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Insel hinter dem Regenbogen (German Edition)

Insel hinter dem Regenbogen (German Edition)

Titel: Insel hinter dem Regenbogen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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ich fange allmählich an zu glauben, dass ich mit neunzig noch ganz allein hier draußen bin und in dem letzten Häuschen wohne, das noch steht.“
    „Und die Mitglieder von Wild Florida abknallst – einen nach dem anderen, mit einer Zwille und stacheligem Klettengras.“
    Unwillkürlich musste Tracy an Marsh denken. Den ganzen Morgen über hatte sie versucht, das zu vermeiden. Das Abendessen mit ihm war fantastisch gewesen. Der Fisch war so frisch gewesen, dass sie hätte schwören können, dass das Tier direkt aus der Bucht in die Pfanne gehüpft war. Marsh hatte aus Süßkartoffeln und Ananas eine Beilage gezaubert. Noch jetzt lief ihr bei der Erinnerung daran das Wasser im Mund zusammen. Dazu hatte er einen Tomatensalat mit Kräutern gereicht, die er selbst gezogen hatte – die letzten Tomaten der Saison, was sie nicht gern gehört hatte, obwohl sie selbstverständlich nie wieder mit ihm zusammen essen würde. Bay war rechtzeitig aufgewacht, um sich zu ihnen zu setzen, und er hatte nicht gejammert und nicht widersprochen. Kein einziges Mal.
    Dann hatte Marsh sie nach Hause gebracht und sie zur Tür begleitet. Er hatte ihr versichert, dass er sich durch die Entdeckung dieser netteren, bodenständigeren Seite an ihr nicht beirren lassen würde und dass sie sich, was ihn betraf, immer noch im Krieg befanden.
    In dem Moment hatte sie ihn geküsst. Und obwohl der Kuss eigentlich der Beweis sein sollte, dass sie vorhatte, den Kampf zu gewinnen, war sie sich am Ende ziemlich sicher, dass keiner von ihnen mehr wusste, auf welcher Seite er stand.
    „Hilfst du jetzt oder nicht?“, wollte Wanda wissen.
    Tracy war mit einem Schlag zurück in der Wirklichkeit. „Wobei?“
    „Woran hast du denn gerade gedacht?“
    „Das würdest du sowieso nicht glauben.“ Tracy bemerkte, dass Wanda zwei Ecken der Decke in den Händen hielt. Also ergriff sie die beiden anderen Ecken, um zu helfen, die Decke im Sand auszubreiten. Die fünf Frauen arbeiteten Hand in Hand, und ein paar Minuten später hatten sie alles vorbereitet. Tracy rief auf ihrem iPod die Musikliste auf, die sie „Strandmusik“ getauft hatte, steckte das Lautsprecherkabel ein und stellte das Gerät auf eine angenehme Lautstärke ein.
    Sie machten es sich auf den Decken bequem, und Janya packte die Sandwiches aus. Sie hatten Südstaaten-Pimentkäse, Krabbensalat, Cheddarkäse, Tomaten und sogar Hummus mit Sprossen gekauft – etwas, das Tracy in einem ganz gewöhnlichen Gemischtwarenladen und Geschäft für Anglerbedarf nicht erwartet hätte. Sie stellten das Essen in die Mitte der Decke. Alle griffen zu und gaben die Chips, die Früchte, die Getränke und das Eis herum, bis alle etwas hatten und zufrieden waren. Chase bekam einen Kauknochen, um ihn bei Laune zu halten.
    „Also, ihr habt eine Geschichte versprochen“, sagte Tracy. „Über euer Abenteuer.“
    „Wanda behauptet gleich sicher, dass ich schuld war“, begann Janya. „Aber eigentlich war der Fahrer des anderen Wagens schuld.“
    „Ich bringe Janya gerade das Autofahren bei“, erklärte Wanda. „Und heute war unsere erste Fahrstunde.“
    Tracy dachte darüber nach, wie schnell sich auf Happiness Key alles verändert hatte.
    „Sie hat sich sehr gut angestellt“, fuhr Wanda fort. „Ich glaube, wir haben teilweise sogar eine Geschwindigkeit von bis zu sechzehn Kilometern pro Stunde erreicht. Dann kam uns auf der Straße ein anderes Auto entgegen und hat gehupt. Ihr wisst schon … An der Stelle, wo die Straße auf dieser Seite der Brücke eine scharfe Kurve macht?“
    „Normalerweise bin ich Hupen gewöhnt“, sagte Janya. „In meinem Land fahren die Leute mit einer Hand auf der Hupe. Es ist ganz üblich …“
    „Oh bitte, es hat dir einen Riesenschreck eingejagt! Janya hat das Steuer herumgerissen, ist von der Straße abgekommen und direkt auf den Strand gefahren. Ich dachte schon, wir würden ins Wasser und bis nach Indien rasen.“
    „Sagt, dass ihr keinen armen Sonnenanbeter umgebracht habt“, entgegnete Tracy, die sich nicht sicher war, ob sie lachen oder entsetzt sein sollte.
    „Das habe ich nicht!“ Janya wirkte beleidigt.
    „Sie brachte den Wagen an der Stelle zum Stehen, wohin bei Flut normalerweise das Wasser reicht“, sagte Wanda.
    Alice lachte auf. „Und wie … seid ihr auf die Straße zurückgekommen?“
    „Ich habe einfach neben Janya gesessen und sie selbst nachdenken lassen“, erwiderte Wanda. „Der Sand war zum Glück ziemlich fest, sodass wir nicht stecken

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