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Insel hinter dem Regenbogen (German Edition)

Insel hinter dem Regenbogen (German Edition)

Titel: Insel hinter dem Regenbogen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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teure Privatschule, auf die sie ging, wegen der Kontakte geschätzt, die sie hatte knüpfen können. Tatsächlich hatte eine Freundin in ihrer Englischklasse auf der Highschool sie und C J miteinander bekannt gemacht. Fünf Jahre nach dem Abschluss war Tracy Brautjungfer für ebendiese Freundin auf deren Hochzeit im Beverly Hills Hotel gewesen. Und später war sie auch Gast auf der Feier anlässlich ihres ersten Hochzeitstages gewesen. C J war allein zu der Party gekommen und mit Tracy am Arm wieder gegangen.
    Sie konnte der Schule die Sache mit C J nicht anlasten. Inzwischen schätzte sie die ausgezeichnete Ausbildung, die sie versucht hatten ihr zu vermitteln. Wenn sie zum Beispiel nicht gezwungen worden wäre, Mark Twain zu lesen, wie hätte sie dann jemals etwas über Tom Sawyer gelernt?
    Jetzt legte sie sich den Finger an die Wange, als würde sie nachdenken, was sie als Nächstes tun sollte. „Ich weiß nicht, Bay. Du bist ein bisschen zu klein für die Aufgabe. Und außerdem geht es hier um Teamwork.“ Tracy betrachtete die breite Wand, die einen weißen Grundanstrich brauchte, um sie für das Wandgemälde vorzubereiten.
    Bay stellte sich zwischen sie und die Mauer, sodass sie ihn ansehen musste. „ So klein bin ich nun auch wieder nicht. Ich kann diesen Verlängerungsstab für die Malerrolle benutzen, so wie die anderen Kinder.“
    „Gut, vielleicht kommst du mit der Farbrolle klar. Aber da wäre dann immer noch das Problem mit der Zusammenarbeit. Die anderen wechseln sich ab. Wie gut bist du darin?“
    „Woher soll ich das wissen?“
    „Tja, ich stelle nicht gern Versuche an mit Dingen, die so neu für dich sind. Ich meine, was passiert denn, wenn du trotzig wirst und weinerlich? Habe ich Zeit für so etwas?“
    „Was muss ich tun?“
    „Du musst versprechen, dass du teilst.“
    „Das mag ich nicht.“
    Tracy hob die Augenbrauen, als wollte sie sagen: „Gut, dann vergiss es, Junge.“ Bay wirkte hin und her gerissen. Dann zuckte er die Achseln. „Aber ich werde es tun.“
    „Dann kannst du in der dritten Gruppe mitmachen. Die Gruppe, in der auch Olivia ist.“
    Er begann zu strahlen. Es war nicht das erste Mal, dass ihr auffiel, dass Bay gern in Olivias Nähe war. Aber wer nicht? Sie war für ihr Alter sehr reif und achtete darauf, niemals jemanden zu beleidigen oder Gefühle zu verletzen.
    Tracys Meinung nach war Olivia manchmal sogar zu vorsichtig, als würden eventuelle Folgen ihr mehr Sorgen bereiten, als sie es sollten. Tracy fragte sich, welche Auswirkungen das auf dieses Mädchen haben würde, wenn es älter wurde. Was würde Olivia alles in Kauf nehmen, nur um die Wogen zu glätten? Würde sie es schaffen, für sich und ihre Wünsche und Träume einzustehen?
    Die Shuffleboard-Felder waren an diesem Morgen gut besucht. Tracy hatte den Kindern eingebläut, dass keines von ihnen – unter gar keinen Umständen und überhaupt nicht – auch nur in die Nähe der Spieler gehen durfte. Und unter Androhung von schlimmen Konsequenzen hatte sie ihnen klargemacht, dass sie auf keinen Fall mit Farbe in die Richtung spritzen durften. Der Palmetto Grove Shuffleboard Club übte gerade und würde bis zum Wettkampf im August auch jeden Montag-, Mittwoch- und Freitagmorgen trainieren. Sie hatte die Zeiten sorgfältig aufeinander abgestimmt, sodass der Klub mit dem morgendlichen Training schon fertig war, wenn die Kids mit ihrer Arbeit am Wandgemälde begannen. Aber an diesem Tag, an dem die Kinder die erste von zwei Deckschichten malten, gab es eine Überschneidung.
    Sie führte gerade Aufsicht über die zweite Gruppe und achtete darauf, dass sie die Farbe in jede Ritze auf ihrem Abschnitt brachten, als Mr Schnurrbart neben sie trat.
    „Ich verspreche, dass wir während der nächsten Trainingseinheiten nicht hier sein und malen werden“, sagte Tracy, nachdem sie gesehen hatte, wer da an ihrer Seite aufgetaucht war. „Wir wollen diesen Anstrich nur schnell fertig machen, damit er Zeit hat zu trocknen, ehe wir heute Nachmittag die zweite Schicht auftragen. Und dann werden wir die Farbe möglichst von Ihren Mannschaften und den Spielfeldern fernhalten.“
    „Was wird das hier, wenn’s fertig ist?“
    Sie versuchte, das leichte Zittern in seiner Stimme zu deuten. Wäre es denn wirklich so schlimm, im Jachtklub zu arbeiten? Könnte es dort irgendjemanden geben, der noch schwieriger war als diese alten Männer?
    Wieder warf sie ihm einen Blick zu. „Ich kann es ehrlich nicht sagen. Wir überlassen das der

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