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Insel der Versuchung

Titel: Insel der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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die du vergessen hast zu erwähnen.“
    „Weil ich zur Geheimhaltung verpflichtet war. Aber es ist verdammt gut, dich bei uns zu haben.“
    Dann stellte Thorne Max dem Earl of Hawkhurst vor. Caro beobachtete, wie die beiden Männer sich mit Blicken maßen, während sie sich die Hände schüttelten. Im Dunkeln war es schwer, sie auseinander zu halten, denn sie waren beide hoch gewachsen, hatten eine gebieterische Haltung und schwarzes Haar. Aber sie wusste, dass Hawks Züge arroganter wirkten und seine Augen von einem durchdringenden Grau statt auffallendem Blau waren.
    „Ich habe eine Menge Gutes über Sie gehört, Leighton“, sagte Hawk. Seine knappen Begrüßungsworte klangen aufrichtig.
    Er winkte einen kleineren, dunkelhäutigen Mann herbei, der mit einem langen weißen Gewand bekleidet war und als Kopfbedeckung ein Tuch trug.
    „Das hier ist Faruq. Er wird unser Führer zu den Bergen sein.“
    Mit einer anmutigen Verneigung brachte Faruq in fließendem Englisch ein paar blumige Begrüßungsworte vor und bot seine unwürdigen Dienste an. Ihr Führer gehörte Caras Einschätzung nach zu den Beduinen aus der Steppe, nicht zu den Mohren der Städte oder den hellhäutigen Berbern, die in den zerklüfteten Bergen lebten.
    Faruqs erste Aufgabe bestand darin, sie mit der zu Kultur und Klima passenden Kleidung auszustatten. Jeder Mann erhielt einen Burnus - eine Art Umhang mit Kapuze - zum Schutz vor der sengenden Sonne und aufgewirbeltem Sand, auf den sie bald schon stoßen würden. Cara und den beiden Spanierinnen aus Kyrene wurden Gewänder, Kopftücher und lange Gesichtsschleier ausgehändigt, um sich als arabische Dienerinnen zu tarnen. Max behielt seine Aufmachung eines britischen Adeligen, der die berühmten Berglöwen der Berberei jagen wollte, er trug aber ebenfalls einen Burnus.
    „Ich denke, so könnte es gehen“, erklärte Thorne spöttisch und musterte Max, „wenn es dir gelingt, noch ein bisschen arroganter auszusehen.“
    Auf Anweisung ihres Führers hin saßen sie auf und ritten nach Süden - eine Karawane aus Pferden, Lastmaultieren und Kamelen. Cara ritt am Ende mit den Dienern und den Frauen,
    aber sie war froh, dass sie auf einem Pferd saß statt auf einem schwankenden Kamel, wovon ihr, wie sie aus früherer Erfahrung wusste, schlecht wurde.
    Faruq hatte gesagt, sie würden drei Tage brauchen, um an ihr Ziel zu gelangen. Sie hatten es absichtlich vermieden, zu dicht bei bewohntem Gebiet an Land zu gehen, aber bald schon würden sie die einschlägigen Routen benutzen müssen, denn es gab keinen anderen sicheren Weg durch das raue Gelände.
    Caro beteiligte sich nicht an den Gesprächen. Der rhythmische Hufschlag und das Knirschen von Sattelleder, ab und zu unterbrochen von den Männerstimmen vor ihr, waren die einzigen Geräusche, die sie hörte.
    Max ritt neben Hawk und wurde zweifellos mit den Informationen versorgt, die der andere in den vergangenen Wochen zusammengetragen hatte und die ihnen bei Isabellas Befreiung von Nutzen sein würden. Und natürlich würden sie Einzelheiten des von Max grob umrissenen Planes besprechen.
    Kurze Zeit später ging die Sonne über der hügeligen Küstengegend auf, und am Vormittag war der Himmel so strahlend klar, wie es für Mittelmeerländer typisch ist. Sie durchquerten ein weites, fruchtbares Tal, wo wilde Feigen- und Olivenbäume im Überfluss wuchsen, ehe ihr Weg sie bergan führte.
    Als sie die felsige Hügelkuppe erreichten, änderte sich die Landschaft. Hier regnete es offensichtlich häufiger, denn sie ritten durch den kühlen Schatten eines Zedernwaldes. Am Nachmittag gelangten sie in ein weiteres Tal, flach und baumlos, wo es nur Büsche und Gras gab, keine Lebenszeichen außer vereinzelten Nomaden, die ihre Ziegen und Schafe weideten.
    Ebenso plötzlich wurde das Gelände noch karger, öde und zerklüftet. Der Weg wurde schmaler, flankiert von Kreidefelsen und roten Sandsteinklippen. Als sie zwischen steilen Felsvorsprüngen und tiefen Schluchten hindurchritten, kam Faruq zum Ende der Karawane und wandte sich an Caro.
    „Mademoiselle, bitte seien Sie vorsichtig. Hier lauern viele Gefahren.“
    Caro dankte ihm für die Warnung und versprach, auf der Hut zu sein.
    Hier war es nicht nur gefährlich, sondern auch wesentlich heißer. Als sie Halt machten, damit die Tiere sich erholen konnten, trank sie dankbar aus dem mit Wasser gefüllten Ziegenlederschlauch, den die Frauen sich teilten, und nahm ein leichtes
    Mahl aus Fladenbrot, Ziegenkäse und

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