In den Armen des Spions
vorausging, folgte er ihr kleinlaut zur Kajütentreppe.
Eine halbe Stunde später sprach Gareth mit Lavalle, dann ging er zu Emily, die achtern an der Reling stand und beobachtete, wie Boulogne hinter dem Horizont versank.
Sie sagte nichts, blickte nicht in seine Richtung, sondern hob ihr Gesicht nur einfach in die Brise und seufzte.
»Es sind so nette Leute - die Perrots und all die anderen -selbst wenn sie Franzosen sind.«
Er lächelte.
»Stimmt.« Nach einem Moment verblasste sein Lächeln, und er sagte leise: »Allerdings bezweifle ich, dass es mich drängt, dorthin zurückzukehren. Nicht in der näheren Zukunft. «
»Hm.«
Ein Moment verstrich, dann erklärte er leise.
»Ich habe genug vom Reisen.« Er sah sie an. »Wie ist es mit dir?«
Sie wandte den Kopf und schaute ihm in die Augen. Dann lächelte sie.
»Ich auch.« Sie blickte wieder aufs Wasser. »Ich habe genug von Abenteuern, davon, in Gefahr zu schweben. Besonders jetzt, da ich gefunden habe, wonach ich gesucht habe.«
Sie beide dachten daran, was das war, wozu es führen könnte.
Die See wurde unruhiger, und er stellte sich hinter sie, schlang die Arme um sie und schirmte sie von der steifen Brise ab, während sie zusahen, wie Boulogne ihren Blicken entschwand und sie die Vergangenheit im Kielwasser des Schiffes zurückließen; ihre Gedanken wendeten sich der Zukunft zu, dem Leben, das sie miteinander führen würden und dem, was die Zukunft für sie bereithielt.
13. Dezember 1822
Nachmittags
An Bord von Lavalles Schiff, auf den Wellen des Ärmelkanals
Liebes Tagebuch,
er hat immer noch nicht gesagt, dass er mich liebt, aber ich wäre in der Tat dumm, daran noch zu zweifeln. Noch mehr als seine Taten sprechen seine Motive, seine Gründe und seine Reaktionen, die in den vergangenen Wochen unverändert geblieben sind, von seinen wahren Gefühlen.
Ich kann in diesem Punkt nicht länger zweifeln, daher lautet meine Frage nun, wie viel mehr, was noch ich von ihm verlangen sollte, damit unsere Ehe von Beginn an auf dem bestmöglichen Fundament erbaut ist?
Einmal mehr muss ich gestehen, ich verspüre den dringenden Wunsch, meine Schwestern um Rat zu fragen.
E.
Das Licht verblasste, als die weißen Klippen von Dover sich aus dem Meer erhoben, um sie zu grüßen. Mit Emily an seiner Seite stand Gareth am Bug und verfolgte, wie der weiße Streifen sich ausdehnte und näher rückte. Der Rest ihrer Gruppe war noch unter Deck, redete von Zuhause und ihren Hoffnungen für die Zukunft.
Für ihn ... war die Zukunft noch nicht gekommen.
Emily, dem Himmel sei Dank, verstand das. Sie hakte sich bei ihm unter und lehnte sich gegen seine Schulter.
»Wir werden gleich wieder Sektenanhängern aus dem Weg gehen müssen, nicht wahr?«
Er nickte.
»Das ist mein erster Blick auf England seit sieben Jahren und ...« Als sie darauf nichts erwiderte, nur wartete, holte er tief Luft und sagte: »Ich muss immer daran denken, wie viel Glück ich gehabt habe, trotz der Sektenanhänger. MacFarlane wird sein Zuhause nicht Wiedersehen - und ich weiß nicht, wo die anderen sind, und ob sie es auch nach England schaffen.«
Ihre Hand glitt in seine, und sie drückte sie.
»Du weißt, wie sie sind, diese drei Freunde von dir. Ich habe sie gesehen, weißt du noch? Sie sind so entschlossen wie du. Sie werden kämpfen und am Ende siegen. Das haben sie schließlich immer, nicht wahr?«
Seine Lippen zuckten. Er neigte den Kopf.
Die Augen auf das noch in der Ferne liegende Land gerichtet, zwang er sich, an die unmittelbare Zukunft zu denken.
»Die Schwarze Kobra wird kurz nach unserer Ankunft hier wissen, wo wir sind. Sobald das der Fall ist, wird er gegen uns mit noch mehr Nachdruck vorgehen - mit noch tödlicherer Wucht. Er wird alles tun, was er tun kann, um zu verhindern, dass der Brief, den ich bei mir trage, in Wolverstones Hände gelangt.« Er machte eine kurze Pause, dann fuhr er fort. »Selbst danach werden wir - keiner von uns - sicher sein können, nicht, bis die Schwarze Kobra endgültig beseitigt ist.«
Ihre Finger verstärkten ihren Druck.
»Wir werden gewinnen. Wir werden das hier zu Ende bringen und danach ...«
Vielleicht. Sein Kinn trat hervor.
»Wenn das hier alles vorbei ist, werden wir darüber reden, was ... als Nächstes kommt.«
Über ihre Heirat. Er wusste jetzt über alle Zweifel hinweg, dass er tun würde, was auch immer nötig war, um zu erreichen, dass sie ja sagte. Um zu erreichen, dass sie sein blieb - seine Geliebte, seine
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