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Initiation

Initiation

Titel: Initiation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imogen Rose
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reist er mit ihr zurück durch die Zeit, bis zu einem Zeitpunkt vor dem Bann, und dann aus der Kammer? Clever! Aber warum?«
    »Genau das verstehe ich nicht. Und er hat es sogar schon gemacht, bevor sie beide an die Academy gekommen sind. Er muss sie rund um die Uhr bewachen. So muss das sein, damit er immer da sein kann, wenn sie ihn braucht. Oder wenn er
denkt
, dass sie ihn braucht. Das erklärt, warum er kaum zum Unterricht geht. Wir müssen ihn fragen, warum.« Ich machte eine Pause. »Und wir müssen ihn dazu bringen, dass er damit aufhört. Ich bin mir sicher, dass sie total in der Lage ist, auf sich selbst aufzupassen. Er steht ihr nur im Weg. Sie wird nie etwas lernen, wenn er sich nicht zurückhält. Wir müssen ihn einfach dazu bringen.«

E s war nicht einfach gewesen, Ryker davon zu überzeugen, sich aus Faustines Angelegenheiten rauszuhalten. Um ehrlich zu sein, war es fast unmöglich, aber schließlich konnten wir ihn zu einer Art Kompromiss überreden.
    Weil Jagger und ich selber herausgefunden hatten welche Art Paranormaler Ryker war, konnten wir mit der Information machen was wir wollten. Deshalb erklärten wir uns damit einverstanden, sie für uns zu behalten, wenn er sich bei Faustines Tests zurückhielt.
    Er war stinksauer, aber anscheinend war sein Bedürfnis nach Geheimhaltung so groß, dass er nachgab. Natürlich wollte er den Grund für die Geheimhaltung nicht mit seinen Erpressern teilen.
    Er lenkte soweit ein, dass er sagte, er würde weiterhin die Tests im Geheimen beobachten und nur dann eingreifen, wenn er dachte, dass Faustine in echter körperlicher Gefahr schwebte. Und das war völlig in Ordnung für uns.
    Ich brannte darauf, Rykers Geheimnisse zu erfahren. Wie schaffte er es unentdeckt zu bleiben, während er Faustine nach Wunsch verschwinden ließ, obwohl die Kammer versiegelt war? Versteckte er sich zwischen den Dimensionen, oder war es etwas Simples, wie sich unsichtbar zu machen?
    Natürlich wusste Professor Bern von alldem nichts, während sie vor ihrem Monitor saß und darauf wartete, dass Henri Faustine fertig vorbereitete. Ich hatte ihr nichts davon erzählt, weil ich es mit Ryker und Jagger besprochen hatte. Unterm Strich gab es keine Notwendigkeit dafür, nicht solange Ryker sich nicht in Faustines Initiation einmischte. Sie musste die Möglichkeit haben, da alleine durchzugehen. Also hielt er hoffentlich sein Versprechen.
    Professor Bern sah entmutigt aus, als sie sich neben mich setzte. »Mir ist keine zufriedenstellende Modifikation eingefallen, mit der wir sicherstellen könnten, dass sie nicht wieder verschwindet. Wie dem auch sei, die Kammer wird von einem Absperrbann und einem Siegel geschützt, das Engel fernhält, zumindest für eine Weile. Also können wir darauf testen.«
    Ich sah zu der Kammer, konnte aber kein Siegel entdecken. »Wo ist es?«
    »Das Siegel? Warte. Du siehst es gleich.«
    Und das tat ich. Gruselig. Henri hatte Faustine ein T-Shirt mit einem aufgedruckten Siegel zum Überstreifen gegeben. Das war irgendwie Mist, weil Professor Bern so zu der Überzeugung kommen musste, dass Faustine einen Schutzengel hatte, wenn sie diesmal nicht verschwand. Für den Bruchteil einer Sekunde dachte ich darüber nach, ihr die Wahrheit zu sagen, aber entschied mich dagegen. Welchen Unterschied machte es, ob Pofessor Bern wusste, was ihr Schutz war, solange es ihren Fortschritt nicht behinderte?
    Sobald Henri herauskam und sich hinsetzte, zog ich meine Nachtsichtbrille an. Die Bildschirme flackerten und das Video begann. Es zeigte zuerst einen Sack Kartoffeln auf einer Küchenanrichte. Bald erschien die schwarze Spinne und krabbelte über die Arbeitsplatte. Wie zu erwarten verschmolzen ihre Finger und ihr Körper verkrampfte, sobald die Spinne in ihr Sichtfeld kam.
    Das war normalerweise der Zeitpunkt, an dem Ryker hereinrauschte, sie zu meinem Bett trug, und sie einkuschelte, sehr süß und mütterlich von ihm. Da ich wusste, dass er da war, konnte ich seine Anspannung fast spüren. Ich hoffte, er würde sich beherrschen.
    Faustine verwandelte sich, nicht schrittweise, sondern von einem Augenblick zum anderen. Professor Bern schnappte nach Luft und schob ihren Stuhl leicht zurück, als Faustine aufstand und ihre volle Dämonengröße zeigte.
    Faustine hob den rechten Arm und hieb ihn auf den Boden. Sie schlug weiter und weiter, so dass die ganze Kammer erschüttert wurde.
    Nach einer Weile, hörte sie auf und lächelte. Dann ging sie wieder zu ihrem Sessel, räkelte

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