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Inspector Alan Banks 02 Eine respektable Leiche

Titel: Inspector Alan Banks 02 Eine respektable Leiche
Autoren: Peter Robinson
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eingeschenkt hatte, «ich weiß nicht so recht, wie ich es Ihnen sagen soll. Wollen Sie sich nicht lieber setzen?»
      «Was ist?» fragte Ramsden, deutlich beunruhigt, und ließ sich etwas ungeschickt auf einem kleinen Sessel nieder.
      «Soweit ich weiß, sollten Sie doch gestern abend Besuch bekommen von Mr. Steadman, nicht wahr?»
      «Harry? Ja, das stimmt. Wir wollten noch ein paar Aufzeichnungen durchgehen vor der heutigen Exkursion. Warum? Ist etwas passiert?»
      «Ich fürchte, ja», antwortete Banks behutsam und spürte, wie sich seine Bauchmuskeln anspannten. «Mr. Steadman ist tot.»
      Ramsden strich die imaginäre Stirnlocke zurück. «Ich kann Ihnen nicht ganz folgen... Tot? Aber er sollte doch hierherkommen...»
      «Ich weiß, Mr. Ramsden, eben deshalb wollte ich Ihnen die Nachricht persönlich überbringen. Sie müssen sich doch gewundert haben, daß er nicht auftauchte. Waren Sie denn nicht beunruhigt?»
      Ramsden schüttelte den Kopf. «Nein... nein, selbstverständlich nicht. Schließlich war es nicht das erste Mal, daß er nicht kam. Sind Sie denn wirklich ganz sicher? Daß es Harry ist, meine ich? Könnte es sich vielleicht um eine Verwechslung handeln?»
      «Ich fürchte, nein.»
      «Was, um alles in der Welt, ist denn passiert?»
      «Die Einzelheiten sind uns vorläufig noch nicht bekannt, Sir. Ich kann Ihnen nur sagen, daß man heute morgen seine Leiche gefunden hat, auf einem Feld am Crow Star. Wir müssen annehmen, daß er ermordet wurde.»
      «Ermordet? Harry? Ich kann es einfach nicht glauben.»
      «Sie kennen niemanden, der einen Grund gehabt haben könnte zu dieser Tat?»
      «Absolut nicht. Niemanden. Nicht bei Harry.» Er rieb sich das Gesicht und starrte Banks fassungslos an. «Verzeihen Sie, Chief Inspector, ich bin etwas durcheinander. Das will mir alles gar nicht in den Kopf. Wir kennen uns schon so lange, Harry und ich, ewig lange. Das ist ein richtiger Schock für mich.»
      «Das kann ich mir vorstellen, Sir», meinte Banks, «aber vielleicht könnten Sie sich trotzdem die Zeit nehmen, mir einige Fragen zu beantworten. Ich werde Sie nicht lange aufhalten.»
      «Ja, selbstverständlich.» Ramsden stand auf und machte sich ebenfalls einen Whisky zurecht.
      «Wie Sie sagten, ist es also schon häufiger vorgekommen, daß er eine Verabredung nicht einhielt?»
      «Ja, wir haben das nicht so formell gehandhabt. Es waren eher zwanglose Treffen.»
      «Welche Gründe hatte er, wenn er nicht kam?»
      «Einmal war es wegen Emma. Sie hat sich nicht wohl gefühlt, und er konnte nicht weg. Und ein anderes Mal hatte er selbst was am Magen, solche Sachen eben. Wir hatten ein sehr enges Verhältnis, Chief Inspector. Sein Bett hier war jederzeit bereit, außerdem hatte er einen Schlüssel für den Fall, daß ich aus dem Haus mußte.»
      «Ist es Ihnen nicht in den Sinn gekommen, ihn anzurufen und zu fragen, was los war?»
      «Ganz und gar nicht. Wie gesagt, wir waren eher zwanglos verabredet. Außerdem habe ich hier kein Telefon, ich hänge im Büro schon mehr als genug an der Strippe, und die nächste öffentliche Telefonzelle liegt ziemlich weit weg an der Hauptstraße.» Er schüttelte den Kopf. «Ich kann's immer noch nicht fassen. Harry und tot? Das ist wie ein böser Traum.»
      «Sind Sie gestern abend ausgegangen?»
      Ramsden schaute ihn verständnislos an.
      «Sie sagten doch, Mr. Steadman habe einen Schlüssel, um ins Haus zu kommen, wenn Sie nicht da waren», erinnerte ihn Banks. «War das gestern der Fall?»
      «Nein, ich war hier. Und als Harry so gegen elf noch nicht aufgetaucht war, war ich eigentlich eher... nicht, daß Sie mich falsch verstehen, aber ich war eher ein wenig erleichtert. Wissen Sie, ich arbeite selbst auch an einem Buch, an einem historischen Roman, und war ganz dankbar für die Gelegenheit, ein Stück weiterzukommen mit dem Schreiben.» Das Bekenntnis schien ihn verlegen zu machen.
      «Hatten Sie etwas gegen die Zusammenarbeit mit Mr. Steadman?»
      «Oh, durchaus nicht, aber das Buch ist schließlich sein Baby. Ich bin nur der Herausgeber und helfe bei den Recherchen.»
      «Wo sollte es denn heute hingehen?»
      «Wir hatten vor, eine stillgelegte Bleimine in Swaledale zu besichtigen. Es ist eine ganz schöne Strecke bis dahin, und deshalb wollten wir auch möglichst früh aufbrechen... Emma!» rief er unvermittelt. «Emma muß ja in einer schrecklichen Verfassung sein!»
      «Sie ist
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