Insel der Sehnsucht, Insel des Gluecks
könnt?" fuhr Marisa wütend auf sie los. "Redet doch, was ihr wollt! Es ist völlig egal. Wenn Leon sagt, dass Nikos und ich heiraten sollen, dann werden wir heiraten, auch wenn Nikos'
Mutter noch so sehr dagegen ist."
"Es tut mir Leid", entschuldigte Chloe sich, nachdem Marisa den Raum verlassen hatte. Madame Kriticos saß wie versteinert da, der arme Nikos wirkte noch verlegener als zuvor. "Ich fürchte, Marisa macht im Moment eine ziemlich schwierige Phase durch", fügte Chloe unbehaglich hinzu. "Sie fühlt sich wohl von Leon in dieser Heiratsangelegenheit etwas bevormundet, was natürlich ihr unhöfliches Verhalten in keiner Weise rechtfertigt. Ich werde sie bitten, sich bei Ihnen zu entschuldigen ..."
"Und sie wird sic h weigern", ergänzte Madame Kriticos trocken. "Sie tun mir wirklich Leid, meine Liebe. Wenn Sie nicht aufpassen, wird Ihnen die Verantwortung für Marisa für den Rest Ihrer Ehe wie ein Mühlstein anhängen. Sie sollten sich wirklich beeilen und Leon ein eigenes Kind zum Verwöhnen geben."
Um Marisa aus seiner Gunst zu verdrängen? Keine Chance!
dachte Chloe deprimiert, aber sie konnte ihrem Gast natürlich nicht die Wahrheit sagen.
Die Männer kamen in den Salon zurück. Leon ging sofort zu Chloe, setzte sich neben ihr auf die Armlehne des Sofas und legte ihr ganz selbstverständlich und besitzergreifend einen Arm um die Schultern.
"Wo ist Marisa."
"Sie zieht sich wohl zum Abendessen um."
Obwohl Chloe sich alle Mühe gegeben hatte, sachlich zu klingen, verriet Leons scharfer Blick, dass er etwas von der vorangegangenen Szene im Wohnzimmer ahnte.
"Ich möchte Ihnen zu Ihrer Versöhnung gratulieren", bemerkte Alexandros zu Chloe. "Sie hat etwas so Romantisches an sich."
"Und diesmal wird Chloe mir nicht wieder entfliehen", warf Leon ein, wobei er sie warnend an sich drückte. Chloe fühlte, wie die Nähe zu ihm ihr Herz schneller pochen ließ.
Unwillkürlich stemmte sie sich gegen seine Umarmung und wurde sofort dafür bestraft. Leon beugte sich zu ihr herab, drückte ihr einen Kuss auf die Schläfe und fügte bedeutsam hinzu: "Diesmal werde ich ihr etwas geben, was den Wunsch wegzulaufen, im Keim ersticken wird. Es ist schon erstaunlich, wie ein Kind selbst die wildesten Frauen zähmt."
"Bravo!" lobte Alexandros ihn. "Sie haben wie ein echter Grieche gesprochen, mein Freund."
Schließlich gelang es Chloe mit dem Hinweis, sich für das Abendessen umziehen zu wollen, in ihr Schlafzimmer zu entkommen. Allerdings war es nun deutlich sichtbar nicht mehr
"ihr" Schlafzimmer. Inzwischen hatte
jemand Leons
Toilettensachen ins Bad geräumt, und auf dem Bett lag neben ihrem cremefarbenen Seidenneglige ein dunkelblauer seidener Morgenmantel.
Chloe schluckte und fühlte, wie ihr die Tränen kamen.
Tränen? Warum sollte sie weinen? Um das naive junge Mädchen, das sich so bereitwillig und vertrauensvoll in Leons Arme begeben hatte? Hatte sie nicht schon genug Tränen deswegen vergossen?
Hinter ihr ging die Tür auf. Chloe wandte sich nicht um, sondern begegnete Leons Blick im Spiegel des Frisiertisches.
"Ich werde dieses Schlafzimmer nicht mit dir teilen, Leon", sagte sie fest. "Und wenn du versuchst, mich dazu zu zwingen, werde ich auf der Stelle zu Madame Kriticos gehen und ihr die Wahrheit sagen."
Er kam hinter sie. Chloe wich unwillkürlich zurück, doch Leon machte keinen Versuch, sie anzufassen. Stattdessen betrachtete er sie einen Moment mit unergründlicher Miene und zuckte müde die Schultern. "Wir werden dieses Zimmer miteinander teilen, Chloe", sagte er nur. "Ich bin nicht in der Stimmung für sinnlose Streitigkeiten und möchte im Moment eigentlich nur duschen."
Als er begann, sich das Hemd aufzuknöpfen, wandte Chloe sich schnell ab. Der Anblick seines schönen männlichen Körpers war mehr, als sie ertragen konnte. Sie wollte nicht daran erinnert werden, wie es war, Leon zu berühren und von ihm geliebt zu werden.
"O nein, das wirst du nicht tun!"
Leons schroffer Ton ließ sie erschrocken herumfahren.
"Du wirst dich nie wieder verächtlich von mir abwenden, Chloe!" Er packte sie bei den Handgelenken. "Oder ich werde dir allen Grund geben, mich zu verachten! Ich bin es leid, dass du mich ansiehst, als wäre ich irgendein widerliches Monster.
Vergiss nicht, egal, was du dir jetzt einbildest, für mich zu empfinden, es gab eine Zeit, in der du es nicht erwarten konnt est, mit mir zu schlafen."
Wie zum Beweis seiner Worte riss er sie an sich, so dass sie seinen
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