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Infernal: Thriller (German Edition)

Infernal: Thriller (German Edition)

Titel: Infernal: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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Erleichterung schaffen, doch der ratternde Propeller durchdringt kaum die stickige Luft.
    »Bevor wir weibliche Agenten hatten«, sagt Baxter, »haben wir in Unterhosen hier drin gesessen.«
    »Wegen mir müssen Sie nicht zögern. Ich ziehe mich ganz bestimmt ebenfalls aus, wenn ich noch viel länger hier drin sitzen muss.«
    Baxter lacht. Auf seine Bitte hin trage ich ein Kostüm und hochhackige Schuhe, um einen weiblicheren Eindruck bei den Verdächtigen zu erwecken. Eine weibliche Agentin war am Morgen in Dillard’s Department Store und hat für meine Größen eingekauft. SAC Bowles hatte offensichtlich keine Probleme, den Laden zu so frühem Öffnen zu bewegen, doch durch das Anprobieren der mitgebrachten Sachen habe ich den größten Teil des morgendlichen Strategietreffens versäumt.
    »Seit wann weiß Wheaton, dass wir ihn besuchen wollen?«
    »Seit einer Stunde. Der Dekan der Universität hat ihn unterrichtet. Er kooperiert äußerst bereitwillig. Falls sich herausstellt, dass ein Angestellter der Universität hinter den Entführungen oder gar dem Tod eines Studenten steckt, würde es zu großer öffentlicher Aufmerksamkeit kommen. Er hat Wheaton gesagt, dass er mit uns kooperieren soll, auch wenn er die Vorstellung, dass Wheaton in ein Verbrechen verwickelt sein könnte, für rundweg absurd hält. Er hat Wheaton gegenüber weder die Zobelhaarpinsel noch die ›Schlafenden Frauen‹ erwähnt, sondern lediglich, dass gewisse Indizien die Kunstfakultät der Tulane mit einem Mord in Verbindung brächten.«
    »Wheaton hatte keine Einwände gegen eine Befragung?«
    »Nicht, solange er weiterarbeiten kann, während wir reden. Er ist offensichtlich besessen, seinen Arbeitsplan einzuhalten.«
    »Wir gehen jetzt rein«, sagt Lenz durch ein statisches Knistern hindurch.
    Baxter überprüft die Anzeigen auf einem DAT-Gerät, um sicherzustellen, dass die Worte des Psychiaters auch wirklich aufgezeichnet werden.
    Ein Klopfen hallt aus dem kleinen Monitorlautsprecher, der auf der Konsole vor uns angebracht ist. Dann das Geräusch einer Tür, die geöffnet wird.
    »Was ist denn das?«, sagt Kaiser überrascht.
    »Das Gemälde«, sagt Lenz. »Gehen Sie weiter. Dort, nach rechts.«
    »Wir wollen Sie möglichst bald reinbringen, Jordan«, sagt Baxter. »Bevor Wheaton allzu sicher wird.«
    »Sind Sie Roger Wheaton?«, fragt Kaiser.
    Eine kurze Pause entsteht, dann antwortet ein Mann mit einer tiefen, onkelhaften Stimme: »Ja. Und Sie sind die Gentlemen vom FBI?«
    »Ich bin Special Agent John Kaiser. Das ist Dr. Lenz. Dr. Lenz ist forensischer Psychiater.«
    »Wie eigenartig. Nun, einen guten Tag Ihnen beiden. Wie kann ich Ihnen behilflich sein?«
    »Wir haben eine Reihe von Fragen an Sie, Mr Wheaton. Es sollte nicht allzu lange dauern.«
    »Gut. Ich möchte nämlich die Farbe schnell auftragen.«
    »Dieses Gemälde ist ... unglaublich«, sagt Lenz mit einer Stimme, die von Ehrfurcht erfüllt ist. »Es ist Ihr Meisterwerk.«
    »Das hoffe ich doch«, erwidert Wheaton. »Es ist mein letztes.«
    »Die letzte Lichtung, meinen Sie?«
    »Ja.«
    »Es ist ein Monument Ihrer gesamten bisherigen Arbeit.«
    »Danke sehr.«
    »Aber warum hören Sie auf?«
    Ein weiteres Zögern, und als Wheaton antwortet, klingt seine Stimme bedauernd. »Meine Gesundheit ist nicht mehr so stabil wie früher. Es wird Zeit für eine neue Richtung, denke ich. Sie haben also ein paar Fragen? Der Dekan hat mich über Ihr Kommen in Kenntnis gesetzt, doch es klang alles sehr geheimnisvoll.«
    »Mr Wheaton«, sagt Kaiser, »im Verlauf der letzten zwei Jahre sind elf Frauen in der Gegend von New Orleans spurlos verschwunden. Sind Sie darüber informiert?«
    »Wie könnte ich nicht? Die Studentinnen an der Universität treffen sich zweimal in der Woche, um über Fragen ihrer persönlichen Sicherheit zu sprechen. An jeder Wand kleben Informationsblätter.«
    »Das ist gut. Wir sind wegen dieser verschwundenen Frauen gekommen, Mr Wheaton. Einige der Opfer sind gewissermaßen aufgetaucht.«
    »Ich habe gelesen, dass die Leiche der Frau aufgetaucht sein soll, die vor dem Supermarkt entführt wurde. Doch in der Zeitung stand, dass das FBI keinen Zusammenhang mit den anderen Fällen sieht.«
    Kaisers Stimme klingt vertraulich, als er antwortet: »Die Medien können manchmal ganz nützlich sein. Ich bin sicher, Sie verstehen das.«
    Nach einer Pause sagt Wheaton: »Ich verstehe. Nun ja. Sie sagten, einige der Opfer seien aufgetaucht. Sie haben weitere Leichen

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