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In den Armen des Spions

Titel: In den Armen des Spions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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erstaunlich schnell bewegte.
    Auf der Türschwelle drehte er sich um; seine schwarzen Augen glühten, das Gesicht war wutverzerrt.
    Er hob eine Hand und schleuderte ein Messer - aber nicht auf Gareth, sondern an ihm vorbei.
    Gareth warf sich zur Seite, stieß gegen Emily und riss sie mit sich zu Boden.
    Er spürte, wie das Messer ihn traf. Eine Sekunde verging, voller Entsetzen und Schreck, tiefste Verzweiflung, bevor der Schmerz sich ausbreitete und er erkannte, dass das Messer oben in seiner linken Schulter steckte. Es hatte sie nicht getroffen.
    Seine Muskeln wurden schlaff vor Erleichterung, und fast hätte er geweint.
    »Dem Himmel sei Dank!«
    Sie wand sich unter ihm, rief und versuchte ihn von sich zu schieben.
    Langsam hob er sich von ihr und setzte sich hin.
    »Gütiger Himmel! Der Bastard hat dich erwischt!« Sie klang, als wollte sie den alten Mann Stück für Stück auseinanderreißen. Sie sah zu Mooktu und Bister.
    »Worauf warten Sie? Los, schnappen Sie ihn sich!«
    Mooktu und Bister waren nur zu gerne bereit, ihr zu gehorchen.
    »Nein!« Gareths Befehl hielt sie an der Türschwelle auf. Den linken Arm fest gegen seinen Oberkörper gepresst, rappelte er sich auf. »Wir können nicht wissen, ob sich nicht noch irgendwo welche verstecken. Wir müssen hierbleiben und die anderen die Sache beenden lassen. Lasst sie tun, weswegen sie hier sind, worauf wir sie vorbereitet haben. Was sie tun müssen, um die Ehre ihrer Stadt wiederherzustellen.« Er machte eine Pause, um den Schmerz wegzuatmen. Es gelang ihm, mit fester Stimme zu erklären: »Wir warten hier, bis alles vorüber ist.«
    Mooktu und Bister verstanden, was er meinte. Sie drehten sich um und kamen zurück.
    Emily starrte ihn finster an, biss die Zähne zusammen und schaute Mooktu an.
    »In dem Fall können Sie mir helfen, das hier herauszuziehen.«
    Als der Kampfeslärm schließlich verklungen war, wurde Gareth auf einen halbwegs stabil wirkenden Stuhl gesetzt, den Bister in einem anderen Zimmer gefunden hatte, und ihm die Wunde in seinem Oberarm fest verbunden. Mooktu hatte den Dolch herausgezogen - eine lange gewellte Klinge, die - dem Himmel sei Dank - nichts Lebenswichtiges getroffen hatte. Er konnte den Arm noch bewegen.
    Bevor er jemandem erlaubte, ihn zu verarzten, hatte er darauf bestanden, sich erst Emilys Verletzung anzusehen. So war sie ungeduldig von einem Fuß auf den anderen getreten, während er das Loch in ihrem Ärmel geweitet hatte, aber darunter war nur ein roter Striemen gewesen; die Haut war nicht aufgerissen.
    Seine Wunde hingegen hatte die ganze Zeit über geblutet. Emily hatte geflucht und Rüschen vom Saum ihrer Unterröcke abgetrennt, mit denen sie die Stichverletzung fest verband.
    »Wir müssen sie sobald wie möglich reinigen.« Sie stand neben dem Stuhl und starrte ihn finster an. »Da es hier nichts mehr zwingend für uns zu tun gibt, können wir gehen, oder?«
    Er schaute zu ihr auf, lächelte, nahm ihre Hand und küsste sie.
    »Danke. Aber noch nicht jetzt.«
    Sie machte »Hmpf«, entzog ihm ihre Hand jedoch nicht.
    So waren sie noch, sie stand neben ihm, ihre Hand in seiner, als die Tür weit aufging und Mullins hereinkam. Das Grinsen auf seinem Gesicht verriet ihnen alles, was sie wissen mussten, aber er salutierte knapp und erstattete Bericht, während die anderen - die Perrots, Vater und Söhne, die verschiedenen Seeleute, Bauern und Knechte, nahezu alle aus ihrer wild zusammengewürfelten Truppe - hinter ihm ins Zimmer drängten.
    Viele wiesen Verletzungen auf, manche auch schlimmere, aber alle wirkten hochzufrieden. Siegreich.
    Die Kernaussage von Mullins’ Bericht lautete, dass, wie erwartet, die meisten Sektenanhänger bis zum Tod gekämpft hatten. Es gab nur drei Überlebende - zwei junge Männer, die eindeutig niedrigen Ranges innerhalb der Sektenhierarchie waren, und der alte Mann.
    »Sie haben ihn Onkel genannt«, warf Emily ein. »Er war ihr Anführer.«
    Perrot fragte:
    »Sollen wir ihn hereinholen?«
    Gareth dachte nach, dann stand er auf.
    »Nein. Besser wir befragen ihn in der Stadt.«
    Auf seinen Vorschlag hin kümmerten sich Perrot und die anderen Älteren aus ihrer Truppe um die Beerdigung der Leichen, während ein Teil der Übrigen die Gefangenen in die Stadt brachte. Nachdem das erledigt war und die schlimmer Verwundeten vorausgeschickt worden waren, gingen sie schließlich die Auffahrt hinab und zur Landstraße.
    Mit Emily an seiner Seite - ihr Arm in seinem, ihre Hand unter seiner auf seinem

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