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In den Armen des Spions

Titel: In den Armen des Spions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Roderick konnte nicht als Schwarze Kobra weitermachen, nicht ohne Alex und Daniel. Und das wusste er.
    Die Augen zu schmalen eisblauen Schlitzen zusammengepresst, sein Gesicht wie aus Stein, nickte Roderick knapp.
    »Gut. Das werde ich.«
    »Wie?« Mit Augen, die noch kälter, noch erbarmungsloser eisblau funkelten, baute sich Alex vor dem Kamin auf. »Erzähl uns das, liebster Bruder.«
    Roderick schaute auf die Abschrift des Briefes, die Delborough aus Indien mitgebracht hatte. Roderick war gezwungen gewesen, seinen eigenen Mann Larkins zu töten, um daranzukommen.
    »Hamilton ist in Chelmsford. Ich habe ihm acht Männer hinterhergeschickt, um ihm und seinen Leuten das Leben schwer zu machen und sie nicht aus den Augen zu verlieren. Morgen werde ich einen Teil unserer Elite nehmen und zu den acht stoßen. Dann sind wir erdrückend in der Überzahl - es sind nur vier Männer, Hamilton eingeschlossen, und er muss ja auch noch die Frau beschützen. Wir werden ihn aufhalten, ihn und die Frau gefangen nehmen und herbringen.«
    Roderick bedachte Alex mit einem giftigen Blick.
    »Ich werde ihn eurer fürsorglichen Obhut überlassen -ich habe nämlich eben erfahren, dass Monteith im Lande ist. Und er ist ebenfalls auf dem Weg hierher, allerdings aus Richtung Bath, mit nur zwei Wächtern, wie schon Delborough, und einem Piratenkapitän im Schlepptau. Ich muss mich nach Westen wenden, um ihn von Cambridgeshire fernzuhalten.«
    »Das hier entwickelt sich langsam, aber sicher zu dem schlimmstmöglichen Szenario«, bemerkte Daniel. »Die vier Kuriere landen in weit auseinanderliegenden Häfen. Unser Überwachungsnetz entlang der Küste ist dünn gespannt. Obwohl wir bereits viele Männer verloren haben, gebe ich gerne zu, dass wir noch mehr haben, aber zu wissen, wohin wir sie rechtzeitig schicken müssen ...«
    »Es ist nur gut«, erklärte Alex in einem Tonfall, der vor Überlegenheit nur so troff, »dass unsere vier Täubchen alle unterwegs sind zu einem Taubenschlag. Und natürlich dass der Strippenzieher, wer auch immer es ist, dem sie alle Bericht erstatten, irgendwo in der Nähe sein muss.« Alex sah Roderick böse an. »Was der Grund war, weswegen ich vor-geschlagen habe, hierherzukommen. Ich halte die Stellung - bemanne unseren inneren Wall - mit M’wallah und meinen Wachen, aber ihr werdet das Kommando im Feld übernehmen müssen.«
    Alex’ Blick glitt zu Daniel. Stumm und kaum merklich nickte der. Weder er noch Alex trauten Roderick auch nur einen Deut mehr, als sie seinem - ihrem - Erzeuger trauten.
    Roderick, der nichts von dem Zwischenspiel bemerkte, nickte knapp.
    »Ich werde Hamilton morgen gefangen nehmen. Wir haben bereits einen Trupp Männer auf der anderen Seite von Cambridgeshire stationiert - genug, um mit Monteith fertigzuwerden.« Roderick blickte zu Daniel. »Sie könnten ...«
    »Nein. Lassen wir Monteith für den Moment in Ruhe«, sagte Alex. »Er ist nicht nahe genug, um sofortiges Handeln zu erfordern - wir können auf eine genauere Bestimmung seiner Position warten, bevor wir unsere Pläne machen. Wie du sagst, wir haben bereits Leute in der Gegend. Haben wir irgendetwas von Carstairs gehört?«
    »Nicht, seit er Budapest verlassen hat.« Roderick fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. »Er ist immer noch irgendwo auf dem Kontinent und noch nicht an der Küste angekommen.«
    »Soweit wir es wissen«, warf Alex sarkastisch ein.
    Daniel streckte seine angezogenen Beine aus und stand auf.
    »In dem Fall helfe ich bei Hamilton.«
    Roderick neigte zustimmend den Kopf und nahm das an, was er als Hilfsangebot sah.
    »Wir brechen beim ersten Morgengrauen auf und reiten nach Chelmsford. Ein Bote wird nach Norden kommen und sich mit uns treffen, um die Route zu bestätigen. Mit ein wenig Glück wird sie sie zu uns führen, entlang der Straße durch Sudbury. Sobald wir die Kutsche ausgemacht und unsere acht Männer bei uns haben, können wir uns eine geeignete Stelle aussuchen.«
    Roderick schaute zu Alex.
    »Da die Männer, die morgen mit uns reiten, aus unserer Eliteeinheit sind, wüsste ich nicht, weshalb wir dabei scheitern sollten, Hamilton, die lästige Miss Elphinstone und den Brief in unsere Hände zu bekommen.«
    Alex’ Züge hatten wieder ihre gewohnte elegante Unbekümmertheit angenommen.
    »Das klingt ausgezeichnet.« Er sah Roderick in die Augen und lächelte leicht. »Ich freue mich schon darauf, deinen Erfolg mit dir zu feiern.«
    20. Dezember 1822 
    Noch nachts
    ln unserem Zimmer im Gasthof

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