Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In Hadam wartet der Henker

In Hadam wartet der Henker

Titel: In Hadam wartet der Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
Vom Netzwerk:
Immerhin taten die Fischer, was ihre Aufgabe war. Sie fingen Fische für die ersten richtigen Märkte in Logghard.
    »Wie du es befohlen hast, Shallad Luxon«, fing Sirk an und kam langsam näher heran, »ist eine Gruppe von besonders mutigen Männern zusammengekommen. Ich habe alle ausgesucht, die ich aus gemeinsam bestandenen Abenteuern kenne.«
    »Sie kommen aus allen Teilen des Shalladad, wie ich es wollte?« fragte Luxon. »Sind sie zuverlässig und treu?«
    Sirk breitete die Arme aus. In sein Gesicht trat ein Grinsen, das kleine, spitze Zähne entblößte. Sirk wirkte in manchen seiner Bewegungen wie ein flinkes Tier. Manchmal blitzten seine Augen auf, als beherrsche ihn ein grinsender Dämon.
    »Sie sind wie ich. Für einen Shallad, der gerecht und klug regiert, würden sie ihr Leben opfern. Es sind wirklich treue Männer.«
    »Wie viele hast du versammelt?«
    »Es sind drei Dutzend, Luxon.«
    »Sie sollen in ihre Heimatländer gehen und versuchen, die Orhako-Reiter Hadamurs zu umgehen. In jedem Land soll berichtet werden, daß ich Anspruch auf den Thron erhebe und Hadamur stürzen will. Und ich werde ihn stürzen!«
    »Früher oder später, und nicht kampflos«, wandte Sirk ein. »Meine Freunde werden tun, was du willst. Sollen sie im geheimen arbeiten, oder können sie öffentlich ein Bekenntnis für dich ablegen und deine Taten schildern?«
    Luxon überlegte eine Weile und antwortete in ungewöhnlich ernstem Ton:
    »Das sollen deine Freunde selbst entscheiden. Wenn es ihnen zu gefährlich ist, müssen sie versteckt handeln. Es ist genug getötet und gemordet worden. Nur dann, wenn sie sich sicher fühlen, können sie sich zu erkennen geben. Ich brauche lebende Getreue, keine toten!«
    »Einverstanden, Shallad. Das war es, was auch ich ihnen sagte. Wann sollen sie aufbrechen?«
    »Sofort. Wohin gehst du selbst?«
    »Nach Inshal. Ich bin nahe des Salzspiegels zu Hause, in einem Dorf unweit von der Grenze zu Jahand.«
    »Und du wirst dafür sorgen, daß mir alle Nachrichten zukommen, die deine Leute gesammelt haben?«
    »Nichts anderes werde ich tun, Luxon.«
    Luxon stand auf und packte das Handgelenk des schmächtigen Mannes. Er blickte in die Augen des Spähers und sagte eindringlich und beschwörend leise:
    »Jeder von euch soll sich so ausrüsten, wie er es für geboten hält. Wenn er Verdacht erregt, werden ihn die Truppen Hadamurs töten. Verlaßt die Stadt und haltet euch abseits der Straßen. Unterlaßt alles, was euch unterwegs verdächtig machen könnt. Keiner von euch ist verpflichtet, sich verfolgen zu lassen, nur um meine Pläne zu unterstützen. Tut, was ihr für richtig haltet. Ich weiß, daß viele Herrscher Hadamur nur unter Zwang die Treue halten. Andere sind freiwillig seine Anhänger. Wieder andere werden abwarten, wer in diesem entscheidenden Kampf siegt und ihm letztendlich die Treue schwören.
    Jeder deiner Leute muß klug und verschlagen sein und den Weg herausfinden, der sein Leben schützt. Hast du verstanden?«
    »Ich habe verstanden, Shallad Luxon. Ich kann nur hoffen, daß ich und meine Männer dir zum Sieg verhelfen. Denn es wird letztlich unser Sieg sein.«
    Luxon wußte, daß diese Spione wichtig waren für sein Vorhaben. Aber er war erfahren genug, um zu wissen, daß nichts überstürzt werden durfte. Der Sieg über die Dunklen Mächte war noch nicht alt, und für einen direkten Kampf war die Zeit noch nicht reif. Aber es war undenkbar, daß nicht auch Hadamur seine Pläne hatte. Bis zum letzten Blutstropfen würde er seinen Thron verteidigen, und Algajar, dieser schurkische Gefolgsmann, stellte sich mit jedem einzelnen seiner Krieger vor ihn.
    »Ich werde deinen Freunden ihre Dienste nicht vergessen. Aber ich kann sie erst belohnen«, sagte Luxon ehrlich, »wenn ich mein Ziel erreicht habe.«
    »Das wissen wir, und trotzdem wird keiner seine Aufgabe vergessen.«
    Schweigend verabschiedeten sich die Männer. Luxon seufzte tief, als sich die Tür hinter Sirk geschlossen hatte. Er ahnte, daß einige dieser Männer den nächsten Mond nur überleben würden, wenn sie förmlich vom Boden der Welt verschwanden. Aber sie würden berichten, was tatsächlich geschehen war: in der Ewigen Stadt war die Schlacht gegen die Dunklen Mächte beendet, und Logghard hatte gesiegt.
    Selbst die. Eiskrieger von Drudins Scholle, die sich hatten retten können, halfen mit, die Stadt wiederaufzubauen und hatten versprochen, an Luxons Seite zu kämpfen.
    Zwei große Vorhaben würden in den nächsten

Weitere Kostenlose Bücher