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Inspector Alan Banks 02 Eine respektable Leiche

Titel: Inspector Alan Banks 02 Eine respektable Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Wangen verfärbten sich zu einem tiefen Rot. «Ich, Sir. Zumindest im Moment. Sergeant Mullins ist für zwei Wochen verreist. Ich erwähnte ihn bereits, Sie erinnern sich, Sir?»
      «Ja, natürlich. Und wie viele Männer haben Sie?»
      «Wir sind nur zu zweit hier, das Revier ist ziemlich ruhig. Ich habe ein paar von den Jungs aus Lyndgarth und Fortford zur Unterstützung angefordert, um das Gelände zu durchkämmen. Alles in allem nicht mehr als ein halbes Dutzend.»
      «Nun denn», meinte Banks, «dann werden Sie die Sache wohl in die Hand nehmen müssen. Sorgen Sie also dafür, daß ein Aufruf mit der Bitte um Hinweise gedruckt und an den einschlägigen Stellen ausgehängt wird - in allen Geschäften, Kneipen und am Kirchenbrett -, und dann beginnen Sie mit der Haus-zu-Haus-Befragung über die ganze Hill Road. Schließlich ist der Tote nicht die ganze lange Strecke getragen worden, also ist es durchaus möglich, daß jemand ein Auto gesehen oder gehört hat. Das würde uns zumindest helfen, den Todeszeitpunkt etwas genauer festlegen zu können. Okay?»
      «Jawohl, Sir.»
      «Und machen Sie sich keine Sorgen. Wenn Sie noch ein paar Männer brauchen, geben Sie der Dienststelle in Eastvale Bescheid, dort wird man sich darum kümmern. Diesen Michael Ramsden werde ich mir persönlich vornehmen, und was Sergeant Rowe betrifft, so werde ich dafür sorgen, daß auch er seine Instruktionen erhält. »
      Er wandte sich noch einmal an Sergeant Hatchley. «Bevor Sie zurückfahren, werden Sie den Männern draußen auf dem Feld mitteilen, daß sie vorübergehend nach Helmthorpe abkommandiert sind und alle weiteren Anweisungen von Constable Weaver erhalten. Wahrscheinlich haben sich die Leute schon darauf eingestellt, aber wir sollten es doch offiziell machen. Und stellen Sie fest, ob sich unten auf dem Parkplatz ein beigefarbener Sierra befindet.» Er gab Hatchley die Nummer des Kennzeichens und händigte ihm die Autoschlüssel aus. «Es ist Steadmans Wagen», fügte er hinzu. «Sieht zwar nicht danach aus, als hätte er ihn gestern abend noch benutzt, aber man kann nie wissen. Vielleicht hat uns sein Auto ja doch was zu erzählen. Setzen Sie den Erkennungsdienst darauf an.»
      «Ja, Sir», preßte Hatchley mit zusammengebissenen Zähnen hervor und verließ das Lokal. Banks hörte geradezu seinen Zusatzkommentar «Nur immer reichlich, bitte sehr, Sir», den Hatchley sicher loswerden mußte, sobald er draußen war.
      Mit einem breiten Grinsen wandte er sich wieder dem völlig verwirrten jungen Constable zu und sprach: «Keine Sorge, vermutlich hat er nur einen kleinen Kater. Also dann, Weaver, an die Arbeit.»
      Endlich allein, lehnte er sich zurück, zog die frisch erstandene Pfeife aus der Jackentasche und begann sie zu stopfen. Während er ungeschickt mit dem groben Tabak hantierte, hustete er und schüttelte schließlich den Kopf. Er konnte sich einfach nicht gewöhnen an das verdammte Ding; vielleicht war es doch besser, sich wieder auf Zigaretten umzustellen. Auf die milden natürlich.
     
    * II
     
    Gespannt hatte Sally Banks' Aufbruch verfolgt und sich unverzüglich ebenfalls in Richtung Dorf auf den Weg gemacht. Einmal hatte sie kurz angehalten, um eine Feuernelke aus den Büschen zu pflücken, einen Augenblick lang ihr strahlendes Rot zu bewundern und die Blütenblätter zu betrachten, die sich spreizten wie die winzigen Finger eines Babys. Dann war ihr wieder eingefallen, was sie ihren Freunden alles zu erzählen hatte, und sie war schnell weitergelaufen und ließ die Blume achtlos fallen.
      Sie hatte ihn ganz genau gesehen, diesen Polizisten, der wohl der Chef der ganzen Angelegenheit war. Richtig nahe, und sie mußte jetzt noch kichern, wenn sie daran dachte, wie er beinahe hingeknallt war, als er über die Mauer kraxelte. Man sah sofort, daß er keine Übung hatte mit dem Gelände hier im Norden; wahrscheinlich hatte Scotland Yard ihn hergeschickt. Sein Kopf war ja ganz attraktiv, mit dem kurzgeschorenen schwarzen Haar und dem hageren, kantigen Gesicht darunter - trotz seiner Nase, die offensichtlich schon mal gebrochen und dann nicht ordentlich gerichtet worden war. Die scharfen, ruhelosen Augen verrieten Kraft und Energie, und die kleine weiße Narbe neben dem rechten Auge deutete für Sally auf ein exotisches, abenteuerliches Leben hin. Sie stellte sich vor, wie er mit einem blutrünstigen Mörder gekämpft hatte, auf Leben und Tod. Für einen Polizisten war er ihr zwar ein bißchen

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