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Inspector Alan Banks 03 Ein unvermeidlicher Mord

Titel: Inspector Alan Banks 03 Ein unvermeidlicher Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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worden waren. Es war üblicher, bis auf den nächsten Tag vertröstet zu werden. Und bei Glendenning bedeutete gleich morgen früh wohl tatsächlich sehr früh.
      Der Doktor ging wieder in den Schuppen, wo Manson und seine Männer gerade zum Ende kamen. Kurze Zeit später traf der Krankenwagen ein, und zwei weiß bekittelte Männer kamen mit einer Bahre zur Werkstatt herein. Mit seinem Kopf in einer Plastiktüte sah Seth jetzt seltsam komisch aus. Wie eine dieser Kreaturen aus einem Horrorfilm der fünfziger Jahre, dachte Banks. Die Sanitäter hängten ihm ein Schildchen um, steckten ihn in einen Leichensack und legten ihn auf die Bahre.
      »Gehen Sie bitte durch den Seitenausgang«, bat Banks und zeigte auf die große Pforte in der Gartenmauer. »Im Haus sind alle schon geschockt genug und müssen das nicht auch noch sehen.«
      Die Sanitäter nickten und gingen.
      Manson kam fünf Minuten später heraus. »Eine Menge Abdrücke«, brummte er, »aber mit den meisten kann man nichts anfangen, genau wie ich dachte. Auf den ersten Blick würde ich allerdings sagen, sie gehören nur zu zwei oder drei Personen, nicht mehr.«
      »Die von Seth haben Sie ja«, sagte Banks, »und die von Boyd und einigen der anderen wahrscheinlich auch. Konnten Sie etwas über die Klinge herausfinden?«
      Manson schüttelte den Kopf. »Tut mir Leid. Sie war vollständig mit Blut bedeckt. Und das Blut hat sich mit dem Sägemehl auf dem Boden zu einer Paste vermischt. Eine klebrige Angelegenheit. Um weiterzukommen, muss man das alles abwischen, aber wenn man das macht ...« Er zuckte mit den Achseln. »Egal, der Doktor hat sie mitgenommen, um sie mit den Wunden zu vergleichen.«
      »Was ist mit der Schreibmaschine?«
      »Ziemlich verdreckt, aber vielleicht können wir was damit anfangen. Mit dem Papier auch. Wir können es mit Graphit behandeln.«
      »Sagen Sie mal, im Labor gibt es doch einen Experten für Handschriften, oder?«
      »Sicher. Geoff Tingley. Der kann was.«
      »Kennt er sich auch mit Maschinenschrift aus?«
      »Natürlich.«
      Banks führte Manson zurück in die Werkstatt und beugte sich über die alte Remington. Der Abschiedsbrief lag jetzt daneben. Auf dem Schreibtisch lag außerdem ein Geschäftsbrief, den Seth kürzlich geschrieben und nicht abgeschickt hatte. »Sehr geehrter Mr. Spelling«, stand dort, »ich bin sehr dankbar dafür, dass Sie die Qualität meiner Arbeit zu schätzen wissen, und hätte bestimmt keine Einwände, wenn Sie sie in der Gegend von Wharfedale weiterempfehlen. Da ich, wie Sie sicherlich bemerkt haben, immer den Anspruch habe, sowohl Termine als auch Qualitätsstandards einzuhalten, und dies ein Ein-Mann-Betrieb ist, muss ich die Menge der Aufträge, die ich annehme, in Grenzen halten.« Der Brief lief darauf hinaus, dass Mr. Spelling nur die besten Jobs für Seth aussuchen und ihn nicht mit einem Haufen kleiner Reparaturen und Aufträgen für Streichholzhalter oder Lampenständer belästigen sollte.
      »Können Sie Mr. Tingley bitten, diese beiden Briefe zu vergleichen und uns dann Bescheid zu geben, ob sie von ein und derselben Person getippt wurden?«
      »Sicher.« Manson schaute sich die beiden Briefe an. »Spontan würde ich sagen, sie sind nicht von derselben Person getippt worden. Diese alten Schreibmaschinen haben alle ihre Macken, stimmt schon, aber derjenige, der tippt, auch. Schauen Sie sich zum Beispiel mal diese >e      Banks sah sie sich an. Die >e      »Doch warten wir besser auf die Meinung eines Experten«, fuhr Manson fort. »Wenn er Selbstmord gemacht hat, kann man seine Verfassung wohl nicht als normal bezeichnen.« Er schob jedes Blatt in einen Umschlag. »Ich werde versuchen, dass Geoff sich gleich als Erstes morgen früh darum kümmert.«
      »Danke, Vic.« Banks führte ihn wieder nach draußen.
      Die Hände immer noch in seinen Taschen, stand Burgess vor der Tür neben Peter Darby, der ihm gerade die Polaroids zeigte, die er gemacht hatte, bevor er mit der richtigen Arbeit begonnen hatte. Als Banks und Manson hinzukamen, hob Burgess die Augenbrauen. »Fertig?«
      »So ziemlich«, sagte Banks.
      »Dann wird es Zeit für ein Gespräch mit denen da drinnen.« Burgess deutete mit einem Kopfnicken zum Haus.
      »Gehen wir es ruhig an«, meinte Banks. »Das muss ein fürchterlicher Schock für sie gewesen sein.«
      »Wenn
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