Insel der Sehnsucht, Insel des Gluecks
besonders glücklich über diese geplante Heirat
- was - man ihr nicht verübeln kann."
"Und du hast natürlich nichts unternommen, um sie vom Gegenteil zu überzeugen, nicht wahr?" Leon lächelte zynisch.
"Ihr Fraue n habt eine perverse Freude daran, euch gegenseitig zu verletzen! Mit ist klar, das du und Marisa in der Vergangenheit Probleme miteinander hattet, aber ..."
"Das hat überhaupt nichts mit meiner Einstellung zu Marisa zu tun!" widersprach Chloe empört. "Leon, wie kannst du überhaupt eine solche Heirat für Marisa ins Auge fassen, wenn du die ganze Zeit..." Sie brachte es nicht über sich, seine Beziehung zu seiner Halbschwester in deutliche Worte zu fassen. "Du weißt genau, was ich meine. Mit tut nur Nikos leid."
"Da sind Sie ja!" Es war Madame Kriticos' Stimme, die fröhlich von der Tür erschallte. "Chloe, Sie hätten wirklich mitkommen sollen. Ohne Sie hat Leon keinen Geschmack am Mondlicht gefunden."
Chloe zwang sich, in das allgemeine Gelächter mit einzustimmen. Doch die Kehle war ihr wie zugeschnürt, und sie war den Tränen nahe. "Wenn Sie mich bitte entschuldigen", sagte sie leise, "ich möchte jetzt wirklich schlafen gehen." Im Flur stieß sie mit Marisa zusammen, die ihr einen bitterbösen Blick zuwarf.
Chloe
flüchtete sich ins Schlafzimmer. Aber ihre
Erleichterung währte nur kurz, bis ihr einfiel, dass sie dieses Zimmer - und das Bett - von nun an mit Leon teilen sollte.
Obwohl sie todmüde war, konnte sie sich nicht aufraffen, sich auszuziehen und ins Bett zu gehen. Quälende Gedanken hielten sie wach.
Es war zwei Uhr früh, als sie draußen vor der Tür Leons Schritte hörte. Er betrat das Zimmer, zog sich ungeduldig seine Smokingjacke aus und warf sie aufs Bett. Erst da bemerkte er erstaunt, dass Chloe nicht darin lag, sondern in einem Sessel am Fenster saß.
"Verdammt, Chloe!" protestierte er müde. "Kein Streit mehr heute Nacht. Alexandros hat mich soeben darüber informiert, dass seine Frau Marisa nicht für die geeignete Ehefrau für Nikos hält. Es war ein höchst peinliches Gespräch - für uns beide."
Wider Willen fühlte Chloe einen Hauch von Mitgefühl. Um ihn zu überspielen, sagte sie kühl: "Wahrscheinlich ist es ganz gut so. Selbst wenn die Kriticos eingewilligt hätten, hättest du es nie geschafft, Marisa zu überreden, der Sache zuzustimmen."
"Marisa ist noch ein halbes Kind und untersteht immer noch meiner Vormundschaft", antwortete Leon schroff. "Sie wird tun, was ich ihr sage."
"Auch wenn es bedeutet, dass sie einen Mann heiratet, den sie nicht liebt?" gab Chloe zu bedenken.
"Worin du natürlich Expertin bist", spottete Leon und kam langsam auf sie zu. "Hast du noch nicht bemerkt, meine geliebte Ehefrau, dass wir die Lehren aus unseren bitteren Erfahrungen niemals an andere Menschen weitergeben können?"
"Du bist ja betrunken!"
"Ich habe getrunken", verbesserte er sie, wobei er sich das Hemd aufknöpfte. "Aber ich bin nicht betrunken - das ist ein Unterschied. Ach verdammt, sieh mich nicht so an, als wäre dir plötzlich der leibhaftige Teufel begegnet!" Leon fluchte heftig.
"Ich bin ein Mann wie jeder andere auch, Chloe, mit ganz normalen Wünschen und Bedürfnissen. Ich mag es, die Sonne auf meiner Haut zu fühlen oder das warme Wasser des Meeres.
Ich liebe es zu essen, zu trinken und mit einer Frau zu schlafen.
Ich möchte mein eigenes Kind in den Armen halten ..."
Fast wäre sie schwach geworden. Mit einem Mal erschien Chloe dieses Schlafzimmer viel zu eng. Sie hatte das Gefühl, ersticken zu müssen. "Ich ... werde noch einen Spaziergang machen", sagte sie heiser. "Ich brauc he etwas frische Luft."
Leons graue Augen funkelten wütend. "Was willst du damit andeuten?" fragte er scharf. "Dass du es nicht einmal mehr ertragen kannst, die gleiche Luft mit mir zu atmen? Es reicht!
Du bist meine Frau, Chloe, und du wirst mir einen Sohn geben.
Nach griechischem Gesetz wäre es sogar mein Recht, dich zu deinen Pflichten zu zwingen!"
"Was hindert dich?" fragte Chloe aufgebracht. "Warum scheust du davor zurück, mich gewaltsam zu nehmen, nachdem du mich doch praktisch gekidnappt hast und mich zwingst, hier mit dir zu leben? Verletzt es deinen Stolz, eine Frau zwingen zu müssen, sich von dir lieben zu lassen? Verlangt deine Eitelkeit von dir, zumindest den Schein zu wahren, ich würde freiwillig zu dir kommen?"
"Du bist einmal freiwillig zu mir gekommen - mehr als freiwillig" , sagte er unerwartet sanft. "Es könnte wieder so zwischen uns sein,
Weitere Kostenlose Bücher