Infinitas 3 - Engel der Morgenstille (German Edition)
tauschen.« Ihre Stimme war rau und klang ein wenig hilflos.
Einen Augenblick überlegte Rayhan, dann führte er seinen Zeigefinger an seinen Mund und biss hinein. Ein kleiner roter Blutstropfen trat aus dem Finger, den er Madison an den Mund hielt.
»Niemand hat gesagt, wie groß die Menge Blut sein muss, um ein Glaubensgelöbnis einzugehen.«
Madison nahm den Tropfen mit ihrer Zunge auf und ließ ihn wie einen edlen Tropfen Wein darauf zergehen. Danach zog sie seinen Finger in den Mund und erhaschte so viel Blut, wie sie kriegen konnte.
»Du schmeckst einfach himmlisch«, lachte sie und fühlte sich wie im siebten Himmel, als Rayhan sie innig küsste, sich über sie schob und mit einem tiefen Stoß in sie eindrang, um das Gelöbnis zu vollziehen.
Verloren
9. Kapitel
Zum gefühlten hundertsten Mal schaute Ewa auf die Uhr, die gegenüber ihrem Schreibtisch hing. Sie musste los, es hatte einen Mord am Pike Place Market gegeben und ihr Partner war nicht auffindbar. Sie hatte es auf seinem Handy versucht, doch keine Verbindung bekommen. Ihr blieb keine andere Wahl, als zu petzen.
Sie fühlte sich den ganzen Tag schon nicht besonders gut. Es war, als wäre ihre innere Verbindung zu ihrem Partner abgebrochen. Zu Shia! Diese plötzliche Leere in ihr hatte nichts Gutes zu bedeuten. Nach einem kurzen Klopfen an Chief Sullivans Tür hörte sie dessen tiefes »Herein !« und trat ein.
»Butler, kommen Sie und schließen Sie die Tür.«
Ewa trat näher, wenn auch zögerlich.
»Sir, ich brauche einen neuen ...«
In diesem Moment wurde die Tür aufgerissen und Nathan stecke seinen Kopf durch den Spalt. »Ewa, sind Sie so weit? Wir müssen los. Chief!« Er hob grüßend zwei Finger an die Stirn, was Sullivan mit einem Nicken quittierte.
»Also Butler, was gibt es Wichtiges?«
Überrascht starrte Ewa Boyd an und schüttelte den Kopf. »Nichts, Chief, hat sich gerade erledigt.«
Sie folgte Nathan zum Aufzug.
»Wo warst du?«, zischte sie ihm zu, als noch andere Fahrgäste in die enge Kabine drängten. Automatisch wurde sie an seine Brust gedrückt. Anstatt in die Tiefgarage, fuhr der Aufzug erst einmal in die oberen Stockwerke.
»Hast du mich vermisst?« Er grinste breit auf sie hinunter und hielt sie mit einem Arm um die Taille umschlungen.
»Lass mich los«, flüsterte Ewa leise und schaute sich um, ob auch niemand sie beobachtete.
Endlich setzte sich die Kabine wieder in Bewegung und fuhr hinunter.
»Wie du willst«, antwortete Nathan und ließ sie los, nicht ohne vorher noch mit seiner Hand über ihren Po zu streifen, was ihm einen wütenden Blick von Ewa einbrachte.
In der Tiefgarage angekommen schnappte er sich Ewas Wagenschlüssel aus ihrer Hand und zog sie zu ihrem Auto.
»Komm, lass mich fahren.«
Ewa wollte protestieren, doch sie war nicht in der Lage. Ihr ging es heute einfach nicht gut, daher gab sie sich geschlagen und ließ sich auf den Beifahrersitz fallen.
»Fahr bloß vorsichtig, der Wagen ist nagelneu!«, brummte sie grimmig.
»Ich weiß.« Boyd schob den Sitz zurück und ließ die Zündung an, sodass der Motor satte Töne von sich gab.
Als er den Wagen aus der Tiefgarage lenkte, protestierte Ewa. »Das ist die falsche Richtung, hier geht es nicht zum Pike Market.«
»Ich weiß, wir fahren nicht zum Tatort .«
Diese Äußerung erweckte Ewa zu neuem Leben. »Warum nicht, sie warten auf uns .«
»Ich konnte den Chief davon überzeugen, ein anderes Team dorthin zu schicken. Ich muss mit dir reden.«
Sie wusste, was es hieß den Chief zu überzeugen – Gedankenbeeinflussung.
»Wo fahren wir dann hin?«
Die Lichter anderer Fahrzeuge streiften sein Gesicht. »In meine Wohnung.«
»Boyd, ich will nicht mit dir dorthin.«
»Es geht nicht anders, ich brauche eine sichere Satelliten verbindung.«
»Und die gibt es in deine m Penthouse?«
»Ja.«
Das Betreten der Wohnung weckte in Ewa Erinnerungen an die vergangene Nacht. Verstohlen warf sie Nathan einen Blick zu, doch er war ganz im Kriegermodus und führte sie in sein Büro. Es war sehr spartanisch eingerichtet, wie jedes Zimmer. Es gab nur einen Schreibtisch mit einem großen Laptop. Das Gerät war aufgeklappt und Nathan stellte eine Verbindung her. Nach wenigen Sekunden erschien Channings Gesicht auf dem Display.
»Channing? Warum sind wir nicht direkt zu ihm gefahren?«, fragte Ewa leise, damit man sie nicht hören konnte.
»Die Krieger sind alle in Dubai«, erklärte Nathan kurz angebunden.
»Dubai? Was machen sie
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