Ina: Der Konflikt (German Edition)
unverändert. Sie bemerkte, dass er sehr angestrengt nachdachte. „Wenn sie keinen Salat mögen und die Suppe schien ihnen auch nicht sonderlich gut zu schmecken, womit haben sie ihre Eltern dann aufgezogen, Ina?“ Ina betrachtete ihn, richtete ihren Blick auf die Abzeichen an seiner Uniform, um zu erkennen welchen Rang er hatte: „Sie haben mich falsch verstanden Kommandeur Lanik. – Es gibt nur wenige die mich Ina nennen. Sie gehören nicht dazu“, ihre Stimme war zuckersüss und ihr Lächeln charmant und doch hatte er ein Problem mit ihrer Reaktion, das sah sie deutlich an seinen Gesichtszügen. Er versuchte es mit einem Lächeln zu verbergen und ass weiter. Nach einer Weile wurden die Teller wieder abgetragen und der nächste Gang serviert. Gemüse und Fleisch. Allerdings Gemüse das Ina nicht kannte und Fleisch das eine seltsame Farbe aufwies. Schon nach dem ersten Bissen begann sie grosszügig Salz über den Rest zu streuen und kostete von allem eine Gabel. Das Salz hatte die Angelegenheit auch nicht gerettet. Lanik warf hin und wieder einen Blick zu ihr. Ina bemerkte, dass seine Augen mehrfach auf ihrem Auge, das immer noch blau-grün war, lagen. „Haben sie einen Rang den ich vor ihren Namen setzen darf?“ Begann Lanik nach langem. Sebiha’s Ohren war das vorangegangene Gespräch zwischen ihr und Lanik nicht entgangen. Auch jetzt war er wieder äusserst aufmerksam. „Nein Kommandeur. Setzen sie einfach ein Miss voran.“ Lanik verzog sein Gesicht: „Ich bin etwas verwirrt, Miss. – Sie sind keine Botschafterin und haben keinen Rang. Was genau ist ihre Funktion?“ Ina lächelte über seine Frage. – Sie war auch keine Seranerin, doch das anzusprechen wagte er wohl nicht. „Das was ich darstelle nennt man auf Seran einen Gehilfen.“
„Wobei ich Miss Ina nicht als das bezeichne“, fügte Sebiha rasch an. Lanik wandte seinen Kopf zu Sebiha: „Sie steht in ihrem Dienst?“ Sebiha nickte. „Als was bezeichnen sie die junge Dame? – Als ihre Dienerin?“ Er hatte einen beleidigenden Unterton in seiner Stimme.
Sebiha neigte seinen Kopf etwas aufgrund dieser merkwürdigen Andeutung: „Als Vertraute.“
„Als Vertraute?“ Lanik nahm seine Gabel wieder zur Hand und stach ein Stück Gemüse darauf. Ina legte ihre Aufmerksamkeit auf die Gespräche die Sebiha, Demir und Kadir führten. Kadir und der Arek mit Namen Delvai schienen sich gut zu Unterhalten. Die beiden verabredeten sich auf einen Kampf. Die einzige Abwechslung die Kadir auf der ganzen Reise für sich beanspruchen konnte. Eine neue Herausforderung, einmal gegen einen anderen als einen seiner Soldaten zu kämpfen.
Nach dem Essen, als alle Teller abgetragen waren und man noch eine Weile über Unsinn gesprochen hatte, ergriff Delvai die Initiative: „Kapitän Kadir.“ Kadir nickte und sie erhoben sich. Demir erhob sich ebenfalls, er hatte alles mitbekommen und war froh, etwas Abwechslung zu erhalten. Auch Sebiha, und Khaled erhoben sich umgehend. Sim sowie all seine Offiziere folgten ihnen stumm und verwirrt. Sie hatten nichts von der Verabredung der beiden Offiziere mitbekommen.
Es war ein grosser Trainingsraum. Delvai und Kadir gingen zu Matten, die am Boden ausgelegt waren. Delvai schob sie beiseite. Demir richtete sich Sim zu: „Haben sie keine Stühle?“ Sim der immer noch keine Ahnung hatte was vorging fragte irritiert: „Stühle, Botschafter?“
„Nun, es kann lange dauern“, entgegnete Demir hoffnungsvoll. Sim begriff gar nichts. Aber er befahl zwei seiner Offiziere einige Bänke zu holen.
Die Arek waren sehr gute Kämpfer. Delvai war kräftig und wirkte dennoch beweglich. Eine stolze Spezies. Und das obwohl sie dem Untergang geweiht waren, da vor Jahrzehnten ihr Heimatplanet vernichtet wurde.
Delvai ging in Position. Er duckte sich und rannte auf Kadir zu, ehe dieser reagieren konnte, hatte er ihn mit voller Wucht zu Boden gerissen und landete auf ihm, drückte ihm seinen Arm auf den Hals.
Ina stellte fest, dass sie mit Kadir litt – wobei sie sich gleichzeitig die Frage stellte, ob er überhaupt litt. Demir applaudierte bereits. Ihm war egal wer gewann oder verlor. Hauptsache etwas Abwechslung. Nach kurzem neigte sich Sebiha zu ihr: „Kadir hat den Punkt erzielt“, flüsterte er sanft. Ina sah zu ihm. Glaubte er, dass sie das nicht mitbekommen hatte? Es gab genug Applaus. Delvai rannte sofort wieder auf Kadir zu als sie wieder standen. Doch dieses Mal wich Kadir aus und schlug Delvai das Knie ins Gesicht, den Ellbogen
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