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Insel der Versuchung

Titel: Insel der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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fest.
    „Wovor hast du Angst?“ fragte er sie mit rauer Stimme. „Dass ich dich so berühren könnte?“ Mit voller Absicht umfasste er ihre Brust. „Dich so kosten könnte ...“
    Caro stöhnte auf, als seine Lippen die erhitzte, gerötete Haut unter ihrem Kinn fanden, und erbebte, als er sie mit seinen Fingern streichelte, mit seinen Lippen an ihr knabberte.
    „Alles, woran ich denken kann, ist, in dir zu sein“, flüsterte er.
    Das war auch der einzige Gedanke, den sie fassen konnte. Ihr Körper war zum Leben erwacht. Machtvolle Wünsche überfluteten sie, die ihren Puls rasen und ihre ohnehin schon kraftlosen Glieder schwächer werden ließen.
    Als sie sich diesmal gegen seine Brust stemmte, gelang es ihr, sich zu befreien. Halt suchend griff sie nach der Brüstung und hielt den Blick abgewandt, während sie darum rang, ihr überwältigendes Verlangen zu zügeln.
    Sie wollte diesen Hunger in sich leugnen. Max konnte sie so leicht zum Zittern bringen, ihr ihre Selbstbeherrschung rauben. Er war so gefährlich... und so wundervoll. Die süße Zärtlichkeit seines Kusses hatte die lang verborgene Sehnsucht erfüllt, die sie so lange zu unterdrücken versucht hatte.
    Sie beging den Fehler, zu ihm aufzusehen. Sein Blick schien sie seinem Willen unterwerfen zu wollen.
    „Was willst du von mir?“ fragte sie heiser flüsternd.
    „Alles, was du zu geben hast“, erwiderte er ebenso heiser.
    Als sie darauf nichts antwortete, streichelte er mit seinen Fingern ihren Hals. „Du willst es auch, aber aus irgendeinem unerfindlichen Grund bist du fest entschlossen, dein eigenes Verlangen zu ignorieren.“
    Caro lehnte sich gegen die Steinmauer und hatte das Gefühl, an einem emotionalen Abgrund zu stehen. Ein Dutzend Gründe dafür und dagegen schossen ihr durch den Sinn.
    Sie wusste es besser, als erneut seine Geliebte zu werden, wusste, dass sie zur Sicherheit einen Abstand zwischen ihnen wahren musste.
    Aber wollte sie wirklich zusehen, wie er sich einer anderen Frau zuwandte und eine Affäre mit einer schönen Rivalin begann, obwohl sie sich wünschte, er möge sie erwählen?
    Und was konnte es schon schaden, ihren Gefühlen nachzugeben? Isabella wäre die Erste, die sie dazu ermutigte, das Leben bis zur Neige auszukosten.
    Was ist so falsch daran, Max zu begehren? Ihrer Sehnsucht zu folgen, sich geliebt zu fühlen, weiblich und feminin? Ihre Einsamkeit für eine Weile zu beenden? Einmal mehr die Liebe mit ihm kennen zu lernen?
    Sie hungerte nach körperlicher Nähe, Wärme. Seiner Wärme. Und er bot sie ihr an.
    Dies konnte sehr gut ihre letzte Chance sein, wahre Leidenschaft zu erleben. Dann hätte sie mehr Erinnerungen für die kalten, öden Jahre, die vor ihr lagen.
    Es gab nur eine Antwort.
    „Nicht hier“, murmelte sie und schaute zu ihm auf.
    „Wo dann? Wann?“ Sein Mund verzog sich spöttisch. „Ich würde dieses Mal ein richtiges Bett vorziehen ... statt der harten
    Steine bei den Ruinen.“
    Sie rieb sich die Stirn, fieberhaft nachdenkend, aber ihr fiel kein geeigneter Ort ein.
    Und ohnehin würde sie von dem Ball mit ihrer Gesellschafterin Señora Padilla nach Hause fahren müssen. Doch die Señora schlief gewöhnlich tief und fest. Caros Dienerschaft hätte sich längst zu Bett begeben. Sie würden nicht über nächtliche Geräusche besorgt sein und nachforschen gehen, denn sie kam und ging regelmäßig zu den ungewöhnlichsten Zeiten in der Nacht.
    Wenn Max sie aufsuchte, wäre sie in der Lage, seine Anwesenheit vor neugierigen Augen zu verbergen, solange er vor Anbruch des Tages wieder ging.
    „Bei mir zu Hause“, sagte Caro leise. „Nach dem Ball. An der Südostecke des Hauses findest du eine Treppe, die auf den Balkon vor meinem Schlafzimmer führt. Ich werde die Türen für dich offen lassen.“

8. KAPITEL
    Die mondhelle Nacht trug das Versprechen von Leidenschaft in sich.
    Mit fast schmerzlich angespannten Nerven saß Caro an ihrem Frisiertisch und versuchte, ihre Erregung zu mäßigen, indem sie sich absichtlich langsam die Haare bürstete. Nie hätte sie damit gerechnet, dass sie einmal erfahren könnte, wie es war, auf einen Liebhaber zu warten.
    Sie hatte alle Lampen gelöscht, aber die Vorhänge offen gelassen. Der Mondschein erhellte den Raum mit zartem Licht, und es war so still, dass sie das Pochen ihres Herzens hören konnte.
    Fühlte sich eine Braut so in ihrer Hochzeitsnacht?
    Caro schaute zu dem Bett, in dem sie seit ihrer Kindheit geschlafen hatte. Hauchdünne weiße Vorhänge

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