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Insel der Sehnsucht, Insel des Gluecks

Insel der Sehnsucht, Insel des Gluecks

Titel: Insel der Sehnsucht, Insel des Gluecks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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schweigen. Christina Kriticos'
    klugen dunklen Augen schien nur wenig zu entgehen, und Chloe fürchtete, ihre wahren Gefühle zu verraten.
    "Selbstverständlich erwartete jeder, dass er sich von Ihnen scheiden lassen würde", fuhr Madame Kriticos nach kurzer Pause fort, "vor allem Marisa. Ich hoffe, ich rühre nicht an Wunden, meine Liebe, und bitte, glauben Sie nicht, dass ich nur als eine Mutter spreche, die sich nicht mit dem Gedanken anfreunden kann, dass ihr Sohn zu einer Ehe mit einem Mädchen gedrängt wird, das ihm nie die Ehefrau sein wird, die ich mir für ihn erhofft habe. Aber wenn Sie in Ihrer Ehe glücklich werden wollen - passen Sie auf Marisa auf!"
    Chloe wurde blass, und Madame Kriticos lächelte flüchtig.
    "Oh, ich weiß, dass Leon in ihr immer noch ein Kind sieht und bereit ist, all ihren Launen nachzugeben. Aber welcher Mann lässt sich nicht von einem hübschen Gesicht blenden? Vor allem, wenn dieses Gesicht einer so nahen Verwandten gehört.
    Verzeihen Sie, vielleicht sollte ich nicht so freimütig reden ..."
    Chloe atmete insgeheim erleichtert auf. Für einen schrecklichen Moment hatte sie befürchtet, Madame Kriticos wüsste von Leons wahrer Beziehung zu seiner Halbschwester.
    Andererseits, warum sollte sie das überhaupt beunruhigen? Es konnte doch nur zu ihrem Vorteil sein, wenn Madame Kriticos die Wahrheit über Leon kannte, denn das hätte es ihr, Chloe, sicherlich erleichtert, zusammen mit den Kriticos von der Insel wegzukommen. Dennoch hatte sie spontan das Bedürfnis verspürt, alles abzustreiten und notfalls sogar zu lügen, um Leon zu beschützen!
    Sie versuchte immer noch, dafür eine Erklärung zu finden, als Madame Kriticos verstummte und sie erwartungsvoll ansah.
    "Oh, verzeihen Sie. Ich fürchte, ich war mit den Gedanken ganz woanders ..."
    "Schon gut." Madame Kriticos schüttelte lachend den Kopf.
    "Mein Mann hat mir erzählt, dass Sie und Leon hier auf Eos sozusagen Ihre zweiten Flitterwochen verbringen." Ihre dunklen Augen leuchteten. "Alexandros' Andeutungen zufolge glaube ich, dass Leon sehr dankbar wäre, wenn wir unseren Besuch so kurz wie möglich halten würden."
    Chloe rang sich ein höfliches Lächeln ab. Sie dachte daran, was Leon über die Reaktion seiner Freunde auf ihre Trennung gesagt hatte. Dies war zweifellos seine Art, die Dinge wieder zurechtzurücken. Als nächsten Schritt würde er vermutlich ankündigen, dass seine brave, pflichtbewusste Frau ihm einen Sohn schenken würde.
    "Nur schade, dass Marisa dabei ist", fuhr Madame Kriticos unbekümmert fort. "Es ist eine Schande, dass Leon nicht darauf besteht, sie eine Weile bei seiner Tante Elena unterzubringen, damit Sie beide etwas Zeit für sich allein haben. Wie ich Elena Theopoulos kenne, würde sie Marisa das alles nicht durchgehen lassen. Allein diese Kleidung ..." Sie schauderte sichtlich und hätte noch mehr gesagt, wenn in diesem Moment nicht Marisa und Nikos über die Terrasse in den Salon zurückgekommen wären.
    Die beiden jungen Leute wirkten alles andere als glücklich.
    Nikos hatte hochrote Wangen, und Marisa schien immer noch zu schmollen.
    "Ich werde Leon bitten, mit mir nach Athen zu gehen", verkündete sie frech, warf die dunklen Locken zurück und sah Chloe herausfordernd an. "Eos langweilt mich."
    Nikos errötete noch tiefer, und Chloe verspürte große Lust, Marisa wie ein ungezogenes Kind übers Knie zu legen. Madame Kriticos hatte Recht. Marisa war eine verzogene Göre, aber unter dem typischen rebellischen Aufbegehren eines Teenagers schlummerte bei ihr eine Sinnlichkeit, die Chloe Angst machte.
    Mit Schaudern dachte Chloe an den flackernden Ausdruck in Marisas dunklen Augen, wenn das Mädchen von seiner Liebe zu Leon sprach. Dabei konnte sie, Chloe, Marisa gewissermaßen noch verstehen. Ihre Liebe zu Leon glich einer Besessenheit, die sie all die Jahre bewusst genährt hatte - nicht verwunderlich bei einem derart gefühlsbetonten, überspannten Mädchen. Aber Leon! Begriff er denn nicht, welches Risiko er einging, indem er diese Leidenschaft duldete? Marisa war seine Halbschwester!
    Auch ein so reicher und einflussreicher Mann wie er konnte sich nicht außerhalb des Gesetzes stellen oder den Respekt seiner Freunde aufs Spiel setzen.
    "Warum gehst du nicht und ziehst dich zum Abendessen um?" schlug Chloe vor, in der Hoffnung, einen weiteren hässlichen Ausbruch zu verhindern. Doch sie erreichte genau das Gegenteil.
    "Warum? Damit ihr weiter hinter meinem Rücken über mich reden

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