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Initiation

Initiation

Titel: Initiation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imogen Rose
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geschehen. Dafür sind wir ja da, um zu versuchen, dir dein Leben einfacher zu machen. Und jetzt erzähl mir, wie du dich wegen deiner Erfahrung fühlst.«
    »Ein bisschen schwindlig, als ob ich aus einer richtig tollen Achterbahn gestiegen bin. Als ich verwandelt war… ich weiß nicht genau, wie ich mich da gefühlt habe…aber ich hatte keine Angst. Ich hatte gar kein bisschen Angst mehr vor den Spinnen. Ich war nur noch wütend auf sie und wollte sie zerquetschen. Ich hab mich… ich weiß nicht. Vielleicht ein bisschen glücklich gefühlt.« Sie zog eine Grimasse. »Das ist falsch, oder? Sich glücklich zu fühlen, wenn man Tiere tötet?«
    »Du hast das gefühlt, was für dich in diesem Zustand natürlich war. Daran ist nichts falsch«, versicherte ihr Professor Bern. »Aber wenn du das Gefühl hast, dass es falsch war, und du dich selbst davon abhalten können willst, es noch einmal zu tun, dann ist das etwas, woran wir arbeiten können.«
    »Ja. Es ist falsch, egal warum«, entschied Faustine. »Wann können wir daran arbeiten?«
    »Es dauert noch eine Weile, bis wir diese Phase des Trainings erreichen, aber wir schaffen das. In der Zwischenzeit, brauchst du dir keine Sorgen darum machen, ob du versehentlich eine Spinne tötest. Die gibt es hier an der Academy nicht. Ein Zauberspruch hält alles Ungeziefer fern.« Sie strahlte stolz.
    »Super! Und was kommt als Nächstes?«
    »Wir haben noch viel zu tun, um herauszufinden, was deine Kräfte sind und wie und wann sie funktionieren. Darauf werden wir uns konzentrieren, was wahrscheinlich bis zum Ende der Initiation dauern wird. Wir machen weiter wie bisher, mit einem Test pro Woche. Hört sich das gut an?«
    »Ja. Ich glaube schon.«
    »Also gut, Mädchen. Ihr dürft dann gehen, und wir sehen uns nächste Woche.«
    »Fühlst du dich noch immer, als würdest du schweben?«, lachte ich, als ich den abwesenden, belämmerten Gesichtsausdruck bei Faustine bemerkte, während ich sie zu ihrem Zimmer brachte.
    Sie kicherte.
    Nachdem sie sich umgezogen hatte, gingen wir in Dax‘ Zimmer, damit sie mit ihrer Gruppe zum Nachmittagsunterricht gehen konnte.
    Jagger und Ryker warteten in Jaggers Arbeitszimmer auf mich.
    »Ist sie okay?«, fragte Ryker, als ich hereinkam.
    »Ja. Mehr als nur okay – sie ist ganz aus dem Häuschen. Danke, dass du dich herausgehalten hast. Das hast du gut gemacht.« Ich nahm an, dass er Jagger alles erzählt hatte.
    Obwohl ich mit Ryker sprach, waren alle meine Sinne vollständig von Jagger eingenommen. Wir hatten in den letzten Wochen viel Zeit miteinander verbracht. Mehr Zeit als Quinn und ich miteinander gehabt hatten. Quinn war mit seinen Zwillingsschützlingen beschäftigt, die sich als echte Herausforderung erwiesen hatten.
    Ich stellte beide Füße bewusst fest auf den Boden, damit ich mich nicht auf Jagger stürzte. Ich spürte, wie er mir seinen Herzschlag aufdrängte, aber ich hatte gelernt, das zu genießen und überließ ihm allmählich die Kontrolle.
    »Was ist mit euch beiden los?«, fragte Ryker plötzlich.
    »Hä?«, ich starrte ihn begriffsstutzig an.
    »Zwischen euch fließt diese komische Energie. Das müsst ihr doch merken.«
    »Vielleicht«, antwortete Jagger ausweichend. »Egal, zurück zum Thema. Wir haben über Faustine gesprochen.«
    »Nein, nicht so schnell.« Ryker richtete sich in seinem Stuhl auf und starrte uns an.
    Ich starrte genauso zurück. Ich war froh, dass Jagger meinen Herzschlag kontrollierte, sonst wäre ich völlig ausgeflippt.
    »Starr du nur«, lachte Ryker. »Ihr zwei seid synchronisiert. Stimmt’s?«
    Was konnte ein fünfzehnjähriger Wanderer-Feenhybrid vom Synchronisieren wissen? Und wie zur Hölle konnte er es erkennen?
    »Also, normalerweise könnte ich das nicht. Ich kann nur Faustines Gedanken lesen und das nicht immer. Ich kann im Moment eure Gedanken nur lesen, weil zwischen euch ein offenes Feld besteht. Daran solltet ihr etwas ändern. Ein ziemliches Sicherheitsrisiko, wenn ihr wisst, was ich meine.
    Egal, wollt ihr wissen, woher ich es weiß? Tja, ich weiß, dass ihr über Faustine und mich nachgrübelt… wir sind synchronisiert, sind es schon seit einiger Zeit, obwohl sie davon natürlich keine Ahnung hat.«
    »Also bist du zur Academy gekommen, weil du mit ihr synchronisiert bist?«
    »Nein, das ist nicht der einzige Grund. Ich habe meine Mom darum gebeten, dafür zu sorgen, dass ich ihr als Wanderer zugeteilt werde. Sie ist sozusagen mein Job.«
    Ich wusste, dass Wanderer bestimmten

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