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Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3

Titel: Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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will ich die Angelegenheit Euch überlassen.« Sie verwandelte sich in die
Spinne zurück und verschwand.
Aha, dachte der Prinz grimmig, wenn es an die Drecksarbeit geht, ziehen sich die Frauen gern
zurück und überlassen den Männern das Feld!
Mym bestieg sein Roß und ließ das Schlachtfeld im Zustand der Starre zurück. Er ritt nach
Babylonien hinein und suchte den Palast des Herrschers. Nach einiger Zeit fand er den Mann und
legte ihm eine Hand auf die Schulter. Damit geriet der Herrscher in den magischen Bannkreis der
Inkarnation.
Er verschwand vor den Augen seiner Berater und wurde durch die Wände und Mauern seines Palastes
in den Himmel getragen.
Mym setzte ihn direkt vor dem Jungen ab, dessen Geist er übernommen hatte, und hob dann die
Starre auf.
Augenblicklich tobte die Schlacht wieder: Kanonen donnerten, Rauchwolken stiegen auf, und
Soldaten stürzten schreiend zu Boden. Der Junge stolperte, als die Wucht der Detonation ihn
erfaßte, behielt aber sein Gleichgewicht... und entdeckte vor sich den Feind.
Er reagierte, ohne lange zu überlegen. Er riß sein Gewehr hoch, zielte und drückte ab.
Die Kugel verfehlte ihr Ziel; ein Treffer wäre ohnehin unter diesen Umständen ein Zufall gewesen.
Doch die anderen Jungen in seiner Nähe hatten den sonderbaren Fremden ebenfalls bemerkt. Sie
blieben stehen, hoben ebenfalls ihre Gewehre und feuerten. Etliche Kugeln fuhren in den
Herrscher. Er schrie und brach zusammen.
Die Kindersoldaten drängten sich um den Mann.
Dieses Gesicht kannten sie sehr gut. Die Ausbilder hatten es ihnen immer wieder gezeigt und ihren
Haß auf diesen Mann gelenkt.
Ein persischer Offizier beobachtete den ungewöhnlichen Aufruhr und eilte zu den Jungen.
Auch er erkannte den Toten sogleich.
Er gab den Jungen den Befehl, die Leiche auf den Hügel zu schaffen. Nur wenigen war bewußt,
welche Tragweite dieser Vorfall hatte. Die Schlacht selbst kam zum Erliegen, denn auch die
Babylonier hatten bemerkt, daß etwas Außergewöhnliches vorgefallen war.
Der Prinz betrachtete die Vorgänge von seinem Roß aus. Man schleppte die Leiche in einen Bunker.
Der Junge, der unter Myms Schutz stand, gab sich als derjenige zu erkennen, der den verhaßten
Feind zuerst entdeckt und sofort auf ihn geschossen hatte. Man feierte den Jungen als Helden. Er
erhielt eine Belobigung und wurde zum Stabshauptquartier geschickt, um dort von seiner Tat
Meldung zu machen. Dem Jungen konnte nun nichts mehr passieren; durch seinen Mut würden er und
seine Mutter nie mehr Not leiden müssen.
Persien hatte stets erklärt, es wolle solange den Krieg fortsetzen, bis der gegnerische Herrscher
entweder entmachtet oder getötet worden sei.
Nun plötzlich lebte dieser Mann nicht mehr, und also gab es keinen Grund mehr, den Krieg
fortzusetzen. Die Schlacht wurde abgebrochen, und beide Seiten schlossen einen
Waffenstillstand.
Für eine Weile würden keine Kinder mehr an der Front sterben. Vielleicht war der Krieg ja
wirklich zu Ende, und der Wiederaufbau konnte beginnen.
Mym wußte nicht, ob er als Mars richtig gehandelt hatte, aber in seinem Herzen war er sehr
zufrieden. Er hatte nicht nur sein Ziel erreicht, sondern auch neue Erfahrungen gewonnen, die
seiner Amtsführung zugute kamen.
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10. Kapitel
Thanatos
    Besorgt über das, was Schicksal ihm am Tag erklärt hatte, suchte Mym am Abend Entzücken auf,
um sich mit ihr zu beraten. »Ich würde es für besser halten, wenn du nur noch zu Luna ins Reich
der Sterblichen gehen würdest«, sang er. »Da du ja jederzeit die Nächte hier bei mir verbringen
kannst, dürfte die Trennung nicht zu schwer sein.«
»Ich soll also zu der Base der Frau, in die du einmal verliebt warst?« erkundigte sie sich
bittersüß.
Das hatte gesessen. »Woher weißt du das denn?«
»Von Lila natürlich.«
»Aber Lila ist ein Geschöpf Satans!«
»Sie ist eine interessante Persönlichkeit und eine starke Frau. An ihr als Konkubine würdest du
deine helle Freude haben.«
»Wie redest du denn? Außerdem bin ich mir gar nicht so sicher, daß ich eine Dämonin zur Konkubine
möchte. Lila wird in erster Linie immer die Interessen des Teufels vertreten.«
»Das gefällt dir wohl nicht, wenn eine Frau anderen Interessen dient als deinen?«
Das war doch nicht mehr die Entzücken, die er kannte und liebte! Wie hatte sie sich nur
verändert. Mym wußte nicht, ob ihm dieser Wandel gefiel. »Mir paßt vor allem nicht, ein Wesen in
meiner Nähe zu wissen, das von der Inkarnation des Bösen

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