Indien Basics
Backfisch
Zutaten für 4 Personen:
450 g festfleischiges, weißes Fischfilet (z.B. Seelachs oder Rotbarsch)
3 EL Zitronensaft
2 Msp. Chilipulver
1/4 TL Kurkumapulver
1 TL Pfefferkörner
150 g Kichererbsenmehl
1 Frühlingszwiebel
2 EL fein gehacktes Koriandergrün
Salz
Öl zum Frittieren (etwa 1 l)
Zubereitungszeit: 45 Minuten + 1 Stunde Marinieren
Kalorien pro Portion: 340 kcal
1_Fisch in kurze, etwa 2 cm breite Streifen oder in 4 cm große Würfel schneiden. Den Zitronensaft, Chili- und Kurkumapulver in einer Schüssel verrühren. Fisch darin gut wenden, zugedeckt 1 Stunde kühl stellen.
2_Die Pfefferkörner im Mörser grob zerstoßen und mit etwa 150 ml Wasser und dem Mehl verrühren. Die Frühlingszwiebel waschen, putzen und fein würfeln (Grün fein hacken). Mit dem Koriandergrün unter den Teig mischen, salzen.
3_Öl im Topf heiß werden lassen. Nacheinander die Fischstücke einzeln so durch den Teig ziehen, dass er gut haften bleibt – und dann rein ins Fett! Nicht zu viele Stücke auf einmal (mehr als sechs sollten es nicht sein), damit sie nicht zusammenkleben. In etwa 5 Minuten goldbraun ausbacken, dabei ein- bis zweimal wenden.
Hülsenfrüchte & Gemüse
Da haben die Vegetarier aber Glück gehabt mit Indien. Rein theoretisch hätte sich ja auch die Mongolei zum Fleischverzichter Nr. 1 in der Welt entwickeln können. Ob wir dann jemals Kürbis geschmort mit Tamarindenmark, Kokos-Auberginen-Taler oder Bratkartoffeln mit Garam Masala kennengelernt hätten? Oder etwas über die wunderbaren Verbindungen von Linsen, Bohnen, Kichererbsen mit Ajowan, Bockshornklee, Kardamom gehört hätten? Bestimmt – denn Indien ist von Natur aus so reich an Gemüsen mit Aroma, dass es einfach zu DER Veggie-Nation in der Welt werden musste. Auch wenn sie sich Kürbis, Kartoffel und Bohne dazu aus Amerika geborgt hat.
Essen & leben
Geht’s ums Essen, sind Inder direkt und zupackend. Im Laden, in der Küche und am Tisch gehen sie es erst einmal mit Handarbeit an, und das braucht seine Zeit. Daher sind sie auch für fixe Ideen aus dem Westen offen – so lange sie die selbst in die Hand nehmen können.
Die Köchin, die Diva und der Dampfkochtopf
Das Essen mit den Händen (mehr dazu beim Küchenguru) steht in Indien für die ganze Kochkultur, die buchstäblich ein Handwerk ist. Reis und Linsen werden am Markt aus vollen Säcken geschöpft, Auberginen befühlt, Hühner lebend gekauft, geschlachtet und gerupft. In der Küche geht das so weiter, denn dort gibt es nur wenige Geräte, die zwischen Köchin und Gekochtes kommen. Und da die Zutaten so pur und unverarbeitet wie möglich sind ( > ), ist das klassische indische Hausfrauendasein schon am Herd ein Vollzeitjob.
Wofür die jungen India-Boomers natürlich kaum noch Zeit haben. Da aber der cleveren IT-Expertin wie der aufstrebenden Bollywood-Diva (und ihren männlichen Pendants) Kochen und Essen weiter wichtig sind, schätzen sie beschleunigende Maßnahmen wie etwa den Dampfdrucktopf. Den gibt es, wie bei uns den Wok, inzwischen in jedem zweiten Haushalt, um damit mal schnell ein Lammcurry zu kochen – selbst wenn es vom Hammel ist.
Aber auch anderes aus dem Westen wird in den Großstädten gerne ausprobiert – Coffeeshops, Bagelbars, Burgerbuden –, so lange es dort schön indisch zugeht: »Bitte einmal Chutney statt Ketchup zum Burger und das Clubsandwich mit Tandoori-Chicken!«
Sag mal, Küchenguru ...
... wie ist das mit den Händen beim Essen?
Ah, die Sache mit der linken und der rechten Hand? Nun, die linke gilt bei uns als unrein, da sie traditionell auf der Toilette genutzt wird. Deswegen wird diese beim Speisen am besten unterm Tisch versteckt (niemals damit das Essen für alle berühren!), während die rechte zum Zugreifen da ist – wörtlich, denn wir essen am liebsten mit den Händen. Vor allem im Süden, wo man mit der ganzen Hand nach und nach den Reis mit den übrigen Gerichten vermischt (oft auf Bananenblättern) und so dann in den Mund steckt. Im Norden des Landes formt man eher mit den Fingern Fladenbrot zum »Löffel« und schiebt sich damit Gemüse, Fleisch, Saucen und vieles mehr in den Mund. So oder so – vor und nach dem Mahl Händewaschen nie(!) vergessen.
Warum das alles? Sorge um Hygiene und Wohlergehen – mehr dazu beim Küchenguru im nächsten Kapitel an dieser Stelle.
Ist fast indisch!
Kann es etwas besseres als Reis zum indischen Essen geben, ganz besonders etwas besseres als Basmati-Reis?
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