter ihr Ehegelöbnis ablegt."
    Gerührt von seinen schlichten, tröstenden Worten, sah Rosalind gerade dankbar zu ihm auf, als Deirdre, das Milchmädchen, mit einem schweren Krug in der Hand über den Dais stolperte.
    "Vorsicht!" Rosalind sprang von ihrem Sitz hoch, um dem ungeschickten Mädchen zu helfen, den Krug auf dem Tisch abzusetzen. Rosalind wunderte sich, dass Deirdre sich mit dem Servieren abplagte. Suchend blickte sie über die Tische und hielt nach der üblichen Bedienung Ausschau. "Es ist nicht deine Aufgabe, den Hohen Tisch zu bedienen, Deirdre. Wo ist Moira?"
    Sie konnte nur hoffen, dass die beiden Frauen nicht schon wieder Streit miteinander hatten.
    Deirdres Blick flog zu Malcolm hinüber, und er stand auf.
    "Moira hat Beaumont verlassen und wird nicht zurückkehren." Er befahl Deirdre mit einer Handbewegung zu gehen und griff nach Rosalinds Arm. "Vielleicht besprechen wir das besser unter vier Augen."
    Verwirrt erhob Rosalind Einspruch. Sie wollte dem Mädchen noch Fragen stellen. Doch Malcolm duldete keine Widerrede und führte sie vom hell erleuchteten Festplatz fort in den Schatten.
    "Ich verstehe nicht." Sie war beunruhigt und fühlte ihr Herz schneller schlagen. "Wo kann sie hingegangen sein? Niemand verlässt so einfach seine Familie und das Land, wo er geboren wurde, außer …" Sie blickte Malcolm argwöhnisch an. " … er hat keine andere Wahl?"
    "Ich habe dir sagen wollen …"
    " Du hast das getan?" Der Ärger fegte all ihre guten Vorsätze fort. Sie hoffte sehr darauf, dass ihre Ehe gelingen würde, und war bereit, dafür einiges auf sich zu nehmen. Doch wie konnten sie zusammen glücklich werden, wenn Malcolm sich weigerte, auch nur die grundlegendsten Dinge mit ihr zu besprechen? "Sie ist ein Mitglied meines Haushalts. Sie ist weder Ritter noch ein Bewaffneter, noch irgendein kräftiger Vasall, der dir deine Felder pflügt. Habe ich jetzt noch nicht einmal mehr über meine Küchenmägde zu bestimmen?"
    Er zog sie nur noch tiefer in den Schatten, auch wenn bei dem allgemeinen Chaos aus fröhlichem Lärm und Unterhaltung sicher keiner im Burghof ihre laute Stimme gehört hatte.
    "Sie wusste, wer das Feuer auf Beaumont gelegt hat, Rosalind."
    Seine Worte machten ihrem Zorn ein jähes Ende. An seine Stelle trat die Angst, als ihr die ganze Bedeutung seiner Worte klar wurde.
    "Du hast das Geheimnis des Brandes entdeckt? Du hast dich erst vor wenigen Tagen an diese Aufgabe gemacht und weißt schon alles?" Bereits vor langer Zeit hätte sie nach der richtigen Antwort suchen sollen, aber sie war sich so sicher gewesen, die Wahrheit zu wissen.
    Gott, was war sie leichtgläubig gewesen!
    "Ich wollte dir den Festtag nicht verderben, aber Moira hat gestanden, eine … eine Liebschaft mit Evandale gehabt zu haben." Er fasste Rosalind bei den Schultern. Sie spürte den warmen Griff durch den Samt ihres neuen Gewandes hindurch." Aus dem, was sie mir über sein Tun vor dem Brand erzählte, und aus den Geschichten, die ich von anderen Bewohnern der Burg über ihn hörte, war leicht zu erkennen, dass deines Vaters Knappe hinter dieser schlechten Tat steckte."
    Auch wenn sie auf die Nachricht von Gregorys endgültigem Verrat gefasst gewesen war, so doch nicht auf den verzehrenden Kummer – nein, Zorn –, der sie jetzt ergriff. Mit schmerzlicher Klarheit erinnerte sie sich an all die Lügen, die Gregory ihr erzählt hatte, während er so tat, als würde er den Tod ihrer Familie beklagen.
    "Bist du dir dessen ganz sicher?" Sie konnte sich nicht vorstellen, wie Malcolm genug Zeit gehabt haben konnte, um Gewissheit zu erlangen.
    "Ja." Er strich ihr leicht über die Arme. "Ich habe gestern den ganzen Tag damit verbracht, mit jedem Mitglied deines Haushalts zu sprechen, außerdem noch mit allen Pächtern, die nahe genug an der Burg wohnen, um ungewöhnliche Vorgänge zu bemerken. Evandale hatte zu Beginn dieser Nacht mit Moira … so etwas wie ein Stelldichein außerhalb des Südturms. Nach allem, was ich so hörte, blieb er auch noch draußen, nachdem Moira ins Bett gegangen war."
    "Das heißt, er war in der Nähe des Ortes, wo das Feuer ausbrach. Es beweist hingegen kaum, dass er den Brand auch gelegt hat." Es gab noch etwas, das sie an Malcolms Erklärung störte, doch sie konnte nicht sagen, was es war.
    "Wie es

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