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In Ewigkeit verflucht

In Ewigkeit verflucht

Titel: In Ewigkeit verflucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Fach.«
    »Wurden sie von einem Institut eingeladen?«
    »Nichts dergleichen. Sie arbeiteten auf eigene Faust und haben in einer Jugendherberge gewohnt. Also nicht mondän, denn die andere Seite gibt es dort ja auch noch.«
    »Sicher, Bill. Sie sind dann plötzlich aus dieser Herberge verschwunden, denke ich mir.«
    »Von einem auf den anderen Tag.«
    »Und es wurden die E-Mails geschickt.«
    »Auch das.«
    Jetzt hatte Bill mir den Schwarzen Peter zugeschoben. Ich kannte meinen Freund gut. Wenn er so reagierte und dieses Gesicht aufsetzte, dann hatte er sich innerlich entschlossen, ins Obere Engadin zu reisen. Er brauchte nur noch den letzten Anstoß.
    Ich trug meine Bedenken vor und kleidete sie in eine Frage. »Bist du denn davon überzeugt, dass es ein Fall ist, der uns angeht?«
    »So gut wie.«
    »Wegen des Begriffs Auserwählte?«
    »Nicht nur«, gab Bill zu. »Ich habe mich mal selbst umgehört. So von Kollege zu Kollege. Man kennt sich zwar nicht unbedingt, aber man tut sich schon mal einen Gefallen. Die Öffentlichkeit hat nichts erfahren. Es stand nichts in den Gazetten...«
    »Auch nicht über den Mord an diesem Detektiv?«, fragte Glenda Perkins erstaunt.
    »Über ihn schon. Aber es gab niemanden, der ihn mit dem Verschwinden der Studenten in Zusammenhang gebracht hätte. Außerdem ist das nicht bekannt geworden.«
    »Aber du hast trotzdem recherchiert?«
    Bill grinste mich an. »Ja, habe ich. Ich sprach einen Kollegen an, den ich mal vor Jahren auf einem Journalistentreffen kennen gelernt habe. Er lebt in Chur, kennt sich aber auch in den Bergen aus, denn er ist für diesen Teil Graubündens zuständig. Ihm gab ich zur Aufgabe, mal nachzublättern, was so alles in den letzten Wochen um St. Moritz herum passiert ist, exklusive des Mordes an dem Detektiv. Eigentlich nicht viel. Der übliche Klatsch nur. Bis auf eine Sache. Da hat ein Bauer eines Morgens einen Mann aus Celerina in seinem Stall vorgefunden. Er war völlig durcheinander. Bewaffnet war er mit einem Beil, und er hat davon gesprochen, seine Verlobte getötet zu haben. Er redete von einem Licht und von einem weißen Skelettkopf und war selbst der Meinung, auf Ewigkeit verflucht zu sein.«
    »Warum?«
    »Weil er getötet hat.«
    »Hat man denn die Leiche der Verlobten gefunden?«
    »Nein, aber auch keine lebende Person. Diese Elisa Satelli ist ebenfalls wie vom Erdboden verschwunden. Da man sie nicht hat finden können, musste man ihren Verlobten, der Reto Kirchner heißt, wieder freilassen. Man hatte ihn in eine Klinik eingeliefert. Das ist das, was mir der Kollege hat mitteilen können.«
    »Und es ist für dich eine Spur.«
    Bill nickte mir über den Tisch hinweg zu. »Die einzige, John, das steht fest.«
    Ich nickte nachdenklich vor mich hin. »Glaubst du denn, dass die verschwundene Elisa Satelli etwas mit den verschwundenen Studenten zu tun hat?«
    »Das weiß ich nicht. Ich denke, dass es mehr indirekt ist, sollte es sich tatsächlich bestätigen. Jedenfalls hat die Polizei keine Anhaltspunkte gefunden. Die Studenten stehen natürlich weiterhin auf der internen Fahndungsliste, nur will man nicht an die Öffentlichkeit treten. So etwas passt nicht in das Bild der Schweiz. Das könnte ja dem Tourismus schaden, denkt man.«
    »Und was ist mit den Eltern hier in London?«, wollte ich wissen. »Werden die keinen Alarm schlagen?«
    »Sie warten noch.«
    »Worauf?«
    »Auf die letzte Chance.« Bei dieser Antwort schaute Bill mich so intensiv an, dass ich einfach davon ausgehen musste, diese letzte Chance der jungen Leute zu sein.
    Ich ging darauf nicht ein und fragte nur: »Wie lange sind die sechs verschwunden?«
    »Sie sind seit über drei Wochen überfällig.«
    Ich verzog die Lippen. »Das ist eine verdammt lange Zeit.«
    »Du sagst es. Aber man hält auch hier dicht. Erst müssen alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden.«
    »Wobei du davon ausgehst, dass es ein Fall für mich sein könnte.«
    Bill lächelte. »Du brauchst ja nicht allein zu fahren. Ich kenne mich dort recht gut aus.«
    »Ich habe es gewusst«, sagte Sheila leise, winkte dabei aber ab und ergab sich in ihr Schicksal.
    »Die Auserwählten«, murmelte ich, »das könnte die einzige Spur sein. Mehr kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Die müssen gefunden werden, aber ich sage du schon jetzt, dass es nicht einfach sein wird, John.«
    So sah ich das auch. In mir bohrten auch noch immer die Zweifel. Ich war mir noch nicht sicher, ob ich zustimmen sollte oder nicht. Das bemerkte

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