Indien Basics
auf den Tisch kommen kann. Soweit die Theorie.
Die Praxis ist oft angenehmer: pure Zutaten aus der Region und nach der Saison, zu Hause von Hand und aus guter Erfahrung vor- wie zubereitet – das ist ayurvedisch und das schätzt man auf der ganzen Welt. Indien hat dem nur einen Namen und eine Form gegeben, nach der sich gut leben lässt. Also: Seien wir ruhig alle ein bisschen Ayurveda.
Sag mal, Küchenguru...
...kaust Du Betel?
Och, manchmal schon. Nach einem guten Abendessen zum Beispiel, da mag ich so ein gefülltes Paan-Blatt vom Betelpfeffer schon ganz gerne. Das ist sowas wie Sundowner, Kaffee und Konfekt in einem. Aber den ganzen Tag Betelnüsse kauen (die übrigens von der Betelpalme stammen), das ist nix für mich und so exzessiv auch nicht gesund. Und was sollen die Leute von einem Guru halten, der immer nur roten Saft spuckt – weil die Nüsse einem das Wasser im Mund zusammentreiben und rot färben. Jetzt wisst Ihr auch, woher diese zahlreichen roten Flecken hier auf den Straßen und an den Wänden kommen.
Was ich auch nicht mag: Saadha-Paan, mit Tabak und mehr gefüllte Paan-Blätter. Schaden mir eher als zu schmecken. Lieber ist mir das süß-würzige Mitha-Paan, von dem ich am Anfang sprach, oder einfach nur Betel-Masala: trocken geröstete Gewürze, Samen und Kerne mit in Ghee gebratenen Betelnussstücken zum Naschen und Kauen nach dem Essen. Digestif auf indisch.
Ist fast indisch!
Wir wollen ja nicht kleinlich sein – aber selbst das superbritische Gurkensandwich könnte was Indisches in sich haben. Es geht um die Gurke, deren Herkunft in Nordindien vermutet wird. Wir glauben das jetzt einfach mal und mach das Beste daraus:
Gurkensandwich Bombay
Wir brauchen für ein großes Sandwich, das für 2–4 Leute reicht: 1 kleine Gartengurke oder 1/2 Salatgurke, 1 rote Zwiebel, 1 Apfel und 1/2 Limette. Dazu 2 große längliche Naan-Brote, 100 g Doppelrahmfrischkäse und 4 EL Joghurt plus 1 Rezept Koriander-Minze-Chutney von > .
Die Gurke schälen, längs halbieren und mit einem Teelöffel die Kerne aus den Hälften schaben. Gurkenhälften in Scheiben schneiden. Die Zwiebel schälen und in Ringe schneiden. Beides für 10 Minuten in kaltes Wasser legen, das macht es knackig und mildert die Zwiebel. Den Apfel schälen, achteln, entkernen und in Scheiben schneiden. Die Limette auspressen und den Saft mit dem Apfel mischen.
Nun Gurken und Zwiebeln in ein Sieb gießen, gut trockentupfen und mit den Äpfeln mischen. Frischkäse und Joghurt mischen und ein Naan-Brot auf einer Seite damit bestreichen, ebenso auf das andere Brot das Chutney streichen. Die Gurkenmischung auf dem Frischkäse verteilen, das zweite Brot mit der Chutney-Seite nach unten darauflegen. Leicht pressen, in 4 Stücke teilen und mit Servietten servieren.
Ist nicht indisch: Kedgeree
Für manche ist es Hundefutter, für andere pures Britannien – tatsächlich aber liegt der Ursprung dieses Reisgerichts der Insel in Indien.
Doch es gibt wenige Inder, die von Kedgeree gekostet haben. Denn die Kombi von gegartem Reis, geräuchertem Fisch und gekochtem Ei ist wahrlich verwegen, vor allem wenn man das weich gekochte milde India-Original aus Reis, Linsen, Ghee und Gewürzen kennt, von dessen Namen »Khichdi« (auch Khichri, Khitchuri) das britische Kedgeree abstammt. Mögen muss man beide, um sie zu genießen.
Essen & verstehen: Roti
Wer sagt, dass beim Inder alles gleich schmeckt, ist noch nicht reif fürs Brot-Nirwana. Für alle anderen hier die wichtigsten Fixsterne:
Roti : generelle Bezeichnung für »Brot« – oft übertragen auf verschiedene Brotarten
Naan : Hefe-Fladenbrot aus Weizenmehl aus dem Tandoor-Ofen
Chapati : einfaches Fladenbrot aus grobem Weizenmehl, in der Pfanne gebacken
Poori : in Fett gebackene, ballonförmig aufgeblähte Chapatis
Paratha : an Blätterteig erinnernde Brotfladen aus Chapati-Teig mit viel Ghee (oft gefüllt oder gewürzt)
Pappadums : hauchdünne, krosse Fladen aus Linsenmehl, die beim Inder meist vorab mit Chutney serviert werden
Tandoori-Paratha
Indisches Knusperbrot
Eigentlich kinderleicht zu machen, diese feinen Brotfladen – also ran ans Kneten!
Zutaten für 8 Stück:
etwa 5 EL Ghee
250 g Mehl (Weizenmehl Type 1050 oder Chapati Atta aus dem Asia-Laden)
1/2 TL Salz
2 EL getrocknete Bockshornkleebätter
Zubereitungszeit: 1 Stunde + 30 Minuten Ruhen
Kalorien pro Stück: 160 kcal
1_Das Ghee bei kleiner Hitze schmelzen und leicht abkühlen lassen. Das
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