Insel der Sehnsucht, Insel des Gluecks
damit, Shorts und Top in Nikos' Gesellschaft auszuziehen. Das Wasser war herrlich warm und seidig auf ihrer Haut, und Chloe ließ sich mit geschlossenen Augen auf den sanften Wellen treiben, während Nikos mit kräftigen Zügen zu einem Felsen in der Mitte der kleinen Bucht hinausschwamm.
Plötzlich spritze Chloe Wasser ins Gesicht und schreckte sie aus ihren Träumen. Nikos tauchte prustend und lachend neben ihr auf.
"Es ist Zeit fürs Mittagessen", sagte sie lächelnd. "Wer zuerst am Strand ist, hat gewonnen."
Obwohl er ihr einen großzügigen Vorsprung gab, hatte sie Mühe, mit ihm mitzuhalten. Nikos war ein ausgezeichneter Schwimmer - genau wie Leon. Leon! Allein der Gedanke an ihn erinnerte sie an ihre Probleme und dämpfte ihre Freude über diesen herrlichen Tag.
Während sie und Nikos am Strand das Picknick genossen, forschte sie den jungen Griechen vorsichtig über die Yacht seiner Eltern aus. So erfuhr sie, dass es achtern vier und im Bug zwei große Kabinen gab, wobei letztere augenblicklich renoviert und deshalb nicht benutzt wurden.
Chloes Verstand arbeitete fieberhaft. Die Idee, einen Einkaufstrip nach Athen als Ausrede vorzuschieben, hatte sie aufgegeben, weil sie sich sicher war, dass Leon einen Weg finden würde, sie am Verlassen der Insel zu hindern. Nein, wenn sie nur irgendwie an ihren Pass gelangen und sich unbemerkt auf die Yacht der Kriticos schmuggeln würde, konnte sie sich vermutlich in einer der ungenutzten Kabinen verstecken, bis sie Athen erreichten. Allerdings widerstrebte es ihr immer noch, Fremde in ihre Angelegenheiten hineinzuziehen oder irgendjemand, mochte er noch so mitfühlend sein, die wahren Gründe anzuvertrauen, warum Leon sie wirklich nach Eos gebracht hatte.
Nach dem Essen legte Chloe sich eine Weile in die Sonne, während Nikos den Strand erkundete. Später schwammen sie erneut ausgiebig im warmen Wasser der Bucht und ließen sich danach in der Sonne trocknen, bevor sie ihre Sachen zusammenpackten, um zur Villa zurückzukehren. Nikos war wirklich ein netter Kerl, und Chloe hatte den Tag in seiner unbeschwerten Gesellschaft genossen.
Als sie sich gemeinsam den Stufen zuwandten, trat Chloe auf die scharfe Kante einer Muschel. Ein heftiger Schmerz durchzuckte ihren Fuß und ließ sie für einen Moment aus dem Gleichgewicht geraten. Unwillkürlich streckte sie eine Hand nach Nikos aus und war dankbar, als er sie mit festem Griff stützte. Keiner der beiden bemerkte den großen dunklen Mann, der sie vom Rand der Klippen aus beobachtete, als Nikos sich vor Chloe hinkniete, um ihren Fuß genauer zu untersuchen.
"Glücklicherweise ist die Haut nicht verletzt."
Vorsichtig setzte Chloe den Fuß wieder in den Sand und nahm ihre Hand von Nikos' Schulter. "Ich hätte besser aufpassen müssen." Nachdem sie dem jungen Griechen versichert hatte, sie sei wieder völlig in Ordnung, folgte sie ihm die steilen Stufen hinauf zum Jeep.
Als sie an der Villa ankamen, war die Terrasse leer. Maria, eines der Hausmädchen, informierte Chloe, dass die anderen bei einem Drink im Salon beisammen säßen. Also ging Chloe erst einmal duschen. Gerade war sie fertig und hatte sich ein Handtuch gegriffen, um sich abzutrocknen, als die Badezimmertür aufging. Chloe blickte in Leons wütendes Gesicht und erstarrte.
"Was machst du da?" fuhr er sie zornig an. "Willst du die Zärtlichkeiten deines Liebhabers abwaschen? Ich habe euch gesehen", fügte er hinzu, ehe Chloe protestieren konnte, "also lüg mich erst gar nicht an. Kein Wunder, dass du nicht wolltest, dass Marisa Nikos heiratet!"
"Leon, du ..." Das Handtuch entglitt ihren Händen. Errötend bückte sie sich, um es aufzuheben, während Leon den Blick langsam über ihren schönen nackten Körper schweifen ließ.
"Du kannst von Glück sagen, dass meine Pflichten als Gastgeber mich daran hindern, dich so zu bestrafen, wie ein Grieche seine Frau für ein derartiges Verhalten bestraft. Aber vergiss nicht, heute Abend reisen unsere Gäste ab, und wir beide werden allein sein!"
Bevor Chloe etwas erwidern konnte, war er wieder
verschwunden, und ihr blieb nichts anderes übrig, als sich für das Abendessen zurechtzumachen.
Sie saß am Frisiertisch und legte gerade letzte Hand an ihr Make-up, als Marisa, ohne anzuklopfen, ins Zimmer kam.
"Ich suche Leon", sagte sie dreist und sah sich im Zimmer um. "Wo ist er?"
"Hier nicht", antwortete Chloe kühl, entschlossen, sich nicht provozieren zu lassen.
"Wie kannst du nur hier bleiben", zischte Marisa
Weitere Kostenlose Bücher