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In seinen Händen - Coben, H: In seinen Händen - Caught

Titel: In seinen Händen - Coben, H: In seinen Händen - Caught Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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definieren.«

    »Und die ist dann plötzlich weg?«
    »Ja.«
    »Vielleicht wäre es dann besser, sich einen anderen Job zu suchen«, sagte Wendy. »Und es wäre wohl auch besser, die Männlichkeit auf eine andere Art zu definieren.«
    Pops nickte. »Weise.«
    »Und scheinheilig?«
    »Stimmt genau«, sagte Pops, und streute geriebenen Käse in die Pfanne. »Aber wenn du mir gegenüber schon nicht die Scheinheilige raushängen lassen könntest, wem gegenüber dann?«
    Wendy lächelte. »Niemandem, Pops.«
    Er stellte die Flamme aus. »Bist du ganz sicher, dass du keine Huevos de Pops willst? Ist meine Spezialität. Und ich hab sowieso genug für zwei gemacht.«
    »Na gut.«
    Sie setzten sich und aßen. Sie erzählte ihm mehr über Phil Turnball und den Fathers Club und auch von dem Gefühl, dass Phil ihr irgendetwas verschwieg. Als sie fertig waren, erschien ein verschlafener Charlie in alten Boxershorts, einem riesigen, weißen T-Shirt und vollkommen verstrubbelten Haaren in der Küche. Wendy dachte gerade, wie erwachsen er schon aussah, als Charlie sich die Augen rieb und dann mit den Fingern etwas wegschnippte.
    »Alles okay mit dir?«, fragte sie.
    »Schlaf in den Augen«, erklärte er.
    Wendy schüttelte den Kopf und ging die Treppe hinauf, um sich dort an den Rechner zu setzen. Sie googelte Phil Turnball. Nur wenige Treffer. Eine Parteispende. Einen Treffer bei der Bildersuche. Ein Gruppenfoto mit Phil und seiner Frau Sherry, einer hübschen, zierlichen Blondine, bei einer Wohltätigkeits-Weinverkostung vor zwei Jahren. Phil Turnball war als Mitarbeiter
der Finanzberatungsgesellschaft Barry Brothers Trust aufgeführt. In der Hoffnung, dass sie das Passwort noch nicht geändert hatten, loggte Wendy sich in die Medien-Datenbank ein, die ihr Sender nutzte. Angeblich war heutzutage zwar alles über Gratis-Suchmaschinen zu finden, aber Wendy wusste, dass das Unsinn war. Für die wirklich guten Informationen musste man immer noch zahlen.
    Sie durchsuchte die Meldungen nach Turnball. Immer noch nichts. Barry Brothers Trust wurde allerdings in ein paar wenig schmeichelhaften Artikeln erwähnt. Die Firma war zum Beispiel aus ihrem langjährigen Domizil in der Park Avenue Ecke 46th-Street ausgezogen. Wendy kannte die Adresse. Das Lock-Horne-Building. Sie lächelte und griff nach ihrem Handy. Yep, die Nummer war auch nach zwei Jahren noch im Speicher. Sie schloss die Tür und drückte die Anrufen-Taste.
    Schon nach dem ersten Klingeln meldete sich jemand.
    »Ich höre.«
    Die Stimme klang arrogant, vornehm und, wenn man es in einem Wort sagen wollte, blasiert.
    »Hey, Win. Hier ist Wendy Tynes.«
    »Das stand schon im Display.«
    Schweigen.
    Sie hatte Win fast vor Augen, das aberwitzig hübsche Gesicht, die blonden Haare, die aneinandergelegten Fingerspitzen, die durchdringenden, blauen Augen, hinter denen sich anscheinend nur wenig Seele verbarg.
    »Ich könnte einen Gefallen gebrauchen«, sagte sie. »Eine Information.«
    Schweigen.
    Win - Kurzform von Windsor Horne Lockwood III. - machte es ihr nicht leicht.
    »Kennst du den Barry Brothers Trust?«, fragte sie.

    »Ja, das tue ich. Ist das die Information, die du brauchtest?«
    »Du bist ein Klugscheißer, Win.«
    »Liebt mich mit all meinen Fehlern.«
    »Das hab ich ja wohl schon«, sagte sie.
    »Oh, miau.«
    Schweigen.
    »Barry Brothers hat einen Angestellten namens Phil Turnball gefeuert. Ich möchte wissen weshalb. Kannst du das rausfinden?«
    »Ich rufe zurück.«
    Klick.
    Win. Auf den Gesellschafts-Seiten wurde er häufig als »Internationaler Playboy« bezeichnet, und irgendwie stimmte das wohl auch. Er stammte aus einer blaublütigen, alten Gelddynastie, einer sehr alten Gelddynastie, die nach dem Ausschiffen von der Mayflower sofort nach einem Caddie und dem Nachmittagstee verlangt hatte. Sie hatte ihn vor zwei Jahren auf einem Smoking-Empfang kennengelernt. Win war erfrischend direkt gewesen. Er wollte Sex mit ihr haben. Ohne irgendwelches Tamtam, ohne jede Umstände, ohne weitere Verpflichtungen. Nur eine Nacht. Zuerst war sie bestürzt gewesen, dann hatte sie gedacht, na ja, warum eigentlich nicht? Ein One-Night-Stand war für sie etwas ganz Neues, und wo dieser aberwitzig attraktive und auch einnehmende Mann schon vor ihr stand und die perfekte Gelegenheit bot … Man lebte schließlich nur einmal. Sie war eine alleinstehende, moderne Frau, und, wie Pops es vor kurzem formuliert hatte, Menschen brauchten Sex. Also fuhr sie mit ihm zu seiner Wohnung im

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