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Infernal: Thriller (German Edition)

Infernal: Thriller (German Edition)

Titel: Infernal: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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geknebelt und zum Sterben liegen lassen.«
    Ein trauriger Ausdruck erscheint auf Wheatons Gesicht. »Gütiger Gott. Ich kannte diese Frau.« Die Traurigkeit weicht rasch Besorgnis. »Das ist immer noch kein Grund, Leon zu erschießen. Er ist in die Ecke gedrängt. Bieten Sie ihm einen Ausweg an, und verhaften Sie ihn später.«
    »Ich weiß nicht«, sage ich. »Andererseits ist Gaines vielleicht der einzige Mensch auf der Welt, der weiß, wo Thalia Laveau ist oder was mit meiner Schwester und den anderen Frauen geschehen ist.«
    John blickt über die Schulter zu Lenz, der wütend Nummern in das beschlagnahmte Handy tippt. »Schon was erreicht?«
    »Er antwortet nicht!«
    Ein verwirrter Ausdruck erscheint auf Johns Gesicht, dann zieht er sein eigenes Telefon aus der Jacke. Er muss das Läuten mehr gespürt als gehört haben.
    »Hallo?«, brüllt er und hält sich mit der freien Hand das andere Ohr zu. »Danke. Ich melde mich, sobald wir mehr wissen!«
    Er steckt das Handy wieder ein und wendet sich an Baxter. »Linda Knapp ist im Krankenhaus wieder zu sich gekommen. Sie sagt, sie hätte gedroht, die Wahrheit über Gaines’ Alibis zu sagen, und er wäre durchgedreht. Sie hat keine Ahnung, was er zum Zeitpunkt der jeweiligen Entführungen gemacht hat.«
    »Könnte mir vielleicht jemand beim Aufstehen behilflich sein?«, fragt Wheaton. »Ich glaube, mir wird schlecht.«
    Baxter zieht den Künstler auf die Beine, und genau wie er angekündigt hat, übergibt sich Wheaton ins Gras.
    »Tut mir Leid«, sagt er dann und wischt sich mit dem Ärmel den Mund ab.
    »Ein Krankenwagen ist auf dem Weg«, sagt Baxter.
    »Mir fehlt nichts«, sagt Wheaton. »Wirklich nicht. Aber ich glaube nicht, dass ich mit ansehen möchte, was als Nächstes geschieht.«
    John verzieht das Gesicht und holt erneut das Handy aus der Tasche. »Was ist denn ...? Was? ... Geben Sie eine stadtweite Fahndungsmeldung heraus. Verdammt, im gesamten Bundesstaat! Und halten Sie mich auf dem Laufenden!«
    »Was gibt’s denn?«, fragt Baxter.
    »Das Überwachungsteam hat Frank Smith verloren.«
    »Was?«
    »Er hat unten beim Kongresszentrum eine Antiquitätenausstellung besucht und ist in der Menge verschwunden.«
    »Scheiße. Was hat das zu bedeuten, John?«
    »Ich weiß es nicht. Aber wir sorgen besser dafür, dass wir es so schnell wie möglich herausfinden.« Er sieht Wheaton an. »Wir rufen einen Fahrer, der Sie nach Hause bringt.«
    »Danke, aber ich denke, ich werde zu Fuß gehen. Frische Luft wird mir gut tun.«
    Dr. Lenz kommt herbei und zupft Baxter am Ärmel. »Gaines hat mir gesagt, dass er seine Geisel erschießen und aus dem Fenster werfen wird, wenn wir nicht innerhalb von fünf Minuten mit einem unserer Helikopter auf dem Dach des Gebäudes landen. Er sagt, er hat noch mehr Geiseln.«
    John sieht Wheaton an. »Sie haben gesagt, es wären zwei Frauen, stimmt’s?«
    Wheaton nickt und schwankt bedrohlich.
    »Ich passe auf ihn auf«, sage ich zu John. »Bitte vergiss nicht, dass Gaines vielleicht der Einzige ist, der weiß, was wir in Erfahrung bringen müssen.«
    John drückt meinen Arm und beugt sich zu mir herab, dann sagt er: »Bleib in Sichtweite, ja?«
    Ich gehe mit Wheaton davon, und John wendet sich an eine Gruppe schwarz gekleideter Männer, die sich nur allzu deutlich an ihre Kollegin Wendy Travis erinnern, um in dieser Situation objektiv zu sein.
    »Möglicherweise müssen wir stürmen«, sagt er. »Ich möchte, dass jeder Einzelne von Ihnen ...«
    Ich wende mich ab und eile Wheaton hinterher, der ziellos parallel zur Straße über den Rasen wandert.
    »Leon hat seine Freundin wirklich zum Sterben zurückgelassen?«, fragt er.
    »Ich dachte, sie wäre tot, bis ich ihren Puls gefühlt habe.«
    Er bleibt stehen und blickt zurück auf den Flügel des Woldenberg Center, in dem sein Studio liegt. »Sie werden nicht auf uns hören. Sie werden ihn erschießen.«
    »Sie sind nicht so schießwütig, wie Sie glauben.«
    »Agent Kaiser vielleicht nicht. Das ist der Grund, aus dem ich ihn angerufen habe. Aber die anderen ... Ich habe es in Vietnam gesehen. Bringen Sie genügend Soldaten und Waffen in eine Situation wie diese, und irgendjemand fängt an zu schießen.«
    »Ich hoffe nicht. Aber wir haben gesagt, was wir zu sagen hatten. Kommen Sie, suchen wir uns einen Platz, wo Sie sich hinsetzen können.«
    Die Stimme von Dr. Lenz hallt megafonverstärkt über das Geviert, als er zu Gaines hinter der Scheibe redet.
    »Ich schätze, er antwortet nicht

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