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Insel hinter dem Regenbogen (German Edition)

Insel hinter dem Regenbogen (German Edition)

Titel: Insel hinter dem Regenbogen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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Unterschied.“
    Natürlich tat sie das. Marsh und sein Haus hatten vermutlich auch Auswirkungen auf die Umwelt, aber selbstverständlich nicht in dem Maße wie ein großes Bauprojekt. Das Land, auf dem er wohnte, sah vermutlich seit Jahrhunderten unverändert aus. Wenn ein Bauträger mit Happiness Key fertig war, würde sehr wahrscheinlich nichts mehr so aussehen wie vorher.
    „Wer sagt denn, dass, wenn ich mein Land an Wild Florida verkaufe, nicht ein anderer Bauträger kommt und gleich nebenan ein anderes Bauprojekt ins Leben ruft?“
    „Ein Teil der Insel wird durch den Staat oder den Landkreis geschützt. Ein anderer Teil ist Wild Florida schon in Verwahrung gegeben worden. Das einzige größere Grundstück, das gefährdet ist, befindet sich in Ihrem Besitz. Ihr Grundstück ist das einzige, das sowohl groß genug als auch so günstig gelegen ist, um darauf zu bauen. Ihr Grundstück ist das einzige, das sich von einem Ende der Insel zum anderen erstreckt, und das fast bis zur Spitze.“
    „Und genau das macht es ja so wertvoll, fürchte ich.“ Sie glitten in die Bucht hinein. Die Sonne stand tief an einem Himmel, der seine Farben rasch änderte. Im Moment waren sie in Violett und leuchtendes Rosa getaucht.
    Marsh steuerte das Kanu so, dass sie am Ufer entlangpaddelten. Von diesem Blickwinkel aus wirkte alles so anders. Nicht einfach zusammengehalten durch ungepflegtes Buschwerk, sondern reich an Oberflächenstrukturen und Farben. Überraschte Vögel erhoben sich in den Himmel. Einige hatten ihre schneeweißen Schwingen ausgebreitet und ließen ihre Füße baumeln. Äste ragten über das Wasser, und sie glaubte, von einem Ast eine Schlange hängen zu sehen. Sie hütete sich davor, die Böschung nach Alligatoren abzusuchen.
    „Halten Sie an.“ Marsh stoppte das Kanu, und Tracy drehte sich um, um ihn anzusehen.
    „Lassen Sie mich Ihnen etwas zeigen, solange es noch hell genug ist.“ Er nahm ein Ein-Liter-Einmachglas und tauchte es ins Wasser. Dann reichte er es ihr. Sie musste sich zurücklehnen, um es mit beiden Händen anzunehmen. Doch schließlich gelang es ihr, ihre Finger darum zu schließen. Sacht berührten sich ihre Hände, als sie es nahm.
    „Was sehen Sie?“, fragte er.
    „Kein Trinkwasser, so viel steht fest.“ Sie hielt das Glas ins Licht. Und plötzlich begann sie zu lächeln. „Was sind das alles für Lebewesen?“
    „Das Leben beginnt an Orten, die so sind, wie dieser hier. Brackige Meeresmündungen. Sie halten das Endergebnis in Ihren Händen.“
    Sie entdeckte Fische, die kleiner als Reiskörner waren und im Kreis herumflitzten. Vermutlich waren sie etwas verdutzt, dass ihre Welt mit einem Mal so klein geworden war. Sie erblickte etwas, das aussah wie ein winziges Seepferdchen, einige Krabben und andere Dinge, die sie nicht kannte. Doch in dem Einmachglas, das nur kurz ins Wasser gehalten worden war, wimmelte es vor Leben.
    „Wenn man sich das so anschaut, ist es nicht schwierig, sich vorzustellen, dass die Wurzeln der Menschheit im Meer liegen, oder?“ Behutsam tauchte sie das Glas wieder ins Wasser und drehte es auf den Kopf. Als sie es wieder hochnahm, war es leer.
    „Das hier ist ein Feuchtgebiet, das von den Gezeiten beeinflusst wird. Es gibt zwölf Inseln in der Bucht. Einige sind von Mangrovenbäumen bewachsen, einige mit Meertraubenbäumen und Sabalpalmen. Die Anzahl verändert sich von Generation zu Generation. Aber alle von ihnen bieten den Lebensraum für das, was Sie in dem Glas gesehen haben, und für Vögel und andere Tiere. Ich werde Sie zu einer der Inseln bringen.“
    Zehn Minuten später löste er sein Versprechen ein. Die Insel, die Marsh angesteuert hatte, war nicht groß – weniger als ein Hektar –, aber sie war vollständig bewachsen. Als sie sich der Insel näherten, schien die Insel zum Leben zu erwachen. Zahllose Vögel kehrten zurück und machten sich für die Nacht bereit.
    Sie hielten genügend Abstand, um die Tiere nicht zu erschrecken. Tracy war verzaubert. Vor dem rosaroten Himmel wirkten die Vögel wie ein wandelnder Wandteppich.
    „Reiher und Pelikane nisten hier“, sagte Marsh leise. „Wir zählen sie und führen Buch. Es gab sogar Rosalöffler – das sind echte Stars –, wenn auch nicht viele, und Waldstörche. Aber die gibt es zu dieser Jahreszeit nicht. Jemand hat letzten Sommer Fotos vom Mangrovenkuckuck gemacht. Ich könnte sämtliche Vögel aufzählen und Sie damit die ganze Nacht lang langweilen. Also lassen Sie uns einfach zusehen,

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