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In den Spiegeln (Teil 1, 2 & 3) - Die dunkle Stadt (German Edition)

In den Spiegeln (Teil 1, 2 & 3) - Die dunkle Stadt (German Edition)

Titel: In den Spiegeln (Teil 1, 2 & 3) - Die dunkle Stadt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ales Pickar
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die nach dem Reisepass verlangt.
    Hatte sie gerade ficken gesagt? Das Effektgerät in meinem Gehirn war zu diesem Zeitpunkt auf Delay + 3000 Millisekunden eingestellt.
    Nun, jetzt wo sie es ansprach... Mit dem Gehorsam eines Hundes, dem man hoch über dem Kopf mit einer Scheibe Salami zuwinkt, nickte ich kurz. Verdammter Darwin.
    »Dann lass uns bezahlen«, sagte sie, lehnte sich wieder zurück und zog an ihrem Zigarettenmundstück, ohne dabei die Augen von mir zu lassen. Sie meinte natürlich, dass ich bezahlen sollte.

2.03 Das Fotoalbum

    Im Bett war Evelyn ökonomisch. Das mag in den meisten Fällen nicht gerade ein Kompliment sein. Doch bei ihr war das anders. Es schien, als kannte sie alle männlichen Nöte, Unsicherheiten und Überheblichkeiten auswendig. Sie fand jede einzelne davon untragbar langweilig und wollte sie gar nicht erst aufkommen lassen. Sie schob beim Sex die Hand zwischen ihren und meinen Bauch und masturbierte sich dabei mit derselben Selbstverständlichkeit, mit der sie auch alles andere in ihrem Leben tat. Als sie dann kam, zog sie ihre Hand weg und schrie auf. Wellen aus reiner Energie durchfuhren ihren Körper. Ich spürte, wie stark sie war. Sie wand sich wie ein Tier, das der Gefangenschaft entkommen wollte, und presste ihre Hände gegen meine Brust. Für einen kurzen Augenblick ähnelte die Situation einer Vergewaltigung in einem japanischen Pink Movie.
    Doch dann wurde ihr Körper ruhig. Sie atmete drei- oder viermal aus, den Kopf zur Seite gedreht und in die Finsternis blickend, als wäre der dunkle Raum um uns unendlich. Dann sah sie mich an. Ihr Gesichtsausdruck entspannte sich.
    »Und was ist mir dir? Mach doch endlich hin, Mann!« Sie brach in schallendes Gelächter aus, dem man sich nur schwer entziehen konnte.
    Die Welt musste aus dem Lot sein, die Apokalypse nahe. Denn wie sonst konnte es möglich sein, dass ein Spinner wie ich eine so coole Frau aufreißen konnte?
    »Nette Wohnung«, meinte sie später, während sie auf dem Bauch lag. Ihre Waden wippten in der Luft. Sie hatte Die himmlische Hierarchie von Dionysius Areopagita als Unterlage vor sich liegen und drehte darauf einen Joint. »Hast nur vergessen, sie einzurichten, oder?«
    »Ich kam noch nicht dazu. Außerdem fehlt mir das Geld dafür.«
    »Das Scheißgeld«, murmelte sie und sah mich mit einem schelmischen Grinsen an. »Reicht nie bis nach Japan, ha?«
    Meine Frauen sind mir stets haushoch überlegen.
    Der Joint war schön geworden. Gleichmäßig gedreht, perfekt konisch, mit einem sanft ansteigenden Radius. Und lang. Das einzige Phallussymbol auf diesem Psycho-Planeten, das nicht von einer Tradition aus Kriegsopfervergewaltigungen, Umwelt-GAUs und Territorialkriegen zeugte.
    »Den musst du verdienen...«, sagte sie und wedelte mir mit dem Dübel vor der Nase.
    Ich nahm an, sie wollte geleckt werden, oder dass ich ihr einen Drink mixen sollte. Doch es kam anders.
    » Spank mich.«
    Ich ließ im Kopf meine Datenbank aus weniger konventionellen Praktiken ablaufen. Der Anglizismus war mir durchaus geläufig. Es war ein Unterschied, ob man einen Menschen schlug oder spankte . Soviel wusste ich. Ich wusste auch, dass ich jetzt den edlen Macho raushängen lassen konnte, der mit so was seine Probleme hat, weil man ja bekanntlich Frauen nicht schlägt (nur später dann, die eigene Ehefrau natürlich oder die Töchter, aber das sind ja keine Frauen) — aber ich wollte den Augenblick nicht komplett ruinieren. Es stimmte schon — ihr knabenhafter Körper, mit diesen kindlichen Brüsten und dem doch sehr weiblichen Hintern, mutete wie eine perfekte SM-Bühne an. Ich wollte es ihr nicht zu leicht machen, und ich wollte nicht von gestern sein. Hey, das hier war Hamburg — Neger Kalles Stadt. Hier war man entweder drin im Club oder draußen. Es sollte kein lascher Hieb sein, für den sie mich verlacht.
    Mit einem lauten Klatschen landete meine Hand auf ihrer nackten Pobacke. Sie seufzte fast unhörbar auf. Ich beobachtete, wie sich schon bald die Abdrücke meiner Finger auf der blassen Haut abzeichneten.
    Evelyn richtete sich auf und küsste mich.
    »Netter Anfang. Aber das nächste Mal solltest du mit dem einen Arm so fest meine Hüften umschließen, dass ich mich nicht rühren kann und mit der freien Hand so lange schlagen, bis sie vollständig ermüdet.« Sie sah mir dabei zärtlich in die Augen, als würde sie sagen: Bitte, bitte — lass uns Urlaub auf Bora Bora machen.
    »Waschlappen«, fügte sie an und spuckte mir ins

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