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Infernal: Thriller (German Edition)

Infernal: Thriller (German Edition)

Titel: Infernal: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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Polizei bei uns haben. Sind alle so weit im Bilde?«
    Lenz rümpft die Nase und bedenkt Baxter mit einem ironischen Grinsen. Ich versuche, Kaisers Blick aufzufangen, doch er sieht mich nur ausdruckslos an.
    »Ich brauche einen Bissen zu essen und eine Mütze Schlaf«, sage ich zu den anderen und erhebe mich aus meinem Sessel.
    »Nehmen Sie Special Agent Travis zu Ihrem Schutz mit«, sagt Baxter.
    »Mache ich.«
    »Der Camellia Grill hat noch geöffnet«, sagt Kaiser in lässigem Tonfall. »Kennen Sie das Restaurant?«
    »Ich hab in meiner Jugendzeit wahrscheinlich hundert Mal dort gegessen.«
    »Was haben Sie eigentlich in Ihrer Gürteltasche?«, erkundigt sich Lenz.
    »Das ist meine Wunderlampe. Ich muss sie nur reiben, und heraus kommt, was ich gerade brauche.«
    »Dann muss sie ja eine ganze Menge wiegen«, sagt SAC Bowles trocken.
    »Das tut sie in der Tat. Aber sind Sie nicht auch froh, dass ich während des Feuers in New York eine Kamera drin hatte?«
    »Das sind wir, sehr sogar«, sagt Baxter. »Schlafen Sie sich aus, Jordan. Morgen wird ein verdammt langer Tag für uns alle.«
    »Dann also bis morgen früh um sieben.«
    Kaiser winkt mir hinterher, als ich den Raum verlasse. Dr. Lenz beobachtet uns nur. Seinen klugen Augen entgeht nichts.

12
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    D er Camellia Grill liegt an der Ecke Carrolton und St. Charles, und der Fluss fließt direkt hinter dem Deich. Wie viele der alteingesessenen Institutionen von New Orleans ist es ein bescheidenes Lokal, ein altmodischer Grill mit pinkfarbenen Wänden, Angestellten in Schürzen und Hockern vor dem Tresen. Special Agent Wendy und ich sind gerade lange genug da, um Speisekarten zu bekommen, als John Kaiser durch die Tür marschiert und suchende Blicke durch den Raum schickt. Er kommt direkt auf uns zu und sieht zu Wendy herab, deren Gesichtsausdruck von Überraschung zu Unbehagen wechselt.
    »Könnte ich einen Augenblick allein mit Ihnen reden?«, fragt er.
    Sie steht wortlos auf und folgt ihm nach draußen. Durch das Fenster sehe ich Kaiser reden, und Wendy lauscht aufmerksam. Als sie wieder nach drinnen kommen, geht Wendy zum anderen Ende des Tresens, während sich Kaiser neben mir auf ihren Hocker setzt.
    »Das hat nicht besonders professionell ausgesehen«, sage ich zu ihm. »Was hatten Sie mit ihr zu bereden?«
    »Dass ich mit Ihnen reden muss, ohne dass Lenz es erfährt.«
    »Ich verstehe. Sie ist furchtbar in Sie verliebt.«
    »Ich habe sie nicht ermutigt.«
    »Glauben Sie, dass es dadurch für sie besser wird?«
    Kaiser nimmt eine Speisekarte auf. »Sie ist eine gute Frau, und sie ist zäh. Sie wird damit klarkommen.« Er sieht mich an, und in seinen Augen steht mehr Verständnis als in seinen Worten. Die Haut rund um seine Augen ist dunkel vor Müdigkeit.
    »Okay«, sage ich und sehe in meine eigene Speisekarte. »Was machen wir hier?«
    »Es ist unser erstes Date, oder nicht?«, sagt er mit ausdruckslosem Gesicht, und ich lache unwillkürlich laut auf.
    »Kommen Sie. Was ist los?«
    »Genau das, was ich Wendy gesagt habe. Ich möchte mit Ihnen reden, ohne dass Lenz in der Nähe ist. Oder Baxter, um ganz ehrlich zu sein. Ich habe das unbestimmte Gefühl, dass wir auf einer kalten Fährte sind. Dass wer auch immer hinter dieser Sache steckt, uns voraus ist. Vielleicht sogar ein gutes Stück.«
    Ich spüre seine Beunruhigung an der Art und Weise, wie er sich hält. »Okay. Erzählen Sie mehr.«
    »Ich kann es nicht erklären. Es ist ein Gefühl. Ich möchte irgendetwas dagegen tun, das ist alles.«
    »Was?«
    »Darauf komme ich gleich. Lassen Sie uns zuerst bestellen.«
    Kaiser winkt einem Kellner, und er kommt fast augenblicklich. Wir bestellen Omeletts und Orangensaft, und ich nehme außerdem noch einen Café au Lait . Es tut gut, in einem Lokal zu sein, wo man wie ein Idiot angestarrt wird, wenn man irgendeinen exotischen Latte oder andere exotische Extras bestellt. Ich werfe einen Seitenblick nach links und erwische Wendy dabei, wie sie uns über die Schulter beobachtet.
    »Was wird Baxter sagen, wenn er erfährt, dass Sie allein mit mir reden?«
    »Ich glaube nicht, dass Wendy es ihm sagt. Sie wird uns dieses eine Mal vertrauen.«
    »Aber es würde Baxter nicht gefallen, oder?«
    »Er vertraut mir bis zu einem gewissen Punkt. Es würde ihm nicht gefallen, was ich Ihnen zu sagen habe.«
    »Und das wäre?«
    Kaiser stemmt die Ellbogen gegen den Tresen und dreht sich mit seinem Hocker mehr zu mir herum. »Haben Sie je eine Waffe abgefeuert?«
    »Ja.«
    »Eine

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