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In den Armen des Spions

Titel: In den Armen des Spions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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wieder auf Onkel gerichtet, fuhr er fort:
    »Es besteht keine Notwendigkeit für uns - irgendeinen von uns - uns die Hände schmutzig zu machen, indem wir uns mit so einer Sorte Mann befassen.«
    Gemurmel erhob sich, manche forderten Blut, aber es waren genug kluge Köpfe unter den Anwesenden, um dafür zu sorgen, dass sie seinem Vorschlag zustimmten. Als er erkannte, was sie planten, was geschehen würde ... schien Onkel vor ihren Augen zu verfallen.
    Als Perrot, der sich mit seinen Nachbarn beraten hatte, sich wieder umdrehte, mit der flachen Hand auf den Tisch schlug und verkündete:
    »Wir werden es tun - so, wie Sie es gesagt haben«, zog Onkel den Kopf ein.
    Gareth entging das nicht. Mit einem Nicken zu Perrot richtete er sich auf und wollte gerade aufstehen, als Onkel, so geschwind wie eine zuschlagende Schlange, eine Hand vorschnellen ließ und Gareths Handgelenk umklammerte.
    Gareth beschlich ein klammes Gefühl. Er erstarrte.
    »Bitte ...«, flehte Onkel.
    Emily, die neben Gareth saß, packte einen Holzteller und schlug damit auf Onkels Handgelenk.
    Der riss seine Hand sogleich zurück und hielt sie sich vor die Brust und bedachte sie mit einem Blick, in dem mehr Furcht und Schreck standen als Vorwurf, dann jedoch wandte er sich wieder an Gareth, der sich gerade erhob und Emily dabei mit sich nahm.
    »Nein! Bitte ...« Onkel hielt seine andere Hand flehend in die Höhe. »Sie verstehen das nicht. Überlassen Sie mich der Kobra, ich verdiene nichts anderes, aber bitte ... sagen Sie mir - wo ist mein Sohn? Wo ist seine Leiche?«
    Gareth zog die Brauen zusammen.
    »Ihr Sohn?«
    »Er hat den Trupp angeführt, der mit den Berbern in der Wüste gegen Sie gezogen ist.«
    Gareth sah zu Mooktu, Bister und den anderen.
    »Irgendeine Ahnung?«
    Mullins blickte zu Onkel.
    »War er der Anführer der Bande - die Anhänger der Sekte, die mit den anderen Berbern geritten sind?«
    Onkel nickte.
    »Bitte, sagen Sie mir - wo liegt sein Leichnam?«
    Mullins schnaubte.
    »Das weiß der Himmel.« Er schaute Gareth an. »Ich glaube, er ist mit den anderen gefangen genommen worden.«
    »Gefangen?« Onkel schaute von einem zum anderen. »Er lebt?«
    Gareth sah die Hoffnung im Blick des Älteren.
    »Haben Sie ihn mit der Führung dieses Zuges betraut?«
    »Es war seine Chance, sich Ruhm zu erwerben - wie es der Sitte des Kultes entspricht.«
    »In diesem Fall haben dann Sie und Ihr Kult Ihren Sohn in die Sklaverei geschickt. Er hatte den Berbern versprochen, sie könnten uns verkaufen - daher haben die Berber stattdessen ihn und seine Männer genommen.«
    Onkels Gesicht spiegelte seine Fassungslosigkeit wider. Nach einem Moment flüsterte er:
    »Mein Sohn ist ... Sklave?« Das war für ihn undenkbar.
    »Nein.« Langsam schüttelte Onkel den Kopf. »Nein, nein, nein.« Er schlang die Arme um sich und begann vor und zurück zu wippen und dabei leise zu wehklagen.
    Die anderen standen auf, Perrot mit ihnen.
    »Wir werden ihn nach unten bringen und einsperren.«
    Lavalle trat vor.
    »Die Flut wird morgen Vormittag gegen zehn Uhr günstig sein.«
    Gareth seufzte und schaute Emily neben sich an.
    »Das hier ist noch nicht vorüber.« Er sah zu Onkel, der von den strammen Söhnen Perrots in den Keller abgeführt wurde. »Es gibt noch mehr Sektenanhänger dort draußen. Das weiß er.« Er drehte sich um und sah Bister mit hochgezogenen Brauen an, der grimmig nickte. »Und wir wissen das ebenfalls. Es waren mehr, die entlang der Auffahrt Wache gehalten haben, und die wir nicht ergreifen konnten.« Gareth sah dem Kapitän in die Augen. »Wir werden Vorkehrungen treffen müssen, damit wir unbehelligt an Bord gelangen.«
    Der Kapitän grinste und klopfte ihm auf die Schulter.
    »Sie haben uns Aufregung in einer Zeit größter Langeweile verschafft. Kommen Sie, setzen Sie sich und wir trinken auf Ihr Wohl - Ihr aller Wohl. Und dann werden wir Pläne machen.«
    Stunden später, von gutem Cognac und dem süßen Geschmack des Sieges, so vorübergehend er auch sein mochte, milde gestimmt, folgte Gareth Emily über die Treppe nach oben zu ihrem Zimmer.
    Ihre Pläne für den nächsten Tag waren ausgearbeitet, sodass die anderen sich schon vor einer Weile zurückgezogen hatten. Die Gaststube war weitestgehend geleert, die Geschichten waren alle erzählt.
    Morgen würden sie nach England auslaufen. Der unbekannte, höchst unvorhersehbare und fraglos auch der gefährlichste Abschnitt ihrer Reise lag hinter ihnen, gemeistert und überstanden. Morgen

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