Infinitas 3 - Engel der Morgenstille (German Edition)
Geschäftstermin.«
Philippes Miene verdunkelte sich , dann griff er nach Karims Handgelenk. »Bitte, mein Freund. Eine Sekunde deiner Zeit.«
Irritiert blickte Karim auf sein Handgelenk und spürte die Stärke, die von Philippe ausging. Zusätzlich spürte er etwas Dunkles, Böses. Verlegen blickte Karim sich im Restaurant um. Er wollte keinen Eklat riskieren und setzte sich nach kurzem Zögern an den Tisch.
»Ich habe nur zwei Minuten. Um was geht es?«
»Ich brauche noch einen amerikanischen Pass.«
Hektisch schaute Karim sich um, ob auch niemand in der Nähe sie belauschte. »Für dich und diesen Kassai?«
»Nein, nur für mich. Auf den Namen David Gerritsen.«
Er schob ein Passfoto in Karims Richtung. »Kriegst du das hin?«
»Wann brauchst du den Pass?«
Gleichgültig hob Philippe die Schultern. »In ein bis zwei Tagen. Wie lange brauchst du?«
Abermals blickte Karim über seine Schulter. »Ich kann das nicht tun, Philippe. Ich bin ein angesehener Geschäftsmann, ich will meine Familie nicht in Schwierigkeiten bringen.«
Wieder griff Philippe nach seinem Arm. »Aber, was ist mit dem Testament? Das hast du doch auch für mich ... geregelt?«
Ergeben schloss Karim für eine Sekunde die Augen. »Ich war dir einen Gefallen schuldig. Den habe ich hiermit erfüllt. Mehr kann ich nicht für dich tun. Es tut mir leid, mein Freund.«
Karim wollte sich erheben, doch Philippe verstärkte seinen Griff und ließ erst locker, als der Kellner an den Tisch trat, um Karims Bestellung aufzunehmen. Doch der winkte ab. Mit einer weiteren tiefen Verbeugung verließ der Angestellte den Tisch.
»Wir sind wie Brüder, du bist der Einzige, auf den ich mich verlassen kann, und der begabt genug ist, diesen Auftrag erfolgreich auszuführen.«
Karim beugte sein Haupt. »Ich danke dir für dein Vertrauen. Du schmeichelst mir, aber du weißt nicht, was du da von mir und meiner Familie verlangst.«
Verstört fuhr sich Philippe mit den Händen durch das Haar. »Bitte , Karim, nur noch diesen einen Gefallen, dann mache ich mich auf den Weg in die Staaten und du bist mich los.«
Sorgfältig wog Karim die Alternativen ab. Unruhig ließ er seinen Blick durch den Raum schweifen. »Okay, übermorgen, gleiche Zeit, selber Ort.« Ohne hinzusehen, steckte Karim das Passfoto in seine Jackentasche und verließ mit flinken Schritten das Restaurant.
Maroush ließ das schwere Gepäck an der Rezeption zu seinen Füßen laut auf den Boden fallen. Es gab einen dumpfen Knall, denn die Schwerter hatte er gut darin versteckt. Sofort kam ein Page mit einem Gepäckwagen herbeigeeilt und nahm die Stücke auf.
»Es wurden telefonisch zwei Zimmer auf den Namen ibn Ziyad reserviert.«
Als die Rezeptionistin aufblickte, schluckte sie. Die beiden großen Krieger schienen ihr Respekt einzuflößen. Unsicher lächelte sie und suchte Madisons Blick, dann schaute sie in ihrem Computer nach.
»Ja, zwei Suiten, für Tariq und Rayhan ibn Ziyad. Der Boy wird Sie auf Ihre Zimmer begleiten.«
Die drei unterschrieben die Anmeldeformulare und die Rezeptionistin übergab dem Hotelangestellten diskret die Schlüsselkarten, während Rayhan das Anmeldeformular mit einer schnellen Bewegung unterzeichnete.
Rayhan ergriff Madisons Hand, die vor Aufregung leicht zitterte.
»Glaubst du, die anderen Krieger haben nichts dagegen, dass ich hier plötzlich auftauche?«
Zärtlich drückte Rayhan ihre Hand. »Sie werden dich genau so lieben, wie ich dich liebe«, flüsterte er ihr ins Ohr und küsste sie.
»Könnt ihr nicht warten, bis ihr auf dem Zimmer seid?«, fragte Maroush und lachte.
Diese waren geräumige Suiten, die nebeneinanderlagen. »Wir sehen uns später.« Die Brüder stießen mit ihren Fäusten aneinander und schlossen die jeweilige Tür. Der Flug von Paris nach Dubai hatte nur wenige Stunden gedauert. Die gesamte Kriegerschaft war noch unterwegs. Da Shia den Privatjet genommen hatte, musste die anderen erst einen neuen Jet mieten.
Rayhan streckte sich auf dem großen bequemen Bett aus und zog Madison zu sich heran, die gerade dabei war, ihre Reisetasche auszupacken.
»Dafür haben wir noch später Zeit, lass uns etwas ausruhen.« Er zog sie begehrlich in seine Arme.
Nachgiebig ließ sich Madison neben Rayhan auf das Bett ziehen und starrte gedankenverloren an die Decke.
»Woran denkst du?« Er stützte seinen Kopf auf eine Hand und schaute auf sie hinunter.
»Meine Kollegen im Krankenhaus werden mich sicher vermissen, wenn ich morgen früh nicht zum
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