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In der Hitze der Nacht

In der Hitze der Nacht

Titel: In der Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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darum. Danke .« Zu Terri sagte er: »Du hast doch gesagt, dass du Caine Gantry verhört hast. Wo finde ich den ?«
    »Warum ?«
    »Das Labor hat zwei verschiedene Blutgruppen an dem Austernhammer vom Tatort gefunden. Sie passen auf Marc LeClare und Sable Duchesne .«
    »Deine Cousine wäre am liebsten gar nicht weggefahren .« Vom Fenster aus sah J.D. Hilaires Boot hinterher, das mit hoher Geschwindigkeit über den See zurück auf den Fluss zusteuerte.
    »Sie macht sich Sorgen um mich .« Sable nahm ihm eine der letzten Einkaufstüten ab, die er von der Anlegestelle geholt hatte. »Und sie kann dich nicht leiden .«
    »Ja, das hab ich auch gemerkt .« Er folgte ihr in die Küche. »Liegt es daran, dass wir gestern Abend bei ihren Großeltern reingeschneit sind ?«
    »Nein .« Sie öffnete die erste Tüte und sah hinein. »Sie kann dich einfach prinzipiell nicht leiden .«
    »Gut .« Er bemerkte ihre verkrampfte Haltung und den schmalen Mund und fragte sich, was während seiner Abwesenheit wohl vorgefallen war. »Für die Zeitungen ist es ein gefundenes Fressen. Die Wahl ist ins Wasser gefallen, und die Politiker reißen sich darum, Marcs Platz einzunehmen .« Er hatte beschlossen, ihr nichts von der Fahndung zu sagen. Es würde sie nur noch mehr beunruhigen. »Aber der Mardi Gras läuft trotzdem gut an .«
    Sie begann, die Tüten auszupacken und die von ihm besorgten Lebensmittel durchzusehen. »Mhm .«
    Er beschloss, ihr ein bisschen auf die Sprünge zu helfen. »Auf allen Titelblättern sind Fotos von dir und ihm. Die Ähnlichkeit ist mir bisher nie aufgefallen, bis ich euch beide nebeneinander sah. Ihr habt die gleichen Augen .«
    »Das ist aber auch alles, was wir gemeinsam hatten .« Sie legte einen Salatkopf in den Kühlschrank.
    »Vielleicht auch nicht .« J.D. hatte Marc nie für die Art Mann gehalten, der Geheimnisse hat, aber Sables Existenz bewies, dass es so war. Und jetzt musste J.D. herausfinden, was sie vor ihm verbarg.
    »Er war angehender Gouverneur und Millionär, ich bin Sozialarbeiterin mit fünfundzwanzigtausend im Jahr, wenn ich Glück habe .« Sie schlug die Kühlschranktür zu. »Wir kommen aus völlig verschiedenen Welten .«
    »Nein, eigentlich nicht .« Als sie ihn ungläubig anblickte, beschloss er das Thema zu wechseln. »Was hast du gemacht, während ich weg war ?«
    »Auf den See hinausgesehen und gebetet, dass du das Boot meiner Cousine nicht klaust. Hilaire hat im Haus rumgeschnüffelt. Sie findet, deine Freundin hat eine tolle Badewanne .« Sie faltete eine leere Tüte zusammen und nahm sich die nächste vor. »Wir haben auch Radio gehört. Offensichtlich werde ich jetzt verdächtigt, schuld an deinem Verschwinden zu sein .« Sie warf eine Tüte Reis in den Schrank. »Nur falls du da irgendwelche Zweifel hattest .«
    Also wusste sie es – kein Wunder, dass Hilaire ihn angesehen hatte wie den letzten Abschaum und Sable sich verhielt, als würde sie ihm am liebsten den Kopf abreißen. »Ich hab’s gehört. Ich werd mich darum kümmern .«
    »Ich glaube das einfach nicht .« Sie knallte eine Dose Kaffee auf den Tisch. » Ich habe dich nicht gebeten, mir zu folgen. Du hast ganz allein beschlossen zu verschwinden. Warum meldest du dich nicht zurück, oder was immer ihr Cops macht, wenn ihr draußen Leute jagt ?«
    »Ich kann nicht .« Er kam näher und legte ihr die Hand auf die Schulter. »Es bringt nichts. Beruhig dich .«
    »Warum sollte ich ?« Sie hörte auf auszupacken und schüttelte seine Hand ab. »Dein Leben wird ja nicht in kleine Stücke zerfetzt, Jean-Del, sondern meins .«
    Sie sagte nicht »wieder « , aber das Wort schwebte trotzdem im Raum. Er hatte das Gefühl, dass sie die gegenwärtige Situation mit dem, was vor zehn Jahren in der Ballnacht passiert war, in Verbindung brachte, aber warum? Was hatte ihre Trennung mit der Fahndung zu tun?
    Noch ein Punkt auf der Liste all der Fragen, die sie würden klären müssen, bevor das hier zu Ende war. »Du wirst nicht verhaftet. Ich werde ihnen die Wahrheit sagen .«
    Das brachte sie zum Lachen – aber es klang traurig und verbittert. »Wann hat die Wahrheit je eine Rolle gespielt ?« Sie wartete nicht auf eine Antwort, sondern rauschte bloß an ihm vorbei. »Ich geh duschen .«
    Sie lief immer noch davon – vor Problemen, vor ihm. Immer vor ihm. Wut stieg in ihm hoch, aber er kämpfte sie nieder.
    »Meine Partnerin hat einen Austernhammer am Tatort gefunden. Genauso einen, wie man ihn am Bayou benutzt .« Er lehnte sich

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