Inferno
sie schließlich.
Roy sprach jetzt wieder normal. »Ich kann dir ansehen, dass du mir nicht glaubst, aber das ist schon in Ordnung. Ich lüge nicht. Bin nie wieder in die Nähe des Hauses gegangen, und das werde ich auch nie mehr.«
Irgendetwas an der langen Stille, die seinen Worten folgte, machte die Geschichte noch eindrucksvoller. Einen Augenblick später jedoch ertappte sie ihn dabei, wie er den Blick über ihr bauchfreies Shirt schweifen ließ.
»Ich hoffe, es stört dich nicht, wenn ich dir sage, dass du wirklich ein hübscher Anblick bist. Das bestaussehende Mädel, das ich seit Jahren gesehen hab.«
»Ich fühle mich geschmeichelt«, gab Cassie zurück, obwohl seine Bemerkung sie nervte. »Die Leute in dem Laden dachten, ich wäre ein Mann.«
»O Shit. Der alte Hull und seine Schwester? Die haben sie doch nicht mehr alle. Nein, du bist wirklich ein schönes Mädchen, so viel ist sicher.«
Cassie ließ sich in den Sitz fallen. »Roy, du bist so ungefähr der erste nette Mensch, den ich getroffen habe, seit ich hergezogen bin. Bitte enttäusch mich nicht, indem du mich angräbst.«
»Aber nein, so mein ich das doch nicht, tut mir Leid, wenn du das gedacht hast.«
Cassie nickte ergeben
»Es ist nur, wenn ein so schönes Mädchen wie du in so einem Kaff auftaucht, dann ist das wie ein Schock. Die meisten Mädels hier sind echte Bauerntrampel.«
Cassie musste wider Willen lachen. »Jedenfalls danke für die Geschichte, Roy, aber ich muss jetzt zurück. Unser Haus liegt direkt hinter diesem Hügel.«
»Dem Hügel der schreienden Babys«, erinnerte er sie. »Komm, ich fahr dich den restlichen Weg.«
»Hast du nicht gerade erzählt, du würdest nie mehr in die Nähe dieses Hauses gehen?«
»Ich meinte nachts.« Er lächelte und blinzelte ihr zu.
»Ich möchte lieber laufen. Vielleicht finde ich ein paar Babyknochen.«
»Könnte schon passieren. Pass auf dich auf. War nett, dich kennen zu lernen. Hoffentlich sehen wir uns mal wieder.«
»Bestimmt.« Sie machte die Tür auf und stieg aus.
»Komm doch mal in der Kneipe vorbei«, rief er ihr nach. »Dann gebe ich dir einen Kaffee aus. Zeig dir mal, wie ein Einarmiger Billard spielt.«
»Mach ich, Roy. Ciao.« Sie überquerte die schmale Straße, winkte ihm noch einmal zu und ging den Hügel hinauf.
Wow! Der arme Kerl hat vielleicht einen an der Waffel . Zweige knackten unter ihren Flipflops, als sie durch den Wald lief. Der Schatten der dichten Baumkronen kühlte die Luft etwas ab; durch die Zweige konnte sie die Sonne langsam untergehen sehen. Der heiße Tag verblasste hinter ihr.
Der Hügel der schreienden Babys , dachte sie und sah sich um. Bitte, hier bin ich .
Es war still, was ihr merkwürdig vorkam. Es gab keine Mücken hier, kein Anzeichen von Eichhörnchen oder anderen Tieren im Wald. Es war friedlich, beinahe kühl. Sie war sich nicht ganz sicher, wo sie war, doch sie wusste, dass Blackwell Hall irgendwo da oben sein musste. Irgendwann werde ich schon auf das Haus stoßen . Doch plötzlich kam ihr ein Gedanke, und sie blieb stehen. Sie musste an Roys Geschichte denken: Blackwell, der angebliche Satanist, der die exzentrischen Anbauten an dem Haus vorgenommen hatte. Immer noch bezweifelte sie, dass sie ein Wort davon glauben sollte. Normalerweise waren solche Dinge wilde Ausschmückungen einer nicht besonders spektakulären Tatsache. Sicher, es hatte vermutlich einen Blackwell gegeben, und vielleicht waren tatsächlich einige Frauen verschwunden. Man nehme die damalige Zeit, mische ein bisschen Geschwätz aus dem Ort dazu, und schon hat man einen psychopathischen Teufelsanbeter, der Babys opfert , dachte sie. Die Frauen hatten sich wahrscheinlich einfach heimlich aus dem Staub gemacht, und Blackwell sah ein bisschen unheimlich aus .
Jetzt fiel ihr allerdings auf, dass Roy gar nicht erzählt hatte, was am Ende aus Blackwell geworden war.
Ihre Neugierde ließ ihr keine Ruhe. Weit war sie noch nicht gekommen, und als sie den Hügel hinunterblickte, konnte sie Roys Wagen immer noch unten an der Straße geparkt sehen. Ich laufe einfach schnell runter und frage ihn, was mit Blackwell passiert ist .
Ihre Schritte knirschten auf dem Weg nach unten, bis sie gerade bei der Beifahrerseite des Pick-up aus dem Wald treten wollte. Doch sie blieb abrupt stehen und duckte sich hinter einen Baum, als sie seine Stimme hörte.
»Oooh, Mann«, murmelte er. »Aaaah …«
Ein schneller Blick bestätigte ihren Verdacht.
O MEIN GOTT!
Roy masturbierte. Sie
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